WM 2022: Wieso pfeift eine Frau Deutschland vs. Costa Rica?

Mit lediglich einem Punkt aus den ersten zwei WM-Spielen ist die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick auf einen Sieg im letzten Match gegen Costa Rica angewiesen. Gegen die Mittelamerikaner nimmt man unbestreitbar die Favoritenrolle ein, angesichts ihrer vergangenen Spiele ist jedoch Vorsicht geboten.

So kam die Mannschaft um PSG-Keeper Keylor Navas im Auftaktduell gegen Spanien böse unter die Räder (0:7), rehabilitierte sich am zweiten Spieltag jedoch mit einem überraschenden 1:0-Erfolg gegen Deutschland-Bezwinger Japan. Kurz vor Ende der Gruppenphase steht man damit sogar noch besser da als das DFB-Team selbst und hat, rein rechnerisch, gute Chancen aufs Weiterkommen.

Das weiß auch Coach Hansi Flick und geht deshalb von einer stark defensiven Formation aus. "Für uns ist es wichtig, dass wir dagegen gute Lösungen finden", sagte er im Zuge der Presskonferenz am Mittwoch. "Wir gehen ins Spiel und wollen versuchen, das Spiel früh klar zu machen und auf den anderen Platz Druck auszuüben." Dabei spielte der 57-Jährige auf das Parallelspiel zwischen Japan und Spanien an. Denn kommt es hier zu einem ungünstigen Ergebnis, ist der Achtelfinaleinzug für Deutschland schon beinahe unmöglich.

WM 2022: Wieso pfeift eine Frau Deutschland vs. Costa Rica?

Doch neben dem hohen Stellenwert des Spiels für den weiteren Turnierverlauf Deutschlands, wird das Duell noch von einer weiteren Besonderheit umgeben. Die Spielleitung fällt nämlich in die Hände der Französin Stéphanie Frappart. Die 38-Jährige wird als erste Frau in der Geschichte ein Spiel der Männer-Fußball-WM leiten. Die Brasilianerin Neuza und die Mexikanerin Diaz stehen ihr zudem als Assistentinnen zur Seite.

Warum nun ausgerechnet drei Frauen diesen Job übernehmen, brachte FIFA-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina bestens auf den Punkt: "Ihr seid nicht hier, weil Ihr Frauen seid", sagte er im Vorfeld der WM. "Ihr seid hier, weil Ihr offizielle FIFA-Schiedsrichterinnen seid." Sowohl dieses Trio als auch die drei weiteren Damen im WM-Refereeteam hätten im Training tolle Leistungen gezeigt und seien bestens auf jegliche Turniereinsätze vorbereitet.

DFB-Verteidiger Lukas Klostermann betonte auf der Pressekonferenz ebenfalls seine Unterstützung für Frappart. "Sie hat es sich verdient, das Spiel zu pfeifen. (...) Für mich ist es das normalste der Welt. Ich habe da noch nie vor einem Spiel drauf geachtet, ob eine Frau oder ein Mann pfeift. Ich hoffe, dass das Normalität ist und bleibt." Auch Flick habe "100 Prozent Vertrauen" in ihr Können. Zudem hoffe er, dass sie sich "genauso wie wir" auf das Spiel freue.

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