Juventus Turin: Ultras greifen Leonardo Bonucci an - "War nie ein Anführer"

Von Andreas Pfeffer
Platz 6 – LEONARDO BONUCCI: Transfergewinn von 26,5 Millionen Euro. Glücklich wurde Juve definitiv mit dieser Legende. Nachdem er 2010 für 15,5 Millionen Euro aus Bari kam, schrieb er eine siebenjährige Erfolgsgeschichte. Dann ging es zu Milan.
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Nach dem schwachen Saisonstart weht den Spielern von Juventus Turin heftiger Gegenwind entgegen. Vor allem ein Spieler steht im Zentrum der Kritik von Juves Ultras: Kapitän Leonardo Bonucci.

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"Wir sind mit Szenen konfrontiert, die wir nicht verstehen und die wir eher lächerlich finden, ausgedacht von jemandem, der sich selbst als Abtrünnigen betrachtet, sich aber wie ein Opfer aufführt. Bonucci war nie ein Anführer und wird es auch nie sein: weder in Treviso, noch in Pisa, noch in Bari, noch in Mailand und ganz sicher nicht bei Juventus", steht in einem von der Ultra-Gruppe "Viking Drughi e Nord Est!" nach der 0:1-Niederlage am vergangenen Wochenende bei Aufsteiger Monza veröffentlichten Statement.

Bonucci, abgesehen von einem einjährigen Gastspiel beim AC Mailand seit 2010 bei Juventus unter Vertrag, hatte nach der Niederlage seine Mannschaft in den Bereich der Gästefans geführt um sich zu entschuldigen. So gut diese Aktion von dem 35 Jahre alten Abwehrspieler gemeint war, so wenig fand sie bei den Ultras Anklang. "Profispieler wie Opferlämmer in die Curva zu schicken, während sie verhöhnt und beleidigt werden, und den Protesten nur einen Monat nach Saisonbeginn Legitimität zu verleihen, ist schlichtweg absurd", steht dazu in der Mitteilung.

Fans sauer auf Bonucci wegen Milan-Wechsel

Trotz seiner vielen Verdienste um den Verein hat Bonucci bei den Ultras einen schweren Stand. Das liegt hauptsächlich daran, dass er 2017 für eine Saison zu Milan gewechselt war. In diesem Sommer übernahm er die Kapitänsbinde von Giorgio Chiellini.

Die Juventus-Krise - in der Serie A ist der Rekordmeister nach sieben Spieltagen nur Achter - könnte Trainer Massimiliano Allegri bald den Job kosten. Juves Junioren-Coach Paolo Montero und Ex-Chelsea-Teammanager Thomas Tuchel gelten als mögliche Nachfolger.

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