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WM 2022: Ecuador droht der Ausschluss - Rückt Italien nach?

Von Chris Lugert
Italien, WM
© getty

Der Nationalmannschaft Ecuadors droht offenbar der Ausschluss von der WM in Katar. Laut einem Bericht der Mundo Deportivo steht der Weltverband FIFA kurz davor, die Qualifikation des südamerikanischen Landes aufzuheben und einer Klage des Fußballverbandes von Chile stattzugeben.

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Grund dafür sind angeblich gefälschte Dokumente des ecuadorianischen Verteidigers Byron Castillo. Laut dessen Geburtsurkunde wurde er 1998 in Ecuador geboren, Chile aber ist davon überzeugt, dass Castillo 1995 in Kolumbien zur Welt kam.

Eduardo Carlezzo, Anwalt des chilenischen Verbandes ANFP, hat keinen Zweifel an einem Ausschluss Ecuadors. "Die Beweislast ist zu groß", sagte er: "Alle Vereine und der gesamte ecuadorianische Fußball wissen, was mit Byron Castillo passiert ist. Deshalb hielt ich es für wichtig, dass die Leute alle Hintergründe kennen." Er erwarte noch in dieser Woche eine Entscheidung.

Sollte die FIFA zur Erkenntnis kommen, dass Castillo kein Ecuadorianer ist und deshalb nicht für die Mannschaft spielberechtigt war, müssten sämtliche Spiele, in denen er zum Einsatz kam, mit 3:0 gegen Ecuador gewertet werden. Chile hatte die südamerikanische Qualifikation auf dem siebten Platz hinter Kolumbien beendet. Ecuador hatte sich als Vierter direkt qualifiziert, gefolgt von Peru. Die Peruaner spielen am 13. Juni gegen Australien um eines der letzten WM-Tickets.

Sollte die FIFA tatsächlich gegen Ecuador entscheiden, müsste noch entschieden werden, welches Land stattdessen den Platz in Katar einnimmt. Laut dem Bericht könnte sich sogar Europameister Italien Hoffnungen auf eine Teilnahme machen - und zwar dann, sollte die FIFA die Weltrangliste als Kriterium heranziehen. Italien liegt auf dem sechsten Platz des Rankings und ist damit klar die bestplatzierte Nation, die an der Qualifikation gescheitert ist. Kolumbien ist 17., Chile liegt auf dem 28. Platz.

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