Skopje erfüllt Dissingers Traum: Zweiter Sieg beim Final Four

SID
Vardar Skopje hat den großen Traum seines deutschen Rückraumspielers Christian Dissinger erfüllt und zum zweiten Mal nach 2017 die Handball-Champions-League gewonnen.
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Vardar Skopje hat den großen Traum seines deutschen Rückraumspielers Christian Dissinger erfüllt und zum zweiten Mal nach 2017 die Handball-Champions-League gewonnen. Die Nordmazedonier setzten sich im Endspiel des Final Four in Köln gegen den ungarischen Vertreter Telekom Veszprem mit 27:24 (16:11) durch.

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Dissinger (27), der im Oktober 2018 vom THW Kiel nach Skopje gewechselt war, darf sich erstmals über den Gewinn der wichtigsten europäischen Klubtrophäe freuen. Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer hatte dieses Kunststück mit Paris St. Germain in den vergangenen drei Jahren beim Final Four zweimal verpasst.

Skopje fand vor 19.750 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess-Arena etwas besser in die Begegnung und erarbeitete sich einen kleinen Vorsprung (8:5/14.). In der Abwehr machten die beiden Hünen Dainis Kristopans (2,15 m) und Gleb Kalarasch (2,05 m) alles dicht, in der Offensive versenkte das Team von Trainer Roberto Garcia seine Würfe eiskalt.

Veszprem legte nach der Pause mehrere Gänge zu. Lautstark angefeuert von der ganz in Rot gekleideten Fangemeinschaft verkürzten die Ungarn mit zwei Toren in Unterzahl auf 15:17 (36.). Der etwas glücklose Dejan Milosavljev im Skopje-Tor wurde daraufhin von der Platte genommen, der 23 Jahre alte serbische Nationaltorwart wechselt im Sommer zum Bundesligisten Füchse Berlin.

In einer hochdramatischen Schlussphase kamen die Ungarn, die im Viertelfinale den deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt ausgeschaltet hatten, bis auf einen Treffer heran (23:24/56.). Der Ausgleich wollte aber nicht mehr gelingen. Bester Werfer für Skopje war der brasilianische Kreisläufer Rogerio Ferreira Moraes mit sechs Treffern, Dissinger blieb ohne Torerfolg.

Dissinger war allerdings nicht der einzige deutsche Teilnehmer im Endspiel. Das Schiedsrichter-Duo Lars Geipel und Marcus Helbig leitete das Finale des Final Four, das zum zehnten Mal in Köln stattfand, zum zweiten Mal nach 2017 souverän und ohne große Aufreger. Auch bei ihrem ersten Einsatz vor zwei Jahren hatte Skopje den Titel gewonnen.

Zuvor hatte der FC Barcelona das Spiel um Platz drei für sich entschieden. Die Spanier setzten sich nach einem Offensivfeuerwerk gegen den polnischen Meister KS Kielce mit 40:35 (20:16) durch. Ihr bester Werfer war der französische Nationalspieler Dika Mem mit acht Toren.

In einer flotten Anfangsphase erspielte sich Barcelonas Starensemble um den isländischen Spielmacher Aron Palmarsson schnell ein kleines Polster (9:5/10.). Kielce, künftiger Arbeitgeber von Nationaltorhüter Andreas Wolff, hatte zunächst keine Antwort auf die schnellen Angriffe der Spanier parat.

Im zweiten Durchgang machte Kielce mit Star-Trainer Talant Duschebajew das Spiel wieder spannend und kam zwischenzeitlich auf 29:31 (47.) heran. Der spanische Champion geriet ins Straucheln, brachte den Vorsprung aber über die Zeit. Für Kielce traf Alex Duschebajew fünfmal ins gegnerische Tor, der Trainer-Sohn wurde mit 100 Toren Topscorer der Champions-League-Saison.