WM

Frankreich - Belgien 1:0: Umtiti köpft die Equipe Tricolore ins WM-Finale

Samuel Umtiti erzielte nach einer Ecke von Antoine Griezmann das Siegtor für Frankreich.
© getty

Frankreich steht im WM-Finale 2018. Der Vize-Europameister besiegte Belgien im ersten Halbfinale durch einen Treffer von Samuel Umtiti mit 1:0 (0:0) und trifft am Sonntag im Endspiel auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen Kroatien und England. Belgien trifft am Samstag im Spiel und Platz drei auf den Verlierer der anderen Partie.

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Belgien begann aktiver. Der taktische Kniff, gegen den Ball im 4-2-3-1 Fellaini als Kettenhund für Pogba abzustellen, griff und sorgte für Probleme im französischen Spielaufbau. Bei eigenem Ballbesitz schob Chadli weit auf, im dann entstehenden 3-2-4-1 machten die Red Devils mit Tempo Druck. Vor allem über die linke Offensivseite, auf der Hazard den Stuttgarter Pavard mehrfach schlecht aussehen ließ, entwickelten die Belgier Gefahr. Allerdings nutzte sie die besten Chancen durch Alderweireld und Hazard nicht.

Frankreich kam anfangs nicht ins Spiel. Wegen des fluiden und diszipliniert ausgeführten belgischen Systems kamen die Franzosen kaum in ihr Umschaltspiel. Zwar versuchte Mbappe mehrfach, Tempo aufzunehmen, in gefährliche Spielfeldzonen kam er jedoch erst nach einer halben Stunde vermehrt. Erst dann hatte auch die Equipe Tricolore ihre Spielanteile und Gelegenheiten.

Der frühe Führungstreffer der Franzosen in der zweiten Halbzeit durch einen Umtiti-Kopfball nach einer Ecke von Griezmann veränderte die Statik des Spiels. Folglich waren die Belgier noch mehr als ohnehin gefordert, das Spiel zu machen, während sich Frankreich zurückzog und auf Konter spekulierte.

Zwar drückte Belgien den Gegner immer weiter in dessen Hälfte, doch die Franzosen verteidigten aus ihrer destruktiven Spielweise heraus leidenschaftlich und hatten mit Lloris erneut einen sehr starken Keeper im Tor, sodass sie die Führung über die Zeit retteten.

Die Daten des Spiels Frankreich - Belgien

Tor: 1:0 Umtiti (51.)

  • Wie beim Weltmeistertitel 1998 (damals Lizarazu, Thuram und Blanc) erzielten bei Frankreich in diesem Jahr drei Abwehrspieler mindestens einen WM-Treffer (Pavard, Varane, Umtiti).
  • Antoine Griezmann war an 13 der letzten 20 französischen Tore bei Europa- und Weltmeisterschaften direkt beteiligt.
  • Frankreich steht zum dritten Mal in den letzten sechs Weltmeisterschaften im Finale. In diesem Zeitraum stand keine Nation häufiger im Endspiel.
  • Belgien verlor erstmals seit einer Freundschaftsspiel-Niederlage im September 2016 ein Spiel.

Der Star des Spiels: Kylian Mbappe (Frankreich)

Ein weiterer Gala-Auftritt des Flügelstürmers. Überlief mit seinem Tempo mehrfach die komplette belgische Hintermannschaft und hatte bei nahezu jeder gefährlichen Offensivaktion der Franzosen seine Füße im Spiel. Bereitete mit Abstand die meisten Torschüsse vor, darunter zwei Chancen von Giroud und eine von Pavard.

Der Flop des Spiels: Mousa Dembele (Belgien)

Stand nach dem unbedeutenden England-Spiel zum zweiten Mal bei dieser WM in der Startelf - und enttäuschte. Er agierte unkonzentriert, kam nicht in die Zweikämpfe und leistete sich zu viele Ballverluste. Darüber hinaus wirkte er im Spiel mit dem Ball wie ein Fremdkörper. Zwei leichtsinnige Fouls knapp vor dem Strafraum (gegen Pogba und Matuidi).

Der Schiedsrichter: Andres Cunha (Uruguay)

Musste in dem fair geführten Spiel in der 22. Minute überhaupt erstmals ein Foul abpfeifen. Im Laufe der Partie häuften sich die Zweikämpfe, doch Cunha behielt lange den Überblick und blieb souverän. Seine persönlichen Strafen gegen Hazard und Alderweireld waren korrekt. Verlor allerdings in der zweiten Halbzeit die Kontrolle. Lag definitiv daneben, als er ein klares Foul von Giroud direkt vor dem französischen Strafraum gegen Hazard nicht ahndete (80.). Der VAR durfte in dieser Situation nicht eingreifen, da es sich nicht um eine der vier Eingriffs-Situationen handelte. Auch in der Schlussphase entschied er mehrfach inkorrekt.

Die Reaktionen zu Frankreich - Belgien

Didier Deschamps (Trainer Frankreich): "Ich bin sehr glücklich, das war sehr schwer gegen ein starkes belgisches Team. Ich ziehe den Hut vor meinen Spielern."

Roberto Martinez (Trainer Belgien): "Das Spiel war sehr eng. Die Einstellung meiner Spieler war fantastisch. Einer muss gewinner, einer verlieren. Aber meine Spieler haben Großes geleistet. Wir haben noch ein Spiel vor uns, wir wollen das mit einem Sieg abschließen. Meine Spieler haben einen Erfolg zum Abschluss verdient."

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