FC Barcelona - Krisenstimmung bei Barca: "Unsere Hauptsorge ist eine wirtschaftliche"

SID
Barca und Messi kommen sportlich und finanziell nicht zur Ruhe.
© imago images / Insidefoto

Der FC Barcelona kommt nicht zur Ruhe. In der Meisterschaft hinkt Barca den eigenen Ansprüchen deutlich hinterher. Und jetzt muss sich der Messi-Klub auch noch mit Gerüchten um eine drohende Zahlungsunfähigkeit herumschlagen.

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Machtkämpfe von Superstar Lionel Messi und der Vereinsspitze, vier Liga-Partien ohne Sieg und die mehr als angespannte finanzielle Lage - beim FC Barcelona rumort es gewaltig. Und als wäre das nicht genug, kochen nun sogar Gerüchte um eine drohende Zahlungsunfähigkeit des spanischen Spitzenklubs hoch.

Die hängenden Köpfe nach dem Remis (1:1) bei Deportivo Alaves am Samstagabend waren bezeichnend für die aktuelle Stimmungslage bei den Katalanen. In der Liga steht die Elf von Trainer Ronald Koeman seit vier Partien in Folge ohne Sieg da, die schmerzliche Clasico-Pleite beim Erzrivalen Real Madrid (1:3) hatte die sportliche Misere vergangene Woche zusätzlich verschärft.

Und doch scheint das größte Problem abseits des Platzes zu lauern. "Unsere Hauptsorge ist eine wirtschaftliche", zitiert die spanische Zeitung Marca Barcas-Interimsboss Carles Tusquets. "Die Pandemie trifft Barcelona besonders hart."

Die Gerüchteküche brodelt, denn schenkt man spanischen Medienberichten Glauben, soll die Lage noch viel angespannter sein als gedacht. Angeblich drohe sogar die Zahlungsunfähigkeit, sollten nicht entsprechende Schritte und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Bis spätestens 5. November müssten demnach Gehaltskürzungen mit den Barca-Assen von 30 Prozent vereinbart werden, um rund 190 Millionen Euro einzusparen. Zu den Betroffenen könnte auch Nationaltorwart Marc-Andre ter Stegen zählen, der erst vor knapp zwei Wochen seinen Vertrag bis 2025 verlängerte.

Barca sportlich weit hinter den Ansprüchen zurück

Schon seit Freitag sollen die Verhandlungen laufen, laut Mundo Deportivo seien die Spieler zum Dialog bereit. Ein erster Schritt? Vielleicht! Noch ist die Situation allerdings mehr als nebulös, genaue Fakten sind nicht bekannt.

Es wäre dem katalanischen Renommierklub nach chaotischen Zuständen in den letzten Wochen und Monaten wohl recht, endlich etwas zur Ruhe zu kommen. Hatten zuletzt doch erst die Machtkämpfe zwischen sechsmaligen Weltfußballer Messi und dem umstrittenen Ex-Präsidenten Josep Maria Bartomeu für Aufregung gesorgt. Der 57-Jährige hatte am Dienstag seine Konsequenzen aus dem Streit mit dem im Sommer noch abwanderungswilligen Superstar gezogen und seinen Rücktritt verkündet.

Ein stiller Abschied? Mitnichten. Mit der Ankündigung, dass Barca "in einer zukünftigen europäischen Superliga" mitspielen würde, sorgte Bartomeu für eine weitere Schlagzeile zum Abschluss.

Die angespannte Lage rund um den Klub kann die Mannschaft von Trainer Koeman derzeit auch nicht auf dem Feld beruhigen. Denn auch dort steht Barcelona unter Druck und liegt weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Mit acht Punkten nach sechs Spielen hat der Klub bereits einen beachtlichen Rückstand auf Spitzenreiter Real Madrid (16).

"Ich bin sehr enttäuscht", sagte Koeman nach der Partie bei Alaves. In der Champions League hingegen hatte Barcelona zuletzt bei Juventus Turin einen Sieg verbucht (2:0). Am Mittwoch steht das nächste Spiel gegen Dynamo Kiew an und damit auch die Chance, zumindest der sportlichen Krisenstimmung ein wenig entgegenzuwirken.