HBL - "Gravierende Auswirkungen für den gesamten Sport": Bohmann warnt vor Zuschauerausschluss

SID
HBL-Boss Frank Bohmann warnt vor einem Zuschauerausschluss.
© imago images / Claus Bergmann

Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), hat mit einem leidenschaftlichen Appell an die Politik vor einem Verbot von Fans bei Sportveranstaltungen gewarnt. "Ein Zuschauerausschluss wäre das vollkommen falsche Signal", sagte Bohmann dem SID und warnte vor "gravierenden Auswirkungen für den gesamten Sport".

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"Man kann uns nicht mit dem Erstellen von Konzepten beauftragen, die dann greifen und einwandfrei funktionieren, um der Sache im nächsten Schritt - nur um ein politisches Zeichen zu setzen - den Riegel vorzuschieben", führte Bohmann aus: "Das würde am Ziel, mit dem Virus in verantwortungsvoller Weise umzugehen und zu leben, komplett vorbeigehen."

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten beraten am Mittwoch über weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Der Sport fürchtet weitere Einschränkungen.

"Ein Sport-Lockdown steht meines Wissens nicht zur Debatte, das würde mich nach allen bisherigen Gesprächen sehr überraschen", sagte Bohmann: "Da sollte man auch die Verhältnismäßigkeit im Auge behalten. Ich hoffe, dass sich die Politik an die Fakten hält und nicht auf Basis von Gefühlen und Symbolen entscheidet."

Der Sport habe in den vergangenen Wochen eine "exzellente Arbeit" gemacht. "Profisportveranstaltungen mit Fans tragen überhaupt nicht zu Corona-Neuinfektionen bei", sagte Bohmann. Dies würden die Zahlen belegen. "Wir geben ein Musterbeispiel, wie man ein öffentliches Leben mit der Krankheit arrangieren kann." Sollte es einen kompletten Zuschauerausschluss geben, müsse der Handball "eine Diskussion darüber führen, ob wir den Spielbetrieb weiterführen können".