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Beim DFB-Pokal-Heimspiel seines ehemaligen Vereins St. Pauli gegen den BVB (2:1) fiel Ex-St-Pauli-Keeper Benedikt Pliquett angeblich negativ auf, da er die Maskenpflicht missachtete. Der nächste Punkt einer durchaus bewegten Vita. SPOX fasst zusammen.
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Pliquetts Karriere beginnt nach Stationen beim SSC Hagen Ahrensburg und dem VfL Oldesloe im Jahr 2000 in der Jugend des Hamburger SV. Dort bleibt er drei Jahre, ehe er nach einem kurzen Intermezzo beim VfB Lübeck seine große Liebe im Fußball findet.
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Nämlich den FC St. Pauli. Dort steigt er ab der Saison 2008/09 zum Stammtorhüter auf, später muss er sich dem neu verpflichteten Mathias Hain unterordnen. Auch in Paulis Erstliga-Spielzeit 2010/11 ist er hinter Thomas Kessler nur zweite Wahl.
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Dennoch erfreut sich Pliquett bei den Fans größter Beliebtheit. Vor allem sein Bundesliga-Debüt gegen Stadtrivale HSV bleibt vielen Pauli-Anhängern in Erinnerung. Für den 1:0-Sieg ist er mit starken Paraden quasi allein verantwortlich.
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2010/11 bestreitet er noch vier weitere Spiele im Kasten der Hamburger, den Abstieg am Ende der Saison kann er aber nicht verhindern. Trotz des Gangs in die Zweitklassigkeit und der ungewissen sportlichen Zukunft verlängert er seinen Vertrag.
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Bis zum Ende der Spielzeit 2011/12 kommt er auf insgesamt zehn Zweitliga-Einsätze für St. Pauli, gegen Stammkeeper Philipp Tschauner kann er sich aber nicht durchsetzen. Bei Vertragsende 2013 verlässt er Hamburg und heuert in Österreich an.
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Bei SK Sturm Graz absolviert er in zwei Jahren noch 31 Ligaspiele, danach lässt er seine Karriere beim spanischen Drittligisten Atletico Baleares ausklingen. 2016 folgt letztlich das Ende seiner aktiven Laufbahn, Pliquett ist 31 Jahre alt.
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Neben anhaltenden körperlichen Problemen gibt Pliquett bei seinem Karriereende als weiteren Grund die fehlende Verbundenheit zum Profigeschäft an. Mit den Abläufen im heutigen Fußball könne er sich nicht mehr identifizieren.
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"Ich habe aufgehört, weil mir das Fußball-Geschäft zuwider war", erklärt Pliquett später.
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Nach seiner Profi-Laufbahn steigt der Ex-Torwart zunächst in die Immobilien-Branche ein und vertreibt auf Mallorca und Ibiza mehrere Häuser, ehe es ihn nur kurze Zeit später wieder zurück an den Hamburger Kiez zieht.
Dort will er sich nach eigener Aussage ein Standbein neben dem Fußball aufbauen. Neben drei Sex-Boutiquen wird er auch Inhaber einer Bar namens "Alkotheke", die zu Beginn der Corona-Pandemie kurzerhand zur Teststation umgebaut wird.
Zusätzlich engagiert sich Pliquett ehrenamtlich für Obdachlose in Hamburg. 2020 gründet er gemeinsam mit einem Freund den Verein "Brüder Teresa Straßenhilfe e.V.", der Obdachlose und sozial benachteiligte Menschen im Stadtteil St. Pauli unterstützt.
"Sie leiden sehr unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie. Es gibt jetzt hier eigentlich gar keine Leute mehr, die auf der Straße Geld spenden", erklärt Pliquett gegenüber dem NDR.
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Die in der Teststation angebotenen Corona-Tests werden Obdachlosen und sozial benachteiligten Menschen auch gratis angeboten. "Sie wollen jemanden wiedersehen, ihre Verwandten treffen oder ihre Kinder zu Oma und Opa bringen", erzählt Pliquett.
Außerdem setzt sich der Keeper schon während seiner Karriere vehement gegen Rechtsextremismus ein. Er arbeitet beim Projekt "Laut gegen Nazis" mit und ist Förderer der Amadeu Antonio Stiftung, die sich gegen Diskriminierung einsetzt.
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In einem Interview kritisiert er den DFB für fehlendes Engagement im Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im Fußball. Gerade deswegen läge ihm der Kampf dagegen so sehr am Herzen, so Pliquett.
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Doch auch Skandale kommen in der Vita des Ex-Keepers nicht zu kurz. Im April 2021 kommt es zur Schließung seiner Corona-Teststation. Der Vorwurf: Mehrere positive Testergebnisse sollen unter Vorwand verschwiegen worden sein.
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"Hintergrund sind Vorwürfe, dass es schwerwiegende organisatorische Mängel gebe, wonach der Betreiber seiner Meldeverpflichtung (…) nicht nachkam", erklärt Gesundheitsbehörden-Sprecher Martin Helfrich die Schließung.
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Beim DFB-Pokal-Spiel zwischen dem FC St. Pauli und Borussia Dortmund am 18. Januar 2022 fallen Pliquett und Rapper GZUZ Medienberichten zufolge erneut negativ auf: wegen Missachtung der Maskenpflicht im Stadion.
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Beide tragen einem Bild-Bericht zufolge während ihres Besuchs keine konforme Mund-Nasen-Bedeckung. Als man sie auf die Maskenpflicht hinweist, sollen sie den Ordnern gegenüber wenig einsichtig und aggressiv reagiert haben.
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