2. Liga: HSV übernimmt Tabellenspitze - beim KSC platzt der Knoten

SID
Khaled Narey überwindet Schlussmann Sasche Burchert und trifft zum Sieg für den Hamburger SV.
© imago images / Zink

Beim Karlsruher SC ist am 4. Spieltag in der 2. Bundesliga der Knoten geplatzt. Aufstiegsfavorit HSV marschiert weiter vorneweg. Der VfL Bochum hat den Sprung in die Aufstiegszone dagegen verpasst.

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Beim starken Debüt des neuen Torhüters Sven Ulreich gewann der HSV mit einem glücklichen 1:0 (1:0) bei der SpVgg Greuther Fürth auch sein drittes Saisonspiel und setzte sich an die Tabellenspitze. Das Duell mit Erzgebirge Aue war wegen Coronafällen beim Gegner verschoben worden.

"Im ersten Spiel direkt ohne Gegentor zu bleiben, ist immer schön", sagte Ulreich bei Sky. "Ein paar Spiele brauche ich noch, um die kleinen Unsicherheiten abzustellen."

HSV-Trainer Daniel Thioune hatte explizit vor dem "gepflegten Kurzpassspiel" der Gastgeber gewarnt, die größte Chance vor dem Hamburger Führungstor durch Khaled Narey (45.+3) war allerdings ein 30-Meter-Schuss des Fürthers Paul Seguin an die Querlatte (8.). Ulreich, von Bayern München gekommen, wäre chancenlos gewesen.

HSV-Innenverteidiger Toni Leistner sah bei seinem Ligadebüt wegen einer Notbremse die Rote Karte (53.) - der Unglücksrabe war als Ersatzkapitän gerade erst von seiner "Prügelsperre" aus dem Pokalspiel bei Dynamo Dresden (1:4) zurückgekehrt.

Der HSV kam vor 3100 Zuschauern nur langsam ins Spiel und verlor früh seinen Mittelfeldspieler Jeremy Dudziak, der mit ausgerenkter Schulter raus musste (28.). Die Halbzeitführung war schmeichelhaft.

Leistners Notbremse machte es dem HSV noch schwieriger. Kurz danach rettete Ulreich überragend auf der Linie gegen Sebastian Ernst (56.), Fürth drückte. Jamie Leweling traf aus spitzem Winkel das Außennetz (70.). Kurz darauf erzielte der Joker vermeintlich das 1:1, er hatte den Ball aber zuvor mit der Hand berührt. Die Hamburger sahen sich fast nur noch in der Defensive.

KSC gewinnt gegen Sandhausen: Erstes Tor, erster Sieg

Nach null Punkten und null Toren aus den ersten drei Saisonspielen gelang der Mannschaft von Trainer Christian Eichner beim 3:0 (2:0) gegen den SV Sandhausen ein glanzvoller Sieg. Die Badener, die noch nie mit vier Niederlagen in eine Saison gestartet waren, verließen damit vorerst den letzten Tabellenplatz.

Philipp Hofmann gelang bereits in der 3. Minute das erlösende erste Saisontor für den KSC, U21-Nationalspieler Dominik Kother legte nach einer halben Stunde nach (30.). Nur Sekunden nach der Pause erhöhte Christoph Kobald, dessen Kopfball nach einer Ecke Sandhausens Torhüter Martin Fraisl durch die Hände rutschen ließ (46.). Sandhausen war offensiv durchaus engagiert, leistete sich aber erschreckende Abwehrfehler.

Den KSC hatte das 4:2 im Test gegen Bundesligist Mainz 05 während der Länderspielpause offensichtlich beflügelt. Gegen die stark in die Saison gestarteten Sandhäuser hätten die Gastgeber vor 1200 Zuschauern sogar noch höher gewinnen können - allein drei Mal trafen sie noch das Torgestänge.

Eintracht-Sieg in Unterzahl nach Bochumer Fair Play

Die Westfalen kassierten bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig trotz halbstündiger Überzahl mit 1:2 (1:1) ihre erste Saisonniederlage. Die Platzherren hingegen rückten durch ihren ersten Erfolg im Unterhaus zumindest vorläufig ins mittlere Tabellendrittel vor.

Fabio Kaufmann (23.) glich Bochums frühe Führung durch Simon Zoller (5.) zunächst aus. Unmittelbar nach einem umstrittenen Platzverweis gegen Braunschweigs Torhüter Felix Dornebusch nach Videobeweis (59., Torverhinderung) und der anschließenden Aufregung auf dem Platz sorgte Nick Proschwitz (67.) vor 3815 Zuschauern für die Entscheidung: Bochum spielte den fragwürdigen Freistoß nach der Roten Karte für den Ex-Bochumer Dornebusch mit einer Fair-Play-Geste harmlos zu den Gastgebern zurück, die ausgerechnet den nachfolgenden Angriff prompt zum Siegtor nutzten.

"Ich muss vor der nervlichen Stabilität und Mentalität meiner Mannschaft einfach den Hut ziehen - gerade nach dem Platzverweis", lobte Eintracht-Coach Daniel Meyer nach Spielende auf der Pressekonferenz den Auftritt seines Teams.

Braunschweig, zu Saisonbeginn Überraschungssieger im DFB-Pokal gegen Bundesligist Hertha BSC, verdiente sich den Erfolg besonders durch sein Engagement. Dezimiert verteidigte das Team von Trainer Daniel Meyer den Vorsprung gegen die immer energischer drängenden Gäste mit großem Elan. Den Gästen fehlten mitunter die Mittel, um aus durchaus auftretende Schwächen beim Ex-Meister zählbares Kapital zu schlagen.

2. Liga: Die aktuelle Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Hamburger SV37:439
2.Holstein Kiel33:127
3.Hannover 9637:346
4.SV Sandhausen44:6-26
5.VfL Osnabrück33:215
6.SSV Jahn Regensburg32:115
7.VfL Bochum44:405
8.FC Erzgebirge Aue24:134
9.FC Sankt Pauli36:514
10.SV Darmstadt 9835:504
11.1. FC Nürnberg34:404
11.1. FC Heidenheim34:404
13.Eintracht Braunschweig43:7-44
14.SpVgg Greuther Fürth44:5-13
15.Karlsruher SC43:4-13
15.Fortuna Düsseldorf33:4-13
17.SC Paderborn 0733:5-21
18.Würzburger Kickers32:6-41
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