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DFB-Team, News und Gerüchte: Deutsche Nationalmannschaft zurück in der Heimat

Von Christian Guinin / SID
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Antonio Rüdiger hat nach dem WM-Vorrunden-Aus knallhart mit der Leistung der deutschen Mannschaft abgerechnet - die ist wieder zurück in der Bundesrepublik. Ex-Nationalspieler Michael Ballack fordert eine schonungslose Aufarbeitung des Debakels. Oliver Bierhoff und Hansi Flick äußern sich zu ihrer Zukunft. Außerdem: Joshua Kimmich hat Angst, in ein mentales Loch zu fallen. Alle News und Gerüchte rund um das DFB-Team findet Ihr hier.

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DFB-Team, News: Nationalmannschaft zurück in Deutschland

Die tief enttäuschte deutsche Nationalmannschaft ist zurück in der Heimat. Nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei der WM in Katar landete der Charterflug LH343 mit Bundestrainer Hansi Flick an Bord am Freitagabend zunächst in München, nach einem kurzen Aufenthalt ging es von dort weiter nach Frankfurt/Main. Die Maschine war am frühen Nachmittag am Hamad International Airport in Doha abgehoben.

Dabei ging die Mannschaft nicht vollzählig an Bord. Einige Spieler blieben zunächst im luxuriösen Zulal Wellness Resort im Norden des Landes oder reisten an andere Urlaubsorte.

In der Heimat steht nun die Aufarbeitung des zweiten WM-Debakels in Folge an. DFB-Präsident Bernd Neuendorf, sein Vize Hans-Joachim Watzke, Flick und Geschäftsführer Oliver Bierhoff werden sich in der kommenden Woche zusammensetzen, um eine Analyse vorzunehmen. Neuendorf hatte kurz vor dem Rückflug in einer ersten Reaktion eine Jobgarantie für Flick und Bierhoff verweigert.

DFB-Team, News: Rüdiger rechnet mit deutscher WM-Leistung ab

Innenverteidiger Antonio Rüdiger hat nach dem erneuten WM-Vorrunden-Aus der deutschen Mannschaft schonungslos mit der Leistung der DFB-Elf abgerechnet. "Wir stehen wieder bei Null. Das ist die harte Realität. Wir haben viel Talent, das ist schön und gut. Aber es gehört einfach mehr dazu. Es spielen noch andere Faktoren eine Rolle. Da muss man sich verbessern, sonst kommt man nicht weiter. Diese letzte Gier, dieses Dreckige, das fehlt uns einfach", analysierte Rüdiger nach dem 4:2-Sieg gegen Costa Rica.

Vor allem in den Defensive und beim Thema Chancenverwertung habe das deutsche Team gravierende Schwächen aufgezeigt. "In beiden Mannschaftsteilen fehlt einiges. In so einem Spiel kassieren wir zwei Gegentore. Wir hatten viele Chancen und gehen am Ende nur mit vier Toren raus", sagte der Verteidiger, der sich auch selbst in die Pflicht nahm. "Ich kann mich da nicht rausnehmen. Als Mannschaft haben wir defensiv nicht funktioniert. Da gilt es daran zu arbeiten. Nach vorne machen wir es teilweise gut, aber bei Ballverlusten ist die Umschaltbewegung nach hinten einfach nicht gut."

So hätte es letztlich auch nicht an der Niederlage der Spanier im Parallelspiel gegen Japan gelegen, dass die deutsche Mannschaft schon nach der Gruppenphase ihre Koffer packen muss. "Ich kann und will das nicht auf Spanien schieben. Das erste Spiel gegen Japan jagt uns. Wir sind selbst Schuld." Trotz des enttäuschenden Abschneidens würde Rüdiger jedoch gerne mit Bundestrainer Hansi Flick weitermachen. "Auch wenn meine Meinung nichts daran ändert: Ich hoffe, dass er bleibt."

Die deutsche Nationalmannschaft war trotz eines 4:2-Sieges gegen Costa Rica am Donnerstagabend aus dem WM-Turnier in Katar ausgeschieden. Mit vier Punkten aus drei Spielen entschied am Ende das bessere Torverhältnis zugunsten der punktgleichen Spanier, die ihr Parallelspiel gegen Japan überraschend mit 1:2 verloren.

Hier kommt Ihr zu den Noten und Einzelkritiken der DFB-Spieler gegen Costa Rica.

Antonio Rüdiger
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DFB-Team, News: Ballack fordert schonungslose Aufarbeitung

Ex-Nationalspieler Michael Ballack erwartet vom DFB eine schonungslose Aufarbeitung des WM-Debakels. "Es gehört beim DFB dazu, dass jede Position hinterfragt wird. Da gehört auch der Trainer dazu. Alle", sagte Ballack bei MagentaTV. Es gehe jetzt darum, "jeden Stein umzudrehen".

"Man darf nicht den gleichen Fehler wie 2018 machen. Als der Präsident sich kurz nach dem Ausscheiden hinstellt und sagt: Der DFB und sein Trainerteam analysieren das jetzt und dann macht Jogi weiter", meinte der Vize-Weltmeister von 2002.

Ballack forderte, "dass man wirklich Kritik intern und extern übt und dann zu einer Schlussfolgerung kommt. Und nicht vorgefertigt schon sagt: Wir machen so weiter."

Michael Ballack
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DFB-Team, News: Müller lässt Zukunft offen, Neuer macht weiter

Thomas Müller hat noch nicht über die Fortsetzung seiner Karriere in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft entschieden. "Was die Zukunft betrifft, werde ich mir die nötige Zeit geben und ein paar Tage nachdenken", sagte der 33-Jährige nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei der WM in Katar. Er werde sich mit seiner Frau Lisa und Bundestrainer Hansi Flick besprechen: "Dann werde ich mich dazu konkret äußern."

Unmittelbar nach dem Abpfiff des Spiels gegen Costa Rica (4:2) hatte Müller im TV noch seinen Abschied angedeutet. "Grundsätzlich habe ich meinen Emotionen da freien Lauf gelassen und beschrieben, was in mir vorgeht", sagte er nach seinem 121. Länderspiel (44 Tore).

Manuel Neuer hat hingegen noch Lust. Der 36 Jahre alte DFB-Kapitän wollte von einem Rücktritt trotz der dritten Turnier-Enttäuschung in Serie nichts wissen. "Solange ich eingeladen werde und meine Leistung zeige, kann ich das ausschließen", sagte Neuer.

Hier kommt Ihr zur ausführlichen News.

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DFB-Team, News: Bierhoff schließt Rücktritt aus

Oliver Bierhoff wird nach dem WM-Debakel nicht das Handtuch schmeißen. "Das schließe ich gerade aus", sagte der DFB-Geschäftsführer nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Katar. Zuvor hatte bereits Bundestrainer Hansi Flick signalisiert, dass er seinen Vertrag bis zur Heim-EM 2024 erfüllen möchte.

Bierhoff muss nach 2018 und der EM im vergangenen Jahr die dritte Turnierenttäuschung in Folge verantworten. "Ich weiß auch, dass der Mechanismus jetzt losgeht, dass die Diskussion stattfindet. Der muss man sich stellen. Ich werde meine Verantwortung tragen", sagte Bierhoff. Nach einer Analyse liege es nicht an ihm, ob es weitergehe oder nicht: "Das müssen dann andere entscheiden."

Der Europameister von 1996 räumte ein, dass der Anspruch "ein anderer ist, auch bei mir". Man sei nicht da, "wo wir eigentlich sein wollen".

Neben Bierhoff äußerte sich auch Bundestrainer Hansi Flick über seine Zukunft.

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DFB-Team, News: Kimmich hat Angst vor dem Loch

Der tief enttäuschte Joshua Kimmich befürchtet persönliche Folgen des WM-Debakels. "Ich habe ein bisschen Angst davor, in ein Loch zu fallen", sagte er nach dem Vorrunden-Aus bei der Fußball-WM in Katar. "Für mich ist heute der schwierigste Tag meiner Karriere", stellte Kimmich klar.

Der Mittelfeldspieler des deutschen Rekordmeisters Bayern München stieß 2016 zur Nationalmannschaft. "Davor war Deutschland immer im Halbfinale. Dann scheiden wir zweimal in der Vorrunde aus und letztes Jahr im EM-Achtelfinale", sagte Kimmich. Dies sei für ihn "nicht so einfach zu verkraften, weil ich persönlich mit dem Misserfolg in Verbindung gebracht werde. Dafür will man nicht stehen."

Kimmich hat mit dem FC Bayern alles gewonnen. Sein einziger Titel mit der A-Nationalmannschaft war der Confed Cup 2017 in Russland.

Hier kommt Ihr zur ausführlichen News.

DFB-Team: Die Abschlusstabelle der Gruppe E

#MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.
1Japan32014:316
2Spanien31119:364
3Deutschland31116:514
4Costa Rica31023:11-83
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