HSV: Finanzvorstand Thomas Wüstefeld schmeißt beim HSV hin - kommt jetzt Klaus-Michael Kühne wieder ins Spiel?

Von SID
Thomas Wüstefeld ist als HSV-Finanzvorstand zurückgetreten.
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Nach massiven Vorwürfen ist Thomas Wüstefeld als Finanzvorstand beim HSV zurückgetreten. Nun könnte Klaus-Michael Kühne seinen Einfluss wieder ausbauen.

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Den 135. Geburtstag des Klubs hatten sie sich beim Hamburger SV sicher auch ganz anders vorgestellt. "Happy Birthday uns allen!", schrieb der Verein auf seiner Homepage. Doch zum Feiern blieb kaum Zeit, einen Tag nach dem krachenden Rücktritt des Finanzvorstands Thomas Wüstefeld jagte beim HSV stattdessen eine Krisensitzung die nächste. Gut möglich, dass bei dem Zweitligisten jetzt auch wieder die Stunde des Milliardärs Klaus-Michael Kühne schlägt.

Als alleiniger Chef kümmert sich jetzt aber erst einmal Sportvorstand Jonas Boldt um all die Probleme beim HSV, die sich natürlich alle um Geld drehen. "Ich bin mir der Verantwortung bewusst und werde in sehr enger Verzahnung mit meinen Kollegen auf der Geschäftsstelle sowie mit dem Aufsichtsrat und insbesondere mit dem Finanzausschuss die anstehenden Aufgaben angehen", sagte der Manager. Kurz zuvor war Wüstefelds rasanter HSV-Aufstieg ebenso abrupt beendet.

Wüstefeld hatte Kühne - beide eint eine innige Abneigung, genau wie Wüstefeld und Boldt - zunächst rund fünf Prozent an der HSV Fußball AG abgekauft, war dann in den Aufsichtsrat eingezogen, wurde Vorsitzender der Kontrolleure und im Januar dann als Nachfolger von Frank Wettstein Finanzvorstand. Wüstefeld ließ sich dafür feiern, auf ein Gehalt zu verzichten. Doch zuletzt stieg der Druck auf ihn immer mehr.

Das Hamburger Abendblatt hatte über Zweifel berichtet, ob sich Medizinunternehmer Wüstefeld "Prof." und "Dr." nennen darf, zudem geht es um Millionenklagen gegen eine Wüstefeld-Firma. Der 53-Jährige hat alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe stets zurückgewiesen. Zuletzt war Wüstefeld daran gescheitert, die Stadt Hamburg als Bürgen für einen Kredit zu gewinnen, um die Stadionsanierung - Voraussetzung für die EM 2024 - zu finanzieren.

Jansen über Wüstefelds Rücktritt: "Beste Entscheidung für den HSV"

Der Aufsichtsrat um Chef Marcell Jansen, früher mit Wüstefeld geschäftlich verbunden, hielt lange zu ihm. Doch nun der Rücktritt. "Sein Hauptgrund war sicherlich der Schutz seiner familiären Privatsphäre. Vor allem aber auch Ruhe für den Verein, daher ist es in dem Sinne wohl die beste Entscheidung für den HSV", sagte Jansen.

Laut Wüstefeld sei "der entscheidende Grund" für seinen Entschluss gewesen, "dass ich seit Längerem aus dem Aufsichtsrat nicht mehr die notwendige Unterstützung spüre und auch von meiner Seite das gegenseitige Vertrauen nicht mehr gegenüber allen Mitgliedern des Aufsichtsrates besteht", sagte er der Bild-Zeitung: "Aus meiner Sicht ist ein Teil des Rates eindeutig durch außenstehende und eigene Interessen gesteuert. Anders kann ich mir nicht erklären, wie hochvertrauliche Informationen an bestimmte externe Personenkreise durchgestochen wurden, welche nachweislich nur dem Vorstand und dem Aufsichtsrat bekannt waren."

Im Gegensatz zu Wüstefeld hatte sich Boldt zuletzt offen für eine 120-Millionen-Offerte des bei den Fans umstrittenen Kühne gezeigt. Der Logistikunternehmer hatte dem klammen HSV eine weitere, dringend benötigte Finanzspritze in Aussicht gestellt, knüpft sein Angebot aber an Bedingungen - unter anderem mehr Anteile und Mitspracherecht. Er habe kein Interesse daran, "Macht auszuüben", sagte Kühne, er biete "ausschließlich eine maßgebliche Unterstützung zur Herstellung gesunder finanzieller Verhältnisse an". Doch daran glauben in Hamburg längst nicht alle.

Wieder einmal also jede Menge Unruhe beim HSV. Dabei läuft es sportlich ja bestens beim Tabellenführer. "Wir haben eine Identität kreiert", sagte Trainer Tim Walter nach vier Siegen in Serie vor der Partie bei Hannover 96 am Freitag (18.30 Uhr): "Wir wollen unseren Weg weitertragen und weiter auf der Welle surfen." Die nächsten drei Punkte wären bei all dem Trubel doch ein gutes Geburtstagsgeschenk.

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