Marco Friedl entschuldigt sich bei Werder Bremen: "Hatte nichts mit einem Streik zu tun"

Von Stefan Petri
Marco Friedl hat Werder Bremen nicht wie gewünscht in Richtung Union Berlin verlassen können.
© getty

Abwehrspieler Marco Friedl (23) muss trotz Wechselwunsch bei Werder Bremen bleiben. Einen Streik beim Spiel gegen Hansa Rostock dementiert der Österreicher nun - bittet aber dennoch um Entschuldigung.

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Friedl hatte seinen Abgang vom Absteiger in Richtung Union Berlin erzwingen wollen und vor einer Woche einen Einsatz im Spiel gegen Hansa Rostock verweigert. Ein Wechsel kam allerdings nicht zustande. "Im Nachhinein würde ich es sicher anders machen. Der Zeitpunkt meines Entschlusses, einen Tag vor dem Spiel, war unglücklich", sagte er nun dem kicker. Aber: "Die Entscheidung hatte ganz klar nichts mit einem Streik zu tun."

Er habe schlicht und ergreifend den Kopf nicht frei gehabt: "Viele Faktoren haben dazu beigetragen, dass ich mit meinem Kopf eigentlich nur bei dem Angebot war", erklärte er, er habe der Mannschaft nicht schaden wollen: "Für einen Spitzensportler spielt der Kopf nun mal eine ganz entscheidende Rolle. Es ging mir darum, der Mannschaft nicht zu schaden. Wenn ich hinten einen Fehler gemacht und gewusst hätte, dass es daran liegt, nicht bei der Sache zu sein, wäre das falsch gewesen."

Er habe sich mit einem Abgang beschäftigt, schließlich habe jeder Spieler "das Ziel, so hoch wie möglich zu spielen", betonte Friedl. "Falls ich den Eindruck erweckt habe, nur deswegen nicht zu spielen, um wechseln zu wollen, muss ich sagen, dass es mir leid tut und ich das bedaure. Ich wollte dem Verein nie in den Rücken fallen, nach dem Motto: Jetzt muss ich streiken, um hier wegzukommen", beteuerte er.

Frank Baumann: Friedl "auf keinen Fall verteufeln"

Ärger mit seinen Teamkollegen habe es nicht gegeben: "Wir saßen noch am Sonntagabend zusammen, da habe ich mich hingestellt und vor den Jungs gesprochen. Sie haben mich da auch verstanden und gesagt, dass es künftig keine Probleme geben wird." Allerdings gab Friedl zu, dass er "dieser Vorbildfunktion, gerade für jüngere Menschen, nicht gerecht geworden" sei.

Eine Strafe des Vereins habe es trotz Ankündigung von Frank Baumann nicht gegeben, lediglich ein Gespräch mit den Verantwortlichen um Trainer Markus Anfang: "Natürlich haben sie mir deutlich gemacht, wie sie das Verhalten gesehen haben. Aber danach war es dann auch für alle gegessen."

"Viele Gedanken haben in ihm gebrodelt. Das muss man einem Spieler dann auch mal zugestehen", hatte sich Manager Frank Baumann am Dienstag nachsichtig gezeigt: "Man sollte ihn auf keinen Fall verteufeln."

Friedl, der in der Länderspielpause nicht für die österreichische Nationalmannschaft nominiert worden war, wollte einen Verbleib in Bremen über die komplette Saison nicht zusichern: "Mit einem Wechsel beschäftige ich mich jetzt aber nicht mehr. Ich will mit der Mannschaft erfolgreich sein."