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NBA: New York Knicks drehen 21-Punkte-Rückstand in souveränen Sieg gegen die Philadelphia 76ers - Frust bei den Memphis Grizzlies

Von Nikolas Pfannenmüller
Joel Embiid verlor sein erstes Spiel gegen die Knicks überhaupt.
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Der Trade von Kyrie Irving zu den Dallas Mavericks überstrahlte alles, doch auch in den Hallen ging es heiß her. Einmal kamen die New York Knicks gegen Joel Embiid und seine Philadelphia 76ers zurück, außerdem drehten die Toronto Raptors die Partie bei den Memphis Grizzlies.

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Die Denver Nuggets kassieren ohne Nikola Jokic und vier weitere wichtige Spieler eine erwartbare Klatsche. Die Sacramento Kings müssen "nur" auf De'Aaron Fox verzichten, aber das ist schon zu viel des Guten.

Franz Wagner erzielte gegen die Hornets 14 Punkte.
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Charlotte Hornets (15-40) - Orlando Magic (22-32) 113:119 (BOXSCORE)

  • Die Hornets hatten den Sieg auf dem Silbertablett - nur standen sie sich selbst im Weg. Vor allem im vierten Viertel, als nur 1 von 9 Freiwürfen sein Ziel fand. Insgesamt verwandelte Charlotte 11 von 23 Freiwürfen. Besonders JT Thor (1/4 FT) und Mason Plumlee (0/4 FT) machten Orlando einen Gefallen, wenn sie an die Linie gingen. Mit einer Freiwurfquote von 90 Prozent (27 von 30) spielten die Magic hingegen in einer anderen Liga.
  • Es half auch nicht, dass LaMelo Ball 26 seiner 33 Punkte (13/24 FG, 6/13 Dreier) in der zweiten Halbzeit sammelte. Außerdem war Ball verantwortlich für 8 Rebounds, 6 Assists und 4 Steals. Die anderen beiden Spielgestalter Terry Rozier (24 Punkte, 9/14 FG, 6 Assists) und Dennis Smith Jr. (14 Punkte) erfüllten ebenfalls ihren Job, jedoch kam von den Frontcourt-Spielern zu wenig. Gordon Hayward beispielsweise erzielte 6 Punkte und traf nur 2 seiner 9 Feldwürfe. 8 Minuten vor Ende führten die Hornets letztmals mit 97:96, aber aufgrund ihrer schlechten Freiwurfquote mussten sie sich ihre Punkte viel härter erarbeiten als der Gegner.
  • Orlando gewann durch eine geschlossene Teamleistung, zu der auch die Bankspieler mit 39 Punkten beitrugen. Einer davon, Moritz Wagner, beendete das Spiel mit 8 Punkten (6/7 FT), 5 Rebounds und 4 Assists. So konnte Orlando das Spiel gewinnen, auch wenn die Effizienz der Schlüsselspieler zu wünschen übrig ließ: Franz Wagner steuerte 14 Zähler bei (5/16 FG), haderte aber genau wie Paolo Banchero (22 Punkte, 6/20 FG, 10 Rebounds) mit seinem Wurf. Effizienter agierten da Wendell Carter Jr. (20 Punkte, 7/12 FG, 12 Rebounds) und Markelle Fultz (16 Punkte, 8/13 FG).
  • Orlando musste ohne Mo Bamba und Jalen Suggs antreten. Nach einer Auseinandersetzung im Spiel gegen Minnesota war Bamba für 4 Spiele gesperrt worden, Suggs darf nach seiner 1-Spiel-Sperre gegen die New York Knicks am Mittwoch wieder mitspielen.
Nach seiner Ejection gegen Memphis führte Donovan Mitchell sein Team zu einem Sieg gegen Indiana.
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Indiana Pacers (25-30) - Cleveland Cavaliers (33-22) 103:122 (BOXSCORE)

  • Der Sieg gegen die Sacramento Kings hat den Indiana Pacers keinen unmittelbaren Schub gegeben. Auch nach der Rückkehr von Tyrese Haliburton haben die Pacers Probleme, Spiele zu gewinnen. Nachdem sich im ersten Viertel keine Mannschaft absetzen konnte, legte Cleveland im zweiten Abschnitt (35:21) den Grundstein für den Auswärtssieg.
  • Schon zur Halbzeit hatten die Cavaliers 20 Assists verteilt, im zweiten Durchgang erhöhten sie die Zahl auf 33. Außerdem hielt Cleveland die Pacers mithilfe von effizienten Quoten von jenseits der Dreier- (15/37) und Freiwurflinie (15/16) auf Distanz.
  • Bei den Cavaliers punkteten alle Starter zweistellig. Am erfolgreichsten tat das Darius Garland mit 24 Punkten. Isaac Okoro überraschte mit 20 Punkten (7/9 FG, 3/4 Dreier). Jarrett Allen (18 Punkte, 9/11 FG, 13 Rebounds) und Evan Mobley (17 Punkte, 10 Rebounds) waren ebenfalls ein Faktor. Donovan Mitchell hatte Schwierigkeiten mit seinem Wurf (19 Punkte, 6/18 FG, 6 Assists).
  • Auf der anderen Seite erzielte Myles Turner 15 seiner 27 Zähler im dritten Viertel. Mit 10 Rebounds und 3 Blocks beeinflusste der Topscorer das Spiel auch auf anderen Ebenen. Tyrese Haliburton legte 15 Punkten und 11 Assists auf. Buddy Hield erzielte 16 Punkte (4/9 Dreier). Daniel Theis verzeichnete in 15 Minuten 7 Punkte, 5 Rebounds und nennenswerte 5 Assists. Zudem erteilte er den Cavaliers in einer Szene eine Flugstunde.
Jalen Brunson und Julius Randle erzielten gegen die 76ers zusammen 45 Punkte.
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New York Knicks (29-26) - Philadelphia 76ers (34-18) 108:97 (BOXSCORE)

  • Zuletzt war es eine Ausnahme, wenn ein Knicks-Spiel nicht knapp war. Von den letzten fünf Partien wurden drei erst in der Verlängerung entschieden. Gegen Philadelphia war es zum Schluss sogar fast schon eindeutig. Aufgrund einer massiven Leistungssteigerung gelang den Knicks ein wichtiger Sieg gegen das derzeit drittbeste Team des Ostens.
  • Die Knicks gruben sich bereits zu Beginn des Spiels ein tiefes Loch, nach 10 Minuten lagen sie mit 21 Punkten zurück. Das lag auch daran, dass ihre ersten acht Dreipunktewürfe vom Ring abprallten. Weil die Würfe im weiteren Verlauf immer besser fielen, verkürzte das Team von Tom Thibodeau den Rückstand ziemlich rasch. Zur Pause betrug der Rückstand nur 2 Punkte. In der Schlussphase hatten die Knicks überraschenderweise den längeren Atem; sie gewannen das vierte Viertel mit 32:18 - und das, obwohl sie im zweiten Teil eines Back-to-Backs waren und gegen die Clippers einen Tag vorher in die Verlängerung mussten.
  • Julius Randle war mit 24 Punkten (8/19/ 1/8 Dreier) bester Werfer bei den Knicks. Dazu half Randle seinem Team mit 9 Rebounds und 7 Assists. Jalen Brunson legte 21 Punkte und 7 Assists auf. Die guten Leistungen von Evan Fournier (17 Punkte, 5/8 Dreier) und Quentin Grimes (13 Punkten) waren in diesem Ausmaß allerdings nicht zu erwarten. Isaiah Hartenstein stellte mit 14 Rebounds sein Season High ein, zudem gelangen ihm in 26 Minuten 2 Punkte und 1 Assist.
  • Joel Embiid stemmte sich gegen seine erste Niederlage der Karriere gegen die Knicks (zuvor: 15-0) und ging mit 31 Punkten und 14 Rebounds voran. Der Kameruner ging immer wieder wieder an die Freiwurflinie und war dabei äußerst effizient (18/19 FT), aus dem Feld wollte es nicht so klappen (6/16 FG). James Harden (4/11 FG) füllte den Boxscore mit 12 Punkten und ebenso vielen Assists. Tobias Harris machte mit 14 Punkte und 10 Rebounds ein solides Spiel.
Pascal Siakam konnte mit seinen Kollegen einen knappen Sieg in Memphis entführen.
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Memphis Grizzlies (32-21) - Toronto Raptors (25-30) 103:106 (BOXSCORE)

  • Memphis muss aufpassen, in der extrem engen Western Conference nicht durchgereicht zu werden. Die New Orleans Pelicans wissen, wie schnell das gehen kann.Memphis hat nur 1 Sieg aus den letzten 9 Spielen geholt - nicht die Bilanz eines Spitzenteams. Die Niederlage gegen Toronto war immerhin knapp, aber angesichts der 15-Punkte-Führung Ende des dritten Viertels auch vermeidbar.
  • Als ob das nicht schon genug wäre, kommen die derzeitigen Verletzungssorgen zur Unzeit. Ja Morant pausierte gegen die Raptors wegen Schmerzen am linken Handgelenk. Trotzdem blieben die Grizzlies ohne ihn und den weiter verletzten Steven Adams lange im Spiel. Desmond Bane sprang in die Bresche und attackierte immer wieder erfolgreich den Korb. Mit 26 Punkten (10/17 FG, 4/7 Dreier, 4 Steals) war er bester Werfer bei Memphis. Jaren Jackson Jr. (18 Punkte, 8 Rebounds, 4 Blocks) und Santi Aldama (15 Punkte, 6 Rebounds) hatten ebenfalls gute Szenen. Tyus Jones kam auf 9 Punkte, 8 Rebounds und 7 Assists.
  • Im letzten Play des Spiels beim Stand von 106:103 für Toronto kam es zum Duell von Jaren Jackson Jr. und Scottie Barnes. Der Grizzlies-Spieler hatte die Chance mit einem Stepback-Dreier die Verlängerung herbeizuführen, doch Barnes ließ keinen einfachen Abschluss zu und so feierte Toronto einen Comebacksieg. 20 Sekunden vor Spielende hatte Barnes bereits mit einem schweren Floater über die ausgestreckten Arme von Jackson Jr. die Führung besorgt.
  • Barnes, der Matchwinner, erzielte 13 seiner 16 Punkte im letzten Viertel. Bei den Raptors war Pascal Siakam mit 19 Zählern bester Punktesammler. Chris Boucher machte mit 17 Punkten (3/4 Dreier) auf sich aufmerksam. Fred Van Vleet war mit 15 Punkten (6/19 FG, 2/9 Dreier) und 7 Assists weniger auffällig als sonst.
Anthony Edwards musste gegen die Reservisten der Nuggets nicht an sein Limit gehen.
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Minnesota Timberwolves (29-27) - Denver Nuggets (37-17) 128:98 (BOXSCORE)

  • Für Denver war das Spiel gegen Minnesota der zweite Teil eines Back-to-Backs, der erste Teil wurde mit einem 128:108-Sieg gegen die Atlanta Hawks souverän gestaltet. Der zweite war erwartungsgemäß weniger erfolgreich. Da Nikola Jokic (Verspannungen im linken Oberschenkel), Jamal Murray (geschont), Bones Hyland (geschont) und Kentavious Caldwell-Pope sowie Aaron Gordon jeweils wegen Knöchelproblemen nicht zum Einsatz kamen, wurde Minnesota nicht vor allzu große Probleme gestellt. Die Nuggets konnten bis auf Ish Smith nicht einmal einen erprobten Ballhandler aufbieten. Kein Wunder, dass die 21 Ballverluste ein Season High darstellten.
  • Nuggets-Coach Mike Malone war überhaupt nicht begeistert über die Spielansetzung: "Als ich das unseren Spielern sagte, schaute mich ein Veteran wie Jeff Green an, als wäre ich verrückt. Er sagte: 'Das ist nicht erlaubt. Das ist nicht legal.' Und offensichtlich ist es das doch."
  • Gegen die Reservisten der Nuggets zeigten Anthony Edwards (20 Punkte), D'Angelo Russel Russell (18 Punkte, 10 Rebounds) und Rudy Gobert (16 Punkte, 7/8 FG, 8 Assists) ein solides Spiel. Jaylen Nowell überzeugte mit 16 Punkten und 4 Assists von der Bank und hatte mit +35 das beste Plus-Minus-Rating aller Akteure. Bei den Timberwolves war Karl-Anthony Towns weiter nicht spielfähig.
  • Angeführt von Michael Porter Jr. (22 Punkte, 2/10 Dreier) und Bruce Brown (16 Punkte, 7 Assists) schafften es die Nuggets nie, in Schlagdistanz zu kommen. Die ersten 10 Minuten konnte das ersatzgeschwächte Top-Team noch mithalten, aber durch einen 12:2-Lauf beendeten die Timberwolves das erste Viertel und zogen anschließend weiter davon. Mit einem Rückstand von 20 Punkten ging es in die Halbzeit. Positiv hervorzuheben war allerdings die Leistung von Christian Braun (19 Punkte, 7/10 FG).
Nach seiner exzellenten Vorstellung gegen die Kings konnte sich Trey Murphy III feiern lassen.
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New Orleans Pelicans (28-27) - Sacramento Kings (29-23) 136:104 (BOXSCORE)

  • Vor kurzem waren die Pelicans noch Dritter, jetzt sind sie Zehnter. Aber paradoxerweise gewinnen sie jetzt wieder. Bevor sie gegen die Los Angeles Lakers einen Tag zuvor gewannen und jetzt gegen die Scramento Kings nachlegten, hatten sie zehn Niederlagen in Folge einstecken müssen.
  • Wie wichtig De'Aaron Fox für die Kings ist, zeigte dieses Spiel - obwohl Fox nicht einmal spielte, sondern aus persönlichen Gründen fehlte. Sein Ersatzmann Davion Mitchell konnte dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken und kam auf 11 Punkte (4/11 FG) bei 2 Assists. Malik Monk erzielte 16 Punkte, Domantas Sabonis blieb mit 12 Zählern und 11 Rebounds hinter den Erwartungen zurück.
  • Bei den Pelicans fielen zwar Zion Williamson, Dyson Daniels, Jonas Valanciunas und Brandon Ingram mit mehr oder weniger schweren Blessuren oder Verletzungen aus, dennoch stellten sie ein schlagkräftiges Team, das die Kings nicht nur ärgerte, sondern dominant an die Wand spielte. Trey Murphy III schrammte mit 30 Punkten (9/11 FG, 6/8 Dreier) nur knapp an seinem Career High (32 Punkte) vorbei. C.J. McCollum erzielte 24 Punkte (9/11 FG, 3/4 Dreier). Willy Hernangomez kam auf 22 Punkte und 16 (!) Rebounds , Naji Marshall auf 17 Punkte.