Kein Titel für BVB-Frauen: Rauball fordert Gleichberechtigung bei Vergabe der Meisterschaft

SID
Reinhard Rauball unterstützt die Frauen der Dortmunder Handball-Abteilung im Kampf um den Titel.
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Borussia Dortmunds Präsident Reinhard Rauball hat erneut sein Unverständnis über die Entscheidung der Handball Bundesliga Frauen geäußert, anders als bei den Männern, keinen Meister zu küren.

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"Wir haben ja nicht umsonst den Artikel drei des Grundgesetzes, wonach alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind und dass der Staat auch auf die Durchsetzung der Gleichberechtigung drängen muss", sagte Rauball gegenüber Sky Sport News HD.

Der BVB hatte mit einem Punkt Vorsprung auf dem ersten Tabellenplatz gelegen, wurde aber, anders als der THW Kiel bei den Männern, nicht zum Meister ernannt. Trotzdem wolle der Verein keine Schritte gegen die Entscheidung der HBF einleiten. "Wir führen keine Prozesse, um Meister zu werden, aber um auf Ungerechtigkeit und Ungleichbehandlung hinzuweisen, dazu besteht Veranlassung", so Rauball.

Auch aus anderen Sportarten bekamen die Dortmunderinnen offenbar schon Zuspruch. "Wir haben aus der ganzen Republik, Anrufe und Schreiben bekommen, auch von anderen Sportarten, die das überhaupt nicht verstehen können. Die Reaktion ist: Muss man sowas in solchen Zeiten tatsächlich verbalisiert? (...) Es ist schon etwas, was uns sehr bedrückt und was kein Ausdruck sportlichen Verhaltens ist", sagt Rauball.

Maik Machulla, Trainer der SG Flensburg-Handewitt, kann den Unmut der BVB-Frauen zwar nachvollziehen. "Doch wir sollten da nun keine zu große Diskussion aufmachen. Dafür sind die Probleme, die wir jetzt mit Blick auf die Zukunft zu lösen haben, so viel gravierender", sagte der 43-Jährige bei Sport1. Er zeigte aber auch Verständnis für die Mannschaft: "Es ist unglücklich. Den Unmut und die Enttäuschung der Spielerinnen kann ich absolut nachvollziehen."

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