WM

Ronaldo: "bereit für den Krieg"

SID
Cristiano Ronaldo schlug sich zuletzt mit kleineren Verletzungen herum
© getty

Er ist nicht ganz fit, aber trotzdem bereit für die große Show: In sein sechstes wichtiges Turnier geht Cristiano Ronaldo erstmals als Weltfußballer und Champions-League-Sieger - und mit dem größten aller Ziele.

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"Der WM-Titel wäre die Krönung meiner Karriere", sagt der 29-Jährige vor Portugals WM-Auftakt am Montag (Montag, 18 Uhr im LIVE-TICKER) gegen Deutschland.

Sollte er dort seinen persönlichen Deutschland-Fluch bannen, wäre für den Superstar von Real Madrid der Weg frei, um endlich auch einmal im Nationaltrikot einem Turnier seinen Stempel aufzudrücken. "CR7 ist bereit für den Krieg", schrieb die Zeitung Record.

"Zu 99,9 Prozent fit"

Doch bereit ist relativ. Die Kniebeschwerden sind nach eigener Auskunft "zu 99,9 Prozent" ausgestanden. Doch Zweifel bleiben. Seit Ende März plagt sich Ronaldo damit herum, im Champions-League-Finale war der Star von Real Madrid ein Schatten seiner selbst, am Donnerstag brauchte er nach dem Training einen dicken Eisbeutel.

In Wahrheit fehlen Ronaldo wahrscheinlich weit mehr als nur 0,1 Prozent seiner Fitness. Doch für seinen großen Traum, sich mit einer starken WM in den Fußball-Geschichtsbüchern zu verewigen, riskiert er vieles. Vielleicht sogar seine Gesundheit.

Schon vor dem Play-off-Rückspiel in Schweden im November war er am Knie verletzt gewesen, er drängte auf seinen Einsatz und schoss Portugal mit drei Toren beim 3:2 praktisch im Alleingang zur WM.

"Kein anderer Spieler außer Ronaldo wäre aufgelaufen. Wir konnten ihn nicht davon abhalten", sagte ein Teamarzt später im kleinen Kreis. Ronaldo konnte danach eine Woche lang kaum laufen.

Portugal komplett fit

Nun will er die Früchte auch selbst ernten. "Lass dich nicht brechen", heißt es in seiner neuen Werbe-Kampagne für einen Uhren-Hersteller. Es könnte sein Motto sein für das Deutschland-Spiel - und für die gesamte WM.

Das war auch auf dem Trainingsplatz zu erkennen. Am Samstag legte er sich nach nicht einmal einer Minute mit seinem Teamkollegen Fábio Coentrão an. Einige Sekunden diskutierten die beiden eigentlich befreundeten Real-Stars gestenreich und lautstark, dann winkte der Außenverteidiger ab und schlich davon.

Linksverteidiger Coentrão, dem Hüftbeschwerden zu schaffen machen, ist dieser Tage das andere Sorgenkind der Portugiesen. Der Weg zur "Decima" scheint alle Real-Stars Kraft gekostet zu haben, das war auch beim 1:5-Debakel der Spanier gegen die Niederlande zu erkennen.

Doch auch Coentrão trainierte am Wochenende komplett mit, Trainer Paulo Bento kann somit gegen Deutschland aus dem Vollen schöpfen.

Angstgegner Deutschland

Die Frage ist: Kann das auch Ronaldo? Vor allem die Warmmach-Übungen absolvierte er mit angezogener Handbremse, jede Laufübung absolvierte er im Jogger-Tempo. Doch nichts und niemand kann ihn davon abhalten, bei diesem großen Spiel auf dieser großen Bühne dabei zu sein.

Gegen Deutschland hat er nämlich nicht nur eine Rechnung offen, sondern gleich drei. Drei Mal hat Ronaldo bei großen Turnieren gegen die DFB-Elf gespielt, drei Mal hat er verloren, drei Mal hat er kein Tor geschossen. "

Das ist alles Geschichte", sagte er betont gelassen: "Was zählt, ist Montag." Trifft er gegen den Weltranglisten-Zweiten, hätte er bei jedem seiner sechs Turniere mindestens einmal getroffen und damit einen Rekord von Jürgen Klinsmann eingestellt.

Sieben Tore gegen deutsche Klubs

Warmgeschossen hat er sich schon mal, in den sechs Champions-League-Spielen gegen Schalke 04, Borussia Dortmund und Bayern München hat er insgesamt sieben Tore erzielt.

Klar ist aber allen Portugiesen, dass sie nur mit einem formstarken Ronaldo eine Chance haben. Gegen Deutschland und überhaupt bei dieser WM. "Portugal hängt völlig von Ronaldo ab", bestätigt der ehemalige Weltstar Luis Figo und bescheinigt ihm "enorme Willensstärke". An der wird es sicher als Letztes liegen.

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