Handball: Vertrag mit Bundestrainer Gislason bis 2024 verlängert

SID
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Alfred Gislason bleibt bis mindestens 2024 Bundestrainer der deutschen Handballer. Der Isländer und der DHB einigten sich auf eine Verlängerung des aktuell bis Ende Februar 2022 laufenden Vertrages.

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Irgendwann im Frühjahr 2021 sah es so aus, als solle die Reise von Alfred Gislason als Bundestrainer des Deutschen Handballbundes (DHB) vorzeitig zu Ende gehen. Die Umstände waren tragisch. Gislasons Ehefrau Kara lag im Sterben, und um die letzten Tage mit ihr in der Heimat Island verbringen zu können, erwog der Coach sogar die Kündigung seines Vertrages. Den er nun kurz vor Heiligabend um zwei weitere Jahre bis 2024 verlängert hat.

Die neue Laufzeit umfasst die WM 2023 in Polen und Schweden, die EM 2024 in Deutschland sowie die Olympischen Spiele 2024 in Paris. "Ich freue mich, dass ich nach den von Anfang an guten Gesprächen den Weg mit der Nationalmannschaft fortsetzen kann", sagte Gislason: "Wir haben in den vergangenen Monaten vieles auf den Weg gebracht. Ich bin mir sicher, dass uns die weitere Entwicklung der aktuell sehr jungen und noch unerfahrenen Mannschaft viel Freude machen wird. Voraussetzung ist, dass wir für diesen Weg Zeit bekommen."

Gislason war im März 2020 als Nachfolger von Christian Prokop ins Amt befördert worden. "Er passt mit all seiner Erfahrung sehr gut zum Neuaufbau unserer Nationalmannschaft", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann: "Diese neue und junge Formation wird einen so erfahrenen Trainer als Fels in der Brandung sehr gut gebrauchen können." Daher habe man sich im Präsidium "klar für eine Vertragsverlängerung ausgesprochen".

Der 62-jährige Alfred Gislason ist einer der erfolgreichsten Vereinstrainer der Welt. Mit dem SC Magdeburg und dem THW Kiel wurde er insgesamt siebenmal deutscher Meister und gewann dreimal die Champions League.

DHB-Team bei WM historisch schlecht

Mit der deutschen Nationalmannschaft hatte er in Pandemiezeiten einen holprigen Start. Die WM im Januar 2021 in Ägypten beendete das DHB-Team als Zwölfter mit dem schlechtesten Ergebnis der Verbandsgeschichte. Bei Olympia in Tokio scheiterte Deutschland im Viertelfinale an Ägypten. Nächstes Ziel von Gislason und der Nationalmannschaft ist die bevorstehende EM in der Slowakei und in Ungarn (13. bis 30. Januar).

Und auch dort werden die Probleme nicht kleiner sein, zum Kreis der Titelanwärter gehört die Nationalmannschaft mit ihren neun Turnierdebütanten nicht. Mit dem 21 Jahre alten Julian Köster vom VfL Gummersbach wurde nach etlichen prominenten Absagen in den vergangenen Wochen unter anderem auch ein Zweitliga-Profi nominiert.

DHB-Team erstmals von Golla angeführt

"Es ist unter diesen Umständen der bestmögliche Kader. Er wird von sich reden machen können", sagte Gislason bei einem virtuellen Medientermin am Dienstag. Er sei sich sicher, "dass wir von der ersten Sekunde an mit großem Kämpferherz auf der Platte stehen werden".

Angeführt wird das 19-köpfige Aufgebot beim Saisonhöhepunkt erstmals von Neu-Kapitän Johannes Golla. Mit Torhüter Andreas Wolff, den Rückraumspielern Julius Kühn, Kai Häfner und Simon Ernst sowie Kreisläufer Jannik Kohlbacher sind noch fünf Akteure dabei, die mit der DHB-Auswahl den EM-Titel 2016 gewonnen hatten.

 

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