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Abseits bei der WM 2022: Wie funktioniert die halbautomatisierte Abseitserkennung?

Von Filip Knopp
Abseitssituationen werden technologisch noch besser erkannt.
© getty

Bei der WM 2022 gibt es eine halbautomatisierte Abseitserkennung. Wie funktioniert diese? SPOX erklärt die Technologie.

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Seit nun schon einigen Jahren wird der Schiedsrichter beim Fußball technologisch unterstützt, um mögliche Fehlentscheidungen zu korrigieren. Das passiert beispielsweise durch die eingeführte Torlinientechnologie oder den eingeführten Videoassistenten, kurz VAR (Video Assistant Referee).

Der Referee erhält von diesem einen Hinweis, kann sich eine Spielszene dann selbst nochmals auf einem Monitor am Spielfeldrand anschauen und folglich neu entscheiden. Lässt er ein Tor doch zählen? Ahndet er ein Handspiel? Zückt er doch eine Rote Karte? Und so weiter.

Nun erhält der Unparteiische eine weitere Hilfe, um noch korrekter entscheiden zu können - und zwar bei der Erkennung von Abseitsstellungen. Das ist eine der Hauptaufgaben eines Linienrichters, unterstützend wirkt auch der VAR mit seinen Möglichkeiten seit einiger Zeit darauf ein.

Und dennoch: Mit einer halbautomatisierten Abseitserkennung erhalten die Entscheider allmählich ein noch konkreteres Hilfsmittel, auch bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar (20. November bis 18. Dezember) wird sie angewandt. Das Spiel wird so weiter verbessert.

Abseitssituationen werden technologisch noch besser erkannt.
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Abseitssituationen werden technologisch noch besser erkannt.

Abseits bei der WM 2022: Wie funktioniert die halbautomatisierte Abseitserkennung?

Aber wie funktioniert diese halbautomatisierte Abseitserkennung eigentlich? Bei jeder Partie werden zwölf Tracking-Kameras und ein Sensor im Ball eingesetzt. Gemeinsam erzeugen all diese Punkte eine 3D-Animation. Dadurch werden wiederum 29 Stellen am Körper der Akteure und der exakte Moment einer Ballabgabe wiedergegeben.

Folglich dauert es gerade mal fünf Sekunden, bis der Videoschiedsrichter das Signal erhält und gegebenenfalls entsprechend reagieren kann. Ziel ist demnach, schnellere Entscheidungen zu treffen, da es nicht selten vorkommt, dass die Überprüfung einer möglichen Abseitssituation etwas länger dauert, dadurch Unruhe bei den Protagonisten und im Stadion entsteht. Mit der halbautomatisierten Abseitserkennung sollen nur 25 Sekunden vergehen, bis seitens des Referees auf dem Rasen ein endgültiger Entschluss über die jeweilige Spielsituation gefällt wird.

Zur Transparenz und Aufklärung der Zuschauer ist geplant, dass die 3D-Animation dann auch sowohl auf der Stadion-Leinwand als auch in der Fernseh-Übertragung gezeigt wird, um die Entscheidung des Schiedsrichtergespanns verständlich zu machen.

In der Champions League wird diese neue Technologie seit dieser Saison übrigens bereits angewandt, ihre UEFA-Premiere feierte sie wiederum beim Super Cup zwischen Real Madrid und Eintracht Frankfurt (2:0) im August. Nun setzt auch Fußballweltverband FIFA auf die Neuerung.

WM 2022 in Katar: Rahmentermine

SpielrundeTermin
Gruppenphase20. November bis 2. Dezember
Achtelfinale3. bis 6. Dezember
Viertelfinale9. und 10. Dezember
Halbfinale13 und 14. Dezember
Spiel um Platz drei17. Dezember
Finale18. Dezember