Handball-EM: Irre Aufholjagd von Frankreich - Deutschland beendet Europameisterschaft auf Platz sieben

SID
Alfred Gislason
© getty

Olympiasieger Frankreich hat sich mit einer unglaublichen Aufholjagd ins Halbfinale der Handball-Europameisterschaft gekämpft. Die deutsche Nationalmannschaft beendet die EM in der Slowakei und Ungarn dagegen auf dem siebten Rang.

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Das Team um Frankreichs Topstar Nikola Karabatic machte in den letzten zwölf Minuten des entscheidenden Hauptrundenspiels gegen den bereits qualifizierten Weltmeister Dänemark einen Fünf-Tore-Rückstand wett und holte sich durch den 30:29 (12:17)-Erfolg gar noch den Gruppensieg.

Dika Mem und Hugo Descat waren mit acht Treffern die Top-Torschützen der Franzosen, die es nun im Halbfinale am Freitag mit Schweden zu tun bekommen. Leidtragende waren die tapferen Isländer, die im lange Zeit wahrscheinlichen Falle einer französischen Niederlage erstmals seit 2010 das EM-Halbfinale erreicht hätten.

Die Isländer hatten zuvor in ihrem letzten Spiel in Hauptrundengruppe I in Budapest Montenegro mit 34:24 (17:8) geschlagen, Omar Ingi Magnusson vom SC Magdeburg war mit elf Toren der erfolgreichste Schütze seiner Mannschaft. Frankreich hatte am Samstag gegen Island mit 21:29 die höchste Niederlage seiner EM-Geschichte erlitten und stand wegen des verlorenen direkten Vergleichs gegen die Dänen unter enormem Druck.

In zweiten Halbfinals ebenfalls am Freitag in Budapest bekommt es nun Dänemark im Gigantenduell mit Titelverteidiger Spanien zu tun, der sich in der deutschen Hauptrundengruppe II durchgesetzt hatte. Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ist am Mittwoch bereits wieder in der Heimat gelandet.

Historisch mittelmäßiges DHB-Abschneiden

Die Mannschaft von Alfred Gislason beendete das Turnier auf Rang sieben, weil man durch die Punkteteilung beim 28:28 (13:15) mit 4:6 Punkten der bessere Gruppenvierte im Vergleich zu den Kroaten (3:7) ist.

Für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ist es historisch gesehen ein mittelmäßiges EM-Abschneiden - angesichts von den zwei Titeln 2004 und 2016 sowie je einmal EM-Silber (2002) und -Bronze (1998).

Allerdings wurde die junge Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason im Turnierverlauf von insgesamt 16 Coronafällen zurückgeworfen. 2010 in Österreich erreichte das DHB-Team nur Rang zehn, vier Jahre später verpasste Deutschland gar die Qualifikation für die Endrunde in Dänemark.