BVB: Diese Spieler ließ Borussia Dortmund ablösefrei ziehen

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Borussia Dortmund wird den auslaufenden Vertrag von Mahmoud Dahoud nicht verlängern. Der Mittelfeldspieler wird den BVB somit ablösefrei verlassen. Ein Blick auf alle Spieler, die Dortmund auf diese Weise den Rücken kehrten.

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Für zwölf Millionen Euro Ablöse kam Mahmoud Dahoud 2017 von Borussia Mönchengladbach zum BVB. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und einigen Verletzungen schaffte es der Mittelfeldspieler erst in der jüngeren Vergangenheit häufiger in die Startelf der Dortmunder.

Zu einem unumstrittenen Stammspieler wurde Dahoud jedoch nie. Dass die Westfalen den auslaufenden Vertrag des 27-Jährigen nicht verlängern werden, ist ein deutliches Zeichen für die Umstrukturierung des BVB-Kaders.

Wie es für Dahoud, der 2021 noch verlängert hatte, weitergehen wird? Noch ist das offen. Er soll jedoch auf dem Zettel von Vereinen wie Milan, Napoli oder Leicester City stehen. Dadurch, dass er im Sommer ablösefrei zu haben sein wird, dürften die Interessenten noch mehr werden.

Welche Spieler hat der BVB in den vergangenen zehn Jahren noch ablösefrei ziehen lassen? Ein Überblick.

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Saison 2012/2013

Florian Kringe (ablösefrei zum FC St. Pauli)

Nach zwei vorherigen Leihgeschäften nach Köln und zur Hertha verließ der Ur-Dortmunder, der 1994 zur Jugend des BVB stieß, den Verein endgültig. Für Zweitligist St. Pauli kam er bis zu seinem Karriereende 2015 noch auf 57 Pflichtspiele, in denen ihm sechs Tore und acht Vorlagen gelangen.

Kringe genoss in Dortmund Kultstatus, wurde gegen Ende seiner Laufbahn aber von zahlreichen Verletzungen geplagt. Die Dortmunder Band Dörpms widmete ihm sogar ein Lied: "Der Fette mit der Sechs". Heute arbeitet Kringe als Spielerberater.

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Antonio da Silva (ablösefrei zum MSV Duisburg)

Am letzten Tag der Sommertransferperiode 2010 kam der Brasilianer aus Karlsruhe zum BVB und traf dort auf seinen Bekannten aus Mainzer Zeiten Jürgen Klopp. Unvergessen ist da Silvas Freistoßtor zum 1:1 gegen Hoffenheim in der Nachspielzeit. Ansonsten war der Linksfuß nur Ergänzungsspieler.

Nach 33 Pflichtspielen für Dortmund (ein Tor, drei Vorlagen) spielte er noch eine Saison in Meiderich, war aber meist verletzt. Mittlerweile lebt da Silva in Brasilien.

Bei seiner Abschiedsparty 2014 sagte Klopp in seiner Rede zu ihm: "Ein Leben lang, das ist mein Geschenk, ein Leben lang wirst du mein Spieler bleiben. Ein Leben lang kannst du mich anrufen, wenn du Hilfe brauchst. Ein Leben lang kannst du mich anrufen und mir sagen, dass du dich beruflich in dem oder dem Bereich ausprobieren willst. Und alles, was ich dazu beitragen kann, mach' ich. Das ist ein Versprechen!"

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Saison 2014/2015

Robert Lewandowski (ablösefrei zum FC Bayern München)

Nach einer schwierigen Startphase schlug der Pole beim BVB voll ein und schoss in 187 Pflichtspielen 103 Tore (42 Vorlagen). Legendär war sein Viererpack in der CL gegen Real Madrid. All dies rief den FC Bayern auf den Plan.

Lewandowski wollte unbedingt schon ein Jahr früher nach München wechseln, doch die Borussia blieb eisern, hielt ihn noch eine Saison und verzichtete somit auf eine Ablöse. Beim FCB brach Lewy schließlich zahlreiche Rekorde, allen voran die 40-Tore-Bestmarke von Gerd Müller. Auch aktuell beim FC Barcelona schon mit 24 Treffer in 29 Pflichtspielen.

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Manuel Friedrich (ablösefrei zu Mumbai City FC)

Der Innenverteidiger, auch ein ehemaliger Klopp-Spieler in Mainz, wurde aufgrund akuter Personalprobleme aus der Vereinslosigkeit geholt und musste in seinem ersten Spiel im BVB-Trikot gleich gegen die Bayern ran.

Der damals bereits 34-Jährige machte in 15 Pflichtspielen für Dortmund (ein Tor, zwei Vorlagen) eine solide Figur und wagte anschließend das Abenteuer Indien, das ihn so sehr reizte. Dort lief sein Vertrag nur ein halbes Jahr, danach beendete Friedrich die Karriere. Heute arbeitet er als ausgebildeter Golflehrer.

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Saison 2015/2016

Oliver Kirch (ablösefrei zum SC Paderborn 07)

Viele wunderten sich, als ihn der BVB 2012 für 350.000 Euro von Absteiger 1. FC Kaiserslautern holte. Kirch kam in der Folge auch tatsächlich nur selten zum Einsatz, hatte im Viertelfinal-Rückspiel gegen Real Madrid 2014 aber seine große Sternstunde, als er beim 2:0-Sieg der beste Spieler auf dem Platz war.

Nachdem er sich Erstligaabsteiger Paderborn anschloss und mit den Ostwestfalen aus der 2. Liga abstieg, hatte sein Zweijahresvertrag keine Gültigkeit mehr. Kirch entschied sich, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Heute ist er Trainer, seit 2021 arbeitet er für die U19 des HSV.

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Saison 2017/2018

Neven Subotic (ablösefrei zu AS Saint-Étienne)

Nach achteinhalb Jahren beim BVB wurde der Innenverteidiger bereits zur Rückrunde der Saison 2016/17 nach Köln verliehen. Als er anschließend nach Dortmund zurückkehrte, kam der Stammspieler aus den Meisterjahren 2011 und 2012 jedoch kaum mehr zum Einsatz.

Der französische Traditionsklub schlug zu, dort gehörte er in seinen eineinhalb Jahren durchgängig zur Startformation. Nach einer Saison bei Union Berlin verbrachte der zwischenzeitlich immer wieder vereinslose Subotic noch wenige Monate bei Denizlispor in der Türkei und dem SCR Altach in Österreich, ehe er nach einem weitere Jahr ohne Klub Mitte 2022 sein Karriereende verkündete. Heute engagiert er sich mit seiner Stiftung für Brunnenbauprojekte in Afrika, wofür ihm bereits das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde.

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Saison 2018/2019

Erik Durm (ablösefrei zu Huddersfield Town)

Fünf Jahre kickte der zum Außenverteidiger umgeschulte Ex-Stürmer für den BVB (97 Pflichtspiele), war dort aber immer wieder von Verletzungen gebeutelt. Der Weltmeister von 2014 stand schon ein Jahr zuvor kurz vor einem Wechsel zum VfB Stuttgart, musste dann aber eine Hüft-OP über sich ergehen lassen und fiel anschließend mit einem Außenbandriss im Sprunggelenk beinahe das gesamte Jahr aus.

Durm folgte schließlich dem Ruf seines ehemaligen Dortmunder Trainers David Wagner, der mit Huddersfield sensationell aufgestiegen war. In der Premier League war Durm Stammspieler, nach dem Abstieg ging er jedoch zurück nach Deutschland und schloss sich Eintracht Frankfurt an. Heute spielt der 30-Jährige für den FCK.

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Saison 2020/2021

Mario Götze (ablösefrei zur PSV Eindhoven)

Vier Spielzeiten absolvierte Götze nach seiner Rückkehr vom FC Bayern 2016 für den BVB, doch zu alter Stärke fand er nicht. Zwischenzeitliche Hochs wechselten sich mit Tiefs und Verletzungen ab, in der Endphase hatte Trainer Lucien Favre keine Verwendung mehr für ihn.

Etwas überraschend entschied sich der zuvor drei Monate lang vereinslose Mittelfeldspieler für den Wechsel in die Eredivisie. Unter Trainer Roger Schmidt war Götze Stammspieler und fand wieder zu Form und Fitness. Mit der PSV wurde er Supercup- und Pokalsieger, dann ging es zur Eintracht. Dort hat Götze einen weiteren Sprung gemacht und ist unumstrittener Leistungsträger.

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Saison 2021/2022

Lukasz Piszczek (ablösefrei zu LKS Goczalkowice-Zdroj)

Eigentlich gehört der legendäre Rechtsverteidiger nicht in diese Auflistung, da Piszczek seine Karriere auf Profi-Niveau beendete. Doch er spielte eben weiter - in der polnischen 4. Liga. Für seinen Heimatverein kommt er bislang auf 17 Einsätze.

Im Winter 2021 zog sich Piszczek jedoch eine schwere Verletzung am Sprunggelenk zu, die er in Dortmund operieren ließ. Seitdem kämpft er um die Rückkehr auf den Platz, fungiert aber auch als zweiter Trainer. In Goczałkowice-Zdrój eröffnete 2019 die "BVB-Akademie Lukasz Piszczek", eine Fußballschule für Kinder und Jugendfußballschule, für die der BVB mit Piszczeks Stiftung kooperierte.

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Saison 2022/2023

Axel Witsel (ablösefrei zu Atlético Madrid)

20 Millionen Euro nahm die Borussia 2018 in die Hand, um den Belgier aus China loszueisen. Witsel begann in Dortmund bärenstark, doch seine Leistungskurve flachte mit der Zeit immer weiter ab.

Bei Atléti steht der 34-Jährige meistens in der Startelf und muss neben seiner angestammten Position auf der Sechs auch als Innenverteidiger ran. Seinen auslaufenden Vertrag verlängerte er bis 2024.

Roman Bürki, BVB, Borussia Dortmund
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Roman Bürki (ablösefrei zu St. Louis City SC)

Sieben Jahre stand der Schweizer für den BVB im Tor, in 176 Bundesligaspielen ließ er 60-mal keinen Ball in den Kasten. Als Gregor Kobel nach Dortmund wechselte, war Bürki endgültig abgelöst.

Der 32-Jährige entschied sich für die MLS, wo er mit der neuen Franchise aus St. Louis am 25. Februar das erste Pflichtspiel der Vereinsgeschichte absolvieren wird. Trainer Bradley Carnell, ein ehemaliger Bundesligaspieler, ernannte Bürki zum Kapitän. Bislang stand er nur viermal im Farmteam in der MLS Next Pro zwischen den Pfosten und kassierte dabei vier Gegentore.

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Marwin Hitz (ablösefrei zum FC Basel)

2018 verpflichtete Dortmund den Keeper ablösefrei als Nummer zwei vom FC Augsburg. Diese Rolle füllte Hitz auch gut aus. Als Edin Terzic Ende 2020 Interimstrainer wurde, setzte er auf Hitz als neue Nummer eins.

Nach Kobels Verpflichtung rutschte der Schweizer wieder ins zweite Glied und verließ den BVB im Sommer Richtung Heimat. Basel holte Hitz als neue Nummer eins. Der 35-Jährige steht seitdem regelmäßig im Tor, doch der FCB spielt eine schwache Saison und dümpelt im Mittelfeld der Super League.

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Dan-Axel Zagadou (ablösefrei zum VfB Stuttgart)

Wenn man es genau nimmt, darf der Innenverteidiger hier gar nicht auftauchen, da er vereinslos war, als er sich den Schwaben anschloss. Doch wie bei Dahoud hat der BVB auch bei Zagadou bewusst die Entscheidung getroffen, den Vertrag nicht zu verlängern.

Der Franzose litt in seinen fünf Jahren bei den Westfalen unter diversen Blessuren und war Dortmunds größer Pechvogel. Sein Potential deutete er immer wieder an, von Konstanz war Zagadou jedoch weit entfernt. Auch beim VfB fehlte er schon verletzt, stand ansonsten aber stets in der Startelf.

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