Auf die Frage, ob es im Vergleich zur Niederlage gegen Japan Veränderungen in der ersten Elf geben werde, antwortete Flick in der ARD: "Klar, es könnte sein." Allzu sehr ins Detail gehen wollte Flick dann aber doch nicht. Schon zuvor auf der Pressekonferenz hatte sich Flick alle Optionen offen gehalten: "Ich bin nicht unsicher, aber da schlafe ich noch einmal drüber."
So könnte die deutsche Nationalmannschaft gegen Spanien (20.00 Uhr MEZ) auflaufen.
TOR: Manuel Neuer
Der Kapitän ist gesetzt und steht auch gegen Spanien zwischen den Pfosten. Bei der Pleite gegen Japan am Mittwoch hielt der Schlussmann des FC Bayern das DFB-Team mit einem glänzenden Reflex zunächst im Spiel, ehe er dann doch zweimal hinter sich greifen musste. Gegen die Furia Roja, die zum Auftakt mit 7:0 über Costa Rica hinwegfegte, dürfte es auch auf Neuers Paraden ankommen.
ABWEHR: Thilo Kehrer
Der Verteidiger von West Ham United war unter Flick lange Zeit der Vielspieler. Nach der EM 2021 kam der Ex-Schalker in 14 von 17 Partien zum Einsatz. Gegen Japan erhielt dann Niklas Süle als Rechtsverteidiger den Vorzug vor dem aktuell formschwachen Kehrer. Doch aufgrund der Probleme in der Viererkette dürfte Flick diesen Schachzug gegen Spanien wieder korrigieren.
Niklas Süle
Trotz Kehrers Hereinnahme bleibt der Dortmunder Verteidiger aller Voraussicht nach in der ersten Elf - allerdings rückt er dann auf seine angestammte Position ins Abwehrzentrum. Dort soll der Ex-Münchner für mehr Stabilität sorgen als sein BVB-Teamkollege Nico Schlotterbeck, dem wohl nur ein Platz auf der Bank bleibt.
Antonio Rüdiger
Der Abwehrchef ist gesetzt, auch wenn Rüdiger gegen Japan ebenfalls nicht fehlerfrei agierte. Gegen Spanien wird es vor allem auf eine bessere Organisation des Defensivverbunds ankommen - und auch auf Rüdigers resolute Zweikampfführung, die der Innenverteidiger von Real Madrid schon mehrmals unter Beweis gestellt hat.
David Raum
Die Stärken des Linksverteidigers liegen vor allem in der Offensive, gegen Japan holte Raum bei einem seiner Vorstöße den Elfmeter zum Führungstor heraus. In der Rückwärtsbewegung hat der Ex-Hoffenheimer noch Nachholbedarf, weswegen sein Platz in der Startelf keineswegs in Stein gemeißelt ist. Doch im internen Konkurrenzkampf dürfte er gegen Christian Günter knapp die Nase vorn haben.
DEFENSIVES MITTELFELD: Joshua Kimmich
Der Bayern-Star hatte gegen Japan nicht unbedingt seinen besten Tag, ist für Flick aber von zentraler Bedeutung. Und das im wahrsten Sinne, denn eine zuletzt diskutierte Versetzung Kimmichs auf die Rechtsverteidigerposition gilt als unwahrscheinlich. "Joshua ist für mich einer der besten Sechser, die es gibt. Er ist einer, der die Mannschaft führen und ihr Stabilität geben kann. Er spielt einen super guten letzten Pass und kann Räume überbrücken", sagte Flick in der ARD.
Ilkay Gündogan
Der Mittelfeldstar von Manchester City zählte gegen Japan zu den Besten, nicht nur wegen seines Elfmetertreffers zur Führung. Vor allem als Taktgeber des Offensivspiels trat Gündogan in Erscheinung. Nach seiner Auswechslung kippte das Spiel. Flick dürfte daher kaum auf den formstarken Strategen verzichten. Das führt allerdings zu einem Härtefall: Für Leon Goretzka, der nach seiner Einwechslung gegen Japan nicht nachhaltig für sich werben konnte, bleibt nur der Platz auf der Bank.
OFFENSIVES MITTELFELD: Serge Gnabry
Der Flügelstürmer der Bayern hätte die Partie gegen Japan eigentlich im Alleingang entscheiden können, betrieb aber Chancenwucher. Trotz seines Pechs im Abschluss dürfte Gnabry auch gegen Spanien wieder von Beginn an auflaufen, zumal Jonas Hofmann als Joker gegen Japan nicht zu überzeugen wusste. Eine Alternative wäre noch Gnabrys Teamkollege Leroy Sané, der zuletzt allerdings mit Knieproblemen zu kämpfen hatte und noch nicht bei 100 Prozent ist.
Thomas Müller
Der Raumdeuter feierte gegen Japan ein zufriedenstellendes Comeback, bereicherte das Offensivspiel mit guten Ideen. Gegen Spanien dürfte Flick daher auf der Zehn auch wieder auf den Bayern-Star setzen.
Jamal Musiala
Der Youngster sorgt für die besonderen Momente im Spiel der deutschen Elf. Auf seine Unbekümmertheit wird es auch gegen Spanien ankommen, allein um die Furia Roja mit all ihren Offensivkünstlern auch defensiv zu beschäftigen. Gegen Japan ließ Musiala bei all der technischen Versiertheit vor dem Tor noch die nötige Coolness vermissen.
STURM: Kai Havertz
Abgesehen von seinem Abseitstor blieb der Offensivstar des FC Chelsea gegen Japan größtenteils blass. Gegen Spanien könnte Havertz eher seine Stärken im Konterspiel ausspielen. Als klassischer Neuner käme Niclas Füllkrug als Alternative infrage. Dem Bremer dürfte aber - ebenso wie Youssoufa Moukoko - wohl nur die Jokerrolle bleiben.
Taktische Formation DFB-Team
Bundestrainer Flick hatte die Dreierkette als defensive Option zuletzt ausgeschlossen. Daher wird er auch gegen Spanien auf seine angestammte 4-2-3-1-Grundordnung setzen.