2. Liga: Pleitenserie des HSV geht weiter - Fürth verharrt im Tabellenkeller

SID
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Nach der dritten Niederlage binnen neun Tagen steckt der Hamburger SV mitten in einer handfesten sportlichen Krise. Fortuna Düsseldorf hat den Schwung aus dem DFB-Pokal mitgenommen und den Negativtrend nach zuletzt zwei Niederlagen gestoppt. Erstliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth hat einen Schritt aus dem Tabellenkeller verpasst - präsentierte aber einen neuen Trainer.

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Die Hanseaten verloren gegen das bisherige Tabellenschlusslicht 1. FC Magdeburg mit 2:3 (0:1) und verpassten damit den Sprung auf den direkten Aufstiegsplatz zwei.

Vor 55.304 enttäuschten Zuschauern im fast ausverkauften Volksparkstadion gelang Mo El Hankouri in der elften Minute der Führungstreffer für die vom früheren HSV-Coach Christian Titz trainierten Gäste. Der Niederländer war mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel erfolgreich. Sieben Minuten nach Wiederbeginn traf Baris Atik erneut, Ransford Königsdörffer (58.) konnte verkürzen, ehe Julian Rieckmann (88.) den alten Abstand wieder herstellte. Der zweite HSV-Treffer durch Tom Sanne (90.+3) kam zu spät.

Für die Gäste war es der zweite Auswärtssieg der laufenden Saison. Mit diesem Erfolg verbesserte sich Magdeburg auf Tabellenplatz 15. "Am Ende war es schon sehr dramatisch", musste Titz nach der umkämpften Partie am Sky-Mikrofon einräumen. Aber es sei sehr positiv, so der Trainer weiter, "dass sich meine Mannschaft diesmal belohnt hat". HSV-Akteur Jonas Meffert haderte: "Das Spiel verlieren wir bereits im ersten Durchgang. So eine Leistung darf uns nicht nochmal unterlaufen."

Hamburgs Trainer Tim Walter forderte auf der anschließenden Pressekonferenz die Rückkehr zu den "Basics". "Wir machen in der Defensive zu viele Fehler und sind in der Offensive nicht konsequent genug. Das ist nicht unser Anspruch."

Die ersatzgeschwächten Hanseaten, die zuletzt im Stadtderby gegen den FC St. Pauli (0:3) sowie im DFB-Pokal bei RB Leipzig (0:4) deutlich unterlegen waren, fanden erst nach dem 0:2-Rückstand und einem Dreifachwechsel besser in die Partie. In der Schlussphase drängten die Norddeutschen mit aller Macht auf weitere Tore, es genügte jedoch nur zum Anschluss.

Hamburger SV - 1. FC Magdeburg: Die Daten zum Spiel

Hamburg: Heuer Fernandes - Mikelbrencis (55. Benes), Vuskovic, David, Muheim - Meffert - Reis, Suhonen (55. Amaechi) - Kittel (90.+2 Sanne), Königsdörffer, Dompe (55. Glatzel). - Trainer: Walter

Magdeburg: Reimann - Piccini, Elfadli, Gnaka - Bockhorn, Krempicki, Müller (83. Conde), Bell Bell - El Hankouri (60. Schuler) - Kwarteng (70. Rieckmann), Atik (83. Brünker). - Trainer: Titz

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

Tore: 0:1 El Hankouri (11.), 0:2 Atik (51.), 1:2 Königsdorffer (58.), 1:3 Rieckmann (88.), 2:3 Sanne (90.+3)

Zuschauer: 55.304

Peterson-Doppelpack: Fortuna stoppt Negativtrend beim KSC

Vier Tage nach dem Achtelfinaleinzug gegen Jahn Regensburg siegten die Rheinländer am 13. Spieltag beim Karlsruher SC mit 2:0 (2:0) und schoben sich auf Rang sechs vor. Der KSC bleibt im Niemandsland der Tabelle stecken.

Mit seinen ersten Saisontreffern brachte Kristoffer Peterson (8./22.) den selbsternannten Aufstiegsanwärter komfortabel in Führung. In der Folge war der KSC bemüht, aber Angreifer Fabian Schleusener (39./53.) und der eingewechselte Simone Rapp (59.) scheiterten aus aussichtsreicher Position. In der 75. Minute kam es zu einem Kuriosum, als der Schuss von Düsseldorfs Tim Oberdorf an beide Innenpfosten ging.

Karlsruhe begann aktiv und setzte die Fortuna mit Gegenpressing früh unter Druck. Doch die Fortuna schlug eiskalt zu: Beide Male ging es über die linke Seite, beide Male vollstreckte Peterson, beide Male agierte Karlsruhes Philip Heise unglücklich. Zunächst fälschte der Linksverteidiger Petersons Torabschluss zur Führung unhaltbar ab, dann verlor er den Schweden beim 0:2 aus den Augen.

Karlsruher SC - Fortuna Düsseldorf: Die Daten zum Spiel

Karlsruhe: Gersbeck - Sebastian Jung, Ambrosius, Franke, Heise - Breithaupt (75. Batmaz) - Gondorf (85. Jensen), Wanitzek - Nebel (46. Rapp) - Schleusener (75. Kaufmann), Arase (64. Choi). - Trainer: Eichner

Düsseldorf: Kastenmeier - Matthias Zimmermann, Klarer, Oberdorf - Sobottka - Peterson (88. Mansfeld), Tanaka (88. Bodzek), Appelkamp (78. Neto), Karbownik - Kownacki (88. Böckle), Iyoha (82. Hennings). - Trainer: Thioune

Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen)

Tore: 0:1 Peterson (8.), 0:2 Peterson (22.)

Zuschauer: 18.132

Fürth verharrt im Tabellenkeller - und holt Zorniger

Die Franken gaben am Sonntag nach dem 1:3 (0:2) beim 1. FC Heidenheim die Verpflichtung von Alexander Zorniger bis 2024 bekannt.

Im ersten Spiel nach der Trennung von Trainer Marc Schneider rutschte das Kleeblatt nach zuvor vier Partien ohne Niederlage in Folge auf den letzten Platz. "Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit einfach alles vermissen lassen", bemängelte Fürth-Manager Rachid Azzouzi.

Ändern soll das jetzt der neue Trainer. "Alexander Zorniger ist ein sehr erfahrener Trainer, mit einer klaren Philosophie, weiß aber auch, was in unserer aktuellen Situation gefragt ist", sagte Azzouzi. "Es geht in den nächsten Wochen darum, die Mannschaft so schnell wie möglich mit der hochintensiven Spielweise vertraut zu machen, für die ich auch stehe", sagte Zorniger.

Währenddessen richten die nun viertplatzierten Heidenheimer dank der Tore von Kapitän Patrick Mainka (9.), Tim Kleindienst (33.) und Jan-Niklas Beste (56., Handelfmeter) ihre Blicke weiter auf die Liga-Spitzengruppe. Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Branimir Hrgota (52.) war für die Fürther zu wenig.

Der Großteil der 8130 Zuschauer in der Heidenheimer Arena hatte früh Grund zum Jubeln. Nach einer Ecke von Beste kam Mainka völlig ungestört zum Abschluss und köpfte ins lange Eck ein. Die Gäste aus Fürth, die nach der Trennung von Schneider von Interimstrainer Rainer Widmayer betreut wurden, waren im Anschluss durchaus um eine Reaktion bemüht, verpassten es jedoch, Gefahr zu entfalten.

Stattdessen blieb Heidenheim die Mannschaft mit den besseren Chancen und erhöhte unter reichlicher Mithilfe der Fürther Hintermannschaft durch Kleindienst. Jegliche nach dem Treffer von Hrgota aufkommende Hoffnung erstickte Beste nach einer aus Fürther Sicht durchaus harten Elfmeter-Entscheidung im Keim.

VfB Oldenburg - FC Ingolstadt: Die Daten zum Spiel

Oldenburg: Boevink - Ndure, Appiah, Steurer, Plautz - Kamer Krasniqi (64. Kaissis), Zietarski, Starke (57. Adetula) - Brand (57. Möschl), Hasenhüttl (75. Schäfer), Badjie (57. Bookjans). - Trainer: Fossi

Ingolstadt: Funk - Costly, Stevanovic, Brackelmann, Dominik Franke - Kopacz (76. Hawkins), Preißinger (46. Linsmayer), Sarpei, Patrick Schmidt (67. Doumbouya) - Testroet (67. Butler), Llugiqi (85. Antonitsch). - Trainer: Rehm

Schiedsrichter: Cristian Ballweg (Zwingenberg)

Tore: 0:1 Testroet (9.), 0:2 Kopacz (22.), 0:3 Costly (50.)

Zuschauer: 3905

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