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NBA: Dallas Mavericks siegen nach wilder Schlussphase in Denver - Los Angeles Lakers verlieren ohne kranken Anthony Davis

Von Philipp Schmidt
Doncic legte in Denver das 52. Triple-Double seiner Karriere auf.
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Die Dallas Mavericks haben in der Schlussphase in Denver fast eine sicher geglaubte Führung verspielt, siegen letztlich aber dramatisch. Luka Doncic legt dabei ein Triple-Double auf, Matchwinner sind aber andere. Derweil verlieren die Los Angeles Lakers früh im Spiel in Cleveland den zuletzt überragenden Anthony Davis und schließlich auch die Partie.

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Außerdem: Miami kommt gegen die Pistons unter die Räder, woran insbesondere ein Gäste-Akteur einen großen Beitrag hat.

Auf Mitchells Gala hatten die Lakers keine Antwort.
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Cleveland Cavaliers (16-9) - Los Angeles Lakers (10-13) 116:102 (BOXSCORE)

  • Das Back-to-Back begann für die Lakers denkbar ungünstig, bereits nach acht Minuten musste Anthony Davis (1 Punkt, 3 Rebounds), amtierender Western Conference Player of the Week, die Partie mit Fiebersymptomen verlassen, ohne ein einziges Mal auf den Korb geworfen zu haben. "Es wurde den Tag über immer schlechter. Er wollte spielen, aber er fühlte sich ausgelaugt und dehydriert", sagte Lakers-Coach Darvin Ham und berichtete von über 38 Grad Körpertemperatur.
  • Obwohl sich L.A. bis ins vierte Viertel hinein in Schlagdistanz befand, gehörten die Schlagzeilen in der Folge in erster Linie Donovan Mitchell, der 43 Punkte (17/27 FG) gegen sein großes Vorbild LeBron James auflegte, das Mitchells jetziges Team 2016 zur Meisterschaft führte. "Du versuchst immer, die Heimkehr zu versauen", sagte Mitchell scherzhaft, während LeBron ihn als "besonderen Jungen" bezeichnete.
  • 29 Punkte erzielte dieser Junge in Halbzeit zwei, im 31:19-Schlussviertel versenkte er den Dreier, der Cleveland auf +15 weg brachte und für die Entscheidung sorgte. Auf heimischen Parkett stehen die Cavs bei 11-1, der beste Start seit 2016. Die Davis-Abstinenz machte sich auch Jarrett Allen zunutze, der die letzten fünf Spiele verpasst hatte (Rücken) und seine ersten 10 Würfe versenkte. Am Ende waren es 24 Punkte und 11 Rebounds, womit er gemeinsam mit Mitchell und Darius Garland (21, 8/18 FG) die 20-Punkte-Marke knackte. Kein weiterer Cav brachte es in Double Digits.
  • Besser war die Scoringlast bei den Lakers verteilt, die in Person von Thomas Bryant (19 und 9) sowie Russell Westbrook (16, 6/13 FG) gute Unterstützung von der Bank bekamen. 21 Zähler und 17 Rebounds von James, dem während einer frühen Auszeit unter Applaus ein Tribute Video gewidmet wurde, für das er sich mit Küssen bedankte, sowie 16 von Dennis Schröder (6/13 FG, 1/6 3FG) reichten nicht. Nur 6 von 36 Dreiern fielen, die Cavs machten es zumindest um knapp 10 Prozent besser (7/27). Für James war es im 20. Spiel gegen Cleveland erst die dritte Niederlage.
  • Bemerkenswert: Wettesser Joey Chestnut vernaschte in der Halbzeitpause 47 Hotdogs und setzte sich damit gegen drei Fans durch, die gemeinsam nicht auf diese Ausbeute kamen.
Bogdanovic und Herro waren die besten Spieler ihrer Teams.
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Miami Heat (11-14) - Detroit Pistons (7-19) 96:116 (BOXSCORE)

  • Deftige Pleite für die Heat am South Beach: Zwar fehlten Jimmy Butler, Dewayne Dedmon und Gabe Vincent, dafür konnte Victor Oladipo (9 Punkte in 18 Minuten) erstmals in dieser Saison mitwirken. Zwar sah der Start in die Partie noch ganz passabel aus - unter anderem versenkte Tyler Herro seine ersten 8 Würfe - doch in der zweiten Halbzeit ging es massiv bergab. In diese hatte Miami eine knappe Führung mitgenommen, die schnell Geschichte war. Die Pistons führten die finalen 18:49 Minuten der Partie.
  • "Diese zwei Spiele sind nicht unser Standard", sagte Heat-Coach Erik Spoelstra und bezog sich damit auf die Begegnungen gegen Memphis und jetzt Detroit, in denen sein Team früh zweistellig führte und dann trotzdem verlor. Das letzte Viertel konnte einseitiger kaum sein (38:23 Pistons). "Wir haben einfach nicht gut gespielt. Die ersten drei Viertel waren defensiv recht stabil, doch dann haben wir die Schleusen geöffnet." Für Detroit war es der höchste Sieg der Saison.
  • Bojan Bogdanovic scorte 28 seiner 31 Punkte (12/16 FG) nach der Pause, auch Alec Burks (18), Saddiq Bey (14), Isaiah Stewart (11 und 11), Cory Joseph (11) sowie Jaden Ivey (10) punkteten zweistellig. Während Detroit, das ohne Cade Cunningham auskommen musste, knapp die Hälfte der Dreier versenkte (19/41), waren es bei den Heat nur gut 30 Prozent (10/32). Bei den Gastgebern sorgten Herro (34) und Bam Adebayo (21, 15 Rebounds) gemeinsam für deutlich mehr Punkte als der restliche Kader (41)

Denver Nuggets (14-10) - Dallas Mavericks (13-11) 115:116 (BOXSCORE)

  • Was für ein wilder und am Ende unnötig knapper Sieg der Mavs in Denver! Knapp vier Minuten vor Ende führten die Gäste mit 10 Punkten, ehe nach einem 11:0-Run der Nuggets plötzlich eine Niederlage im Back-to-Back drohte. Doch ein Dreier von Dorian Finney-Smith (19) und einige wichtige Freiwürfe sorgte dann doch für den Sieg im schweren Auswärtsspiel. Luka Doncic verbuchte das 52. Triple-Double seiner Karriere (22 Punkte, aber nur 5/17 FG, 12 Assists, 10 Rebounds), Tim Hardaway Jr., dessen zwei vergebene Freiwürfe in den Schlusssekunden folgenlos blieben, war deutlich bester Mav (29 Punkte, Season-High, 6/8 3FG).
  • Beide Teams trafen über 50 Prozent aus dem Feld und über 40 Prozent ihrer Dreier (Dallas sogar 17/36), an Jamal Murray lag dies nicht. Der Nuggets-Guard erwischte einen gebrauchten Abend (11, 2/11 FG), sinnbildlich vergab er den letzten Verzweiflungswurf von der Mittellinie. Alle Starter Denvers punkteten zweistellig, neben Aaron Gordon (27, 10/13 FG) ist auch Nikola Jokic positiv hervorzuheben (17, 8 und 8). Bones Hyland steuerte von der Bank 20 Punkte und 5 Dreier bei. Bruce Brown startete erneut für den weiterhin fehlenden Michael Porter Jr. (Ferse) und traf spät einen Distanzwurf, der fast den Sieg beschert hätte.
  • Die Nuggets kamen glänzend aus den Startlöchern und erzielten die ersten 8 Punkte der Partie, doch die nächsten 8 verbuchten die Gäste (24:9-Run ohne Punkte von Doncic!). Die Zuschauer bekamen hochklassigen Offensiv-Basketball zu sehen, zum Leidwesen der Nuggets-Fans vor allem von den Mavs. Im ersten Viertel waren es knapp 58 Prozent aus dem Feld sowie zwei Drittel der Würfe aus der Distanz (6/9), während Denver mit Gordon den einzigen Spieler in Double Digits hatte. Den daraus resultierenden Rückstand konnten die Hausherren auch bis zur Halbzeitpause nicht eindämmen (58:64), was vor allem an 11 Ballverlusten lag, welche Dallas zu 17 Punkten nutzte. Doncic beendete die Hälfte mit einem Dreier (15, 6 und 7 bis dato), bei Josh Green und Maxi Kleber (9) standen bereits drei Fouls in acht bzw. zwölf Minuten zu Buche, während bei den Nuggets Jokic aufwachte (10 PTS in Q2).
  • Nach gut drei Minuten war der Mavs-Vorsprung Geschichte, die mehrfach den Ball verloren und insbesondere Gordon einfache Punkte ermöglichten (11:3-Run). Doch auf der Gegenseite fiel 4 Dreier in Folge, sodass Dallas zwei Zeigerumdrehungen später wieder mit +8 vorne lag. Doch insbesondere Gordon hielt dagegen, den Mavs gelang nicht mehr viel. Vergebene Freiwürfer und ein Doncic-Dreipunktspiel sorgten dafür, dass die Texaner nach drei Vierteln knapp vorne waren (91:86).
  • Die Nuggets robbten sich mit einigen Dreiern heran, bei den Mavs führte Christian Wood (14 und 6) die Reservisten an, Hyland bereitete den Gästen Probleme. Doch Dallas fand entweder gute Lösungen in der Zone oder den offenen Schützen wie Hardaway Jr. (107:99), der knapp vier Minuten vor Schluss für eine zweistellige Führung sorgte. Doch einen Dreier von Brown und ein Dreipunktspiel von Jokic später waren es nur noch 4 Punkte Differenz. Doncic warf den Ball weg und vergab aus der Midrange, der schwache Murray ließ die Führung liegen und auch der nächste Versuch des Slowenen fand sein Ziel nicht. Brown veredelte einen 11:0-Run der Nuggets 37 Sekunden vor Schluss. Finney-Smith hatte auf der Gegenseite die Antwort. Powell schickte Jokic an die Linie, der den ersten vergab. In der Folge wurde kräftig gefoult. Nach zwei Misses von Hardaway Jr. zielte Murray daneben.
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