HSV braucht Sieg am Millerntor: St. Pauli ist in Topform

Von SID
Nach den Siegen der Aufstiegsrivalen VfL Bochum und Holstein Kiel steht der Hamburger SV am Montag im 105. Stadtderby beim FC St. Pauli unter Erfolgszwang.
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Nach den Siegen der Aufstiegsrivalen VfL Bochum und Holstein Kiel steht der Hamburger SV am Montag im 105. Stadtderby beim FC St. Pauli unter Erfolgszwang. In der vergangenen Saison kosteten den HSV zwei Niederlagen gegen den Erzrivalen die Rückkehr in die Bundesliga.

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Die anderen Aufstiegskandidaten haben vorgelegt, der Stadtrivale ist in Top-Verfassung - das 105. Hamburg-Derby am Montag (20.30 Uhr im LIVETICKER) beim FC St. Pauli könnte richtungweisend für den Hamburger SV werden. Nur mit einem Sieg am Millerntor können die Gäste die Tabellenführung zurückerobern und sich für die blamable 2:3-Niederlage vor einer Woche beim Schlusslicht Würzburger Kickers rehabilitieren.

HSV-Kapitän Tim Leibold geht zuversichtlich in das erste Hamburger Lokalderby ohne Zuschauer. "Wenn wir wieder unsere Qualität als Kollektiv auf den Platz bringen, dass sind wir für jede Mannschaft in der Liga ein undankbarer Gegner", sagte der Abwehrspieler.

Vorläufig allerdings sind die Rothosen nur noch Tabellendritter, nachdem der VfL Bochum Würzburg ungefährdet mit 3:0 besiegte und auch die Bayern-Pokal-Bezwinger von Holstein Kiel Erzgebirge Aue etwas glücklich mit 1:0 niederrangen. Die SpVgg Greuther Fürth kam bei Hannover 96 nach zweimaligem Rückstand immerhin zu einem 2:2.

Bei den Kieler Störchen richteten sich die Blicke verständlicherweise weniger auf die aktuelle Zweitliga-Tabelle als auf die Chance, erstmals seit 80 Jahren wieder im Pokalwettbewerb das Halbfinale zu erreichen. Am Mittwoch (18.30 Uhr im LIVETICKER) muss der KSV Holstein beim Regionalligisten Rot-Weiß Essen antreten.

"Klar ist das ein ganz besonderes Spiel für uns, aber natürlich auch für unseren Gegner", sagte Kiels Trainer Ole Werner. Sein Bochumer Kollege Thomas Reis formulierte einen positiven Zustandsbericht: "Wir sind sehr zufrieden mit den drei Punkten gegen Würzburg. Die Jungs haben es sehr konzentriert gespielt."

Fokussiert wird auch der HSV zu Werke gehen müssen. Denn in der vergangenen Saison gingen beide Spiele gegen die "Boys in Brown" verloren. Sechs verlorene Punkte, die am Ende die Bundesliga-Rückkehr kosteten. Und sechs gewonnene Zähler für den FC St. Pauli, die ihn vor dem Abstieg in die Drittklassigkeit bewahrten.

HSV muss gewinnen um oben dran zu bleiben

Aber selbst ein souveräner Erfolg wie das 4:0 vor zwei Jahren auf dem Heiligengeistfeld wäre keine Garantie auf den HSV-Aufstieg. Seinerzeit filetierten die Gäste ihren Gegner geradezu - und konnten anschließend nur noch zwei der letzten neun Saisonspiele gewinnen, die sofortige Rückkehr in Liga eins wurde verpasst.

"Natürlich ist es kein Spiel wie jedes andere, es hat auch nicht an Brisanz verloren. Wir gehen auf jeden Fall mit breiter Brust ins Derby", sagte St. Paulis Trainer Timo Schultz, der die übliche Atmosphäre allerdings vermisst: "Der letzte Funke und die Emotionalität fehlen, wenn die Fans nicht da sind."

Auch für seinen HSV-Kollegen Daniel Thioune ist die Partie alles andere als Alltag: "Es gibt nicht nur drei Punkte zu verdienen, sondern es geht auch um die Nummer eins in der Stadt. Wir haben die Favoritenrolle, auch wenn Derbys ja ihre eigenen Gesetze haben."

Diesmal ist das Stadtderby auch das Duell der beiden Torjäger Simon Terodde und Guido Burgstaller. Für HSV-Knipser Terodde spricht die Quote von 19 Saisontoren in 22 Spielen, für den von Schalke 04 verpflichteten Österreicher das Momentum. Denn seit sich der 31-Jährige von einer Operation im Bauchraum erholt hat, gelangen ihm acht Treffer in sieben Partien hintereinander.

Burgstaller trug mit dieser Erfolgsserie maßgeblich dazu bei, dass St. Pauli mit sechs Siegen aus sieben Begegnungen vorerst Abstand zu den Abstiegsplätzen gewinnen konnte. "Bei uns funktioniert das ganze Paket gut. Ich bekomme meine Chancen und die verwerte ich Gott sei Dank", sagte der Ex-Nationalspieler dazu gelassen im Interview mit der Hamburger Morgenpost.

Das Aufstiegsrennen der 2. Liga

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.VfL Bochum2343:232045
2.Holstein Kiel2337:211645
3.SpVgg Greuther Fürth2345:271843
4.Hamburger SV2248:282042
5.Karlsruher SC2337:30739