2. Bundesliga: HSV bringt Arminia in arge Not - Darmstadt schießt Rostock ab

Von SPOX /SID
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Arminia Bielefeld rutscht in der 2. Bundesliga immer tiefer in die Krise. Der Erstliga-Absteiger unterlag gegen den Hamburger SV 0:2 (0:1) und wartet nach vier Spieltagen noch immer auf den ersten Punkt. Den dritten Sieg in Folge fuhr am Abend Darmstadt 98 ein.

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Darmstadts Sieg kam auch aufgrund eines kuriosen Tores zustande: Phillip Tietz stibitzte dem unaufmerksamen gegnerischen Torhüter Markus Kolke beim 4:0 (2:0) gegen Hansa Rostock am Samstagabend den Ball und schob ins leere Tor zur frühen Führung ein.

Darmstadt gesellte sich mit neun Punkten aus vier Spielen zu drei weiteren Klubs mit dieser Zwischenbilanz, für Rostock war es die zweite Niederlage der Saison.

Tietz' Husarenstück warf Hansas taktische Ausrichtung bereits in der dritten Minute über den Haufen. Kolke hatte sich den Ball ein Stückchen vorgelegt und prüfte seine Anspieloptionen, als der Stürmer ihn von der Seite überraschte. "Ein schönes Kacktor. Ich habe ihn einfach nicht gesehen. Ich freue mich schon auf die Überschriften und vielen Nachrichten", sagte der Torwart bei Sky.

Darmstadt konnte sich ein wenig zurückziehen - und es schlug mit einem Konter erneut zu: Marvin Mehlem erzielte das 2:0 (18.), von dem sich Rostock vor 14.120 Zuschauern nicht mehr erholte. Per Kopf traf Tietz nach einem Eckball auch zum 3:0 (54.). Rostocker Gelegenheiten blieben selten: Der eingewechselte Kevin Schumacher köpfte an den Pfosten (55.), ehe Tobias Kempe (74.) einen Foulelfmeter zum Endstand verwandelte.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Tietz (3.), 2:0 Mehlem (18.), 3:0 Tietz (54.), 4:0 Tobias Kempe (74. Foulelfmeter nach Videobeweis)

Darmstadt: Schuhen - Zimmermann, Gjasula (84. Pfeiffer), Jannik Müller - Bader, Schnellhardt, Tobias Kempe (79. Ronstadt), Holland (78. Karic) - Mehlem (67. Warming) - Manu (67. Vilhelmsson), Tietz. - Trainer: Lieberknecht

Rostock: Kolke - Malone, Fröde, Roßbach (70. Scherff) - Neidhart, Thill (64. Duljevic), Rhein, Dressel - Pröger (64. Breier), Verhoek (63. Hinterseer), Ingelsson (46. Schumacher). - Trainer: Härtel

HSV stürzt Bielefeld in die Krise

Der HSV setzt sich nach dem dritten Sieg in der Spitzengruppe fest. Ransford-Yeboah Königsdörffer (28.) und der eingewechselte Laszlo Benes (74.) trafen zum verdienten Sieg der Hamburger.

"Wir hätten mehr Tore schießen können, aber einiges verballert", sagte Königsdörffer am Sky-Mikrofon.

Für Bielefelds neuen Trainer Uli Forte könnte es bald ungemütlich werden. Der Italiener hatte seiner Stammformation trotz der Niederlage in Rostock (1:2) eine weitere Chance gegeben, die Partie kontrollierten jedoch die Gäste. Königsdörffer belohnte den HSV.

Die Arminia blieb vor 26.875 Zuschauer lange ungefährlich und hatte Glück, dass Königsdörffer (34.) an Torwart Stefanos Kapino und Mario Vuskovic (43.) an der Latte scheiterten. Nach der Pause steigerten sich die Gastgeber, waren bei den Chancen von Masaya Okugawa (48.), Stefan Klos (53.) und Frederik Jäkel (72.) nicht zielstrebig genug.

Benes traf mitten in die Bielefelder Drangphase. Der Slowake, der im Sommer vom Erstligisten Borussia Mönchengladbach gekommen war, erzielte aus 20 Metern sein erstes Tor für Hamburg. HSV-Torjäger Robert Glatzel blieb dagegen diesmal ohne Treffer.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Königsdörffer (28.), 0:2 Benes (74.)

Bielefeld: Kapino - Sidler (62. Bello), Jäkel, Hüsing, Oczipka (78. Ramos) - Vasiliadis (61. Kanuric), Rzatkowski (78. Krüger) - Okugawa (67. Lasme), Robin Hack - Klos, Serra. - Trainer: Forte

Hamburg: Heuer Fernandes - Heyer, Vuskovic, Schonlau, Muheim - Meffert - Reis, Rohr (62. Benes) - Königsdörffer (89. David), Kittel (77. Opoku), Glatzel (89. Megeed). - Trainer: Walter

Braunschweig weiterhin ohne Tore und Punkte

Im Parallelspiel siegte Holstein Kiel mit 3:0 (1:0) gegen Eintracht Braunschweig. Steven Skrzybski (12./73.) und Benedikt Pichler (83.) erzielten die Treffer für die Gastgeber, die mit acht Punkten den fünften Tabellenplatz einnehmen und weiter ungeschlagen sind.

Die Braunschweiger sind hingegen nach vier Spieltagen weiterhin ohne Punktgewinn und Torerfolg. Die Eintracht hat damit weiter die Rote Laterne des Tabellenletzten inne.

In der 20. Minute hätte es schon 2:0 für den KSV Holstein stehen können. Finn Poraths Fernschuss konnte Torwart Jasmin Fejzic nicht festhalten, der Nachschuss von Skrzybski wurde allerdings geblockt. Im weiteren Verlauf ließ der Braunschweiger Keeper einen weiteren Ball abprallen, den Fiete Arp aber freistehend über das Tor setzte.

In der 41. Minute hatte Luc Ihorst die große Chance zum Ausgleich, aber der Braunschweiger traf nur das Außennetz. Drei Minuten nach Wiederbeginn hatte erneut Ihorst eine erstklassige Gelegenheit, scheiterte aber an Keeper Thomas Dähne. Immanuel Pherai konnte den Nachschuss ebenfalls nicht verwerten.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Skrzybski (12.), 2:0 Skrzybski (73.), 3:0 Pichler (82.)

Kiel: Dähne - Becker (59. Wahl), Erras, Komenda (65. Ignjovski) - Korb, Marvin Schulz (84. van den Bergh), Sander, Arp (59. Reese) - Porath (59. Mühling) - Pichler, Skrzybski. - Trainer: Rapp

Braunschweig: Fejzic - Marx, Behrendt, Schultz, Kijewski (46. Donkor) - Nikolaou (75. Ujah) - Henning, Pherai - Kaufmann (66. Multhaup), Ihorst (59. Endo), Lauberbach. - Trainer: Schiele

Karsruhe dreht Spiel gegen Sandhausen

Der Karlsruher SC hat indes den ersten Saisonsieg eingefahren. Die Badener gewannen das Heimspiel gegen den SV Sandhausen trotz zweimaligen Rückstands mit 3:2 (1:1).

David Kinsombi (10.) hatte den SVS in Führung gebracht, Malik Batmaz (32.) gelang der verdiente Ausgleich für den KSC. Ahmed Kutucu (61.) schoss das 2:1 für die im Abschluss cleveren Gäste. Aber die Gastgeber gaben nicht auf, Simone Rapp (84.) traf zum verdienten Ausgleich für die Badener, und Lucas Cueto (87.) sicherte dem KSC sogar noch drei Punkte.

Die Hausherren wirkten trotz des 0:1 keineswegs verunsichert, sondern übernahmen die Spielkontrolle. Sandhausen versuchte zwar, mit geschickter Staffelung die Räume eng zu machen. Aber der KSC fand immer wieder Lücken und konnte Offensiv-Akzente setzen.

Der Ausgleich fiel verdient, auch danach blieben die Karlsruher am Drücker, gerieten aber erneut in Rückstand. Allerdings bewiesen die Badener Moral und kämpften Sandhausen nieder.

Für Sandhausens Coach Alois Schwartz war es ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub, den er von 2017 bis 2020 betreute. Sein damaliger Assistent Christian Eichner ist jetzt Cheftrainer des KSC.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Kinsombi (10.), 1:1 Batmaz (32.), 1:2 Kutucu (61.), 2:2 Rapp (84.), 3:2 Cueto (87.)

Karlsruhe: Gersbeck - Thiede (71. Sebastian Jung), Gordon, Franke, Heise - Breithaupt (80. Arase) - Gondorf, Wanitzek - Nebel (71. Cueto) - Schleusener, Batmaz (64. Rapp). - Trainer: Eichner

Sandhausen: Drewes - Diekmeier (90. Esswein), Dumic, Zhirov, Okoroji - Zenga, Trybull (90. Soukou) - Kinsombi (85. Ritzmaier), Bachmann, Kinsombi (46. Ochs) - Pulkrab (46. Kutucu). - Trainer: Schwartz

2. Liga: Die aktuelle Tabelle

Platz TeamSp.ToreDiffPkt.
1. Paderborn411:479
2. Heidenheim47:169
3. Darmstadt 9847:349
4. Hamburger SV45:149
5. Holstein Kiel49:548
6. Jahn Regensburg35:057
7. Kaiserslautern46:517
8. Fortuna Düsseldorf34:316
9. Sandhausen46:606
10. Hansa Rostock43:6-36
11. St. Pauli36:604
12. Nürnberg44:6-24
13. Karlsruher SC46:11-54
14. Magdeburg35:6-13
15. Greuther Fürth33:5-22
16. Hannover 9635:8-31
17. Arminia Bielefeld42:9-70
18. Eintracht Braunschweig40:9-90
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