Die Stadien der WM 1990 in Italien und was aus ihnen wurde

 
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Im Sommer 1990 stieg in Italien die Weltmeisterschaft, bei der sich Deutschland seinen dritten Titel sicherte. Welche Stadien dienten als Austragungsstätten? Und was wurde aus ihnen?

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Im Sommer 1990 stieg in Italien die Weltmeisterschaft, bei der sich Deutschland seinen dritten Titel sicherte. Welche Stadien dienten als Austragungsstätten? Und was wurde aus ihnen?
© imago images / Stellan Danielsson

Im Sommer 1990 stieg in Italien die Weltmeisterschaft, bei der sich Deutschland seinen dritten Titel sicherte. Welche Stadien dienten als Austragungsstätten? Und was wurde aus ihnen?

Stadio delle Alpi in Turin (damals 71.000 Plätze): Wurde für die WM 1990 errichtet und war Austragungsort des Halbfinals zwischen Deutschland und England. Nach dem Turnier zogen Juventus und der FC Turin ein, blieben dort aber nur 16 Jahre.
© imago images / Kosecki

Stadio delle Alpi in Turin (damals 71.000 Plätze): Wurde für die WM 1990 errichtet und war Austragungsort des Halbfinals zwischen Deutschland und England. Nach dem Turnier zogen Juventus und der FC Turin ein, blieben dort aber nur 16 Jahre.

Wegen schlechter Sichtbedingungen war das Stadion äußerst unpopulär, also zogen beide Klubs 2006 ins anlässlich der Winter-Olympia komplett modernisierte Stadio Comunale um. Juve übersiedelte 2011 ins neugebaute Allianz Stadium.
© getty

Wegen schlechter Sichtbedingungen war das Stadion äußerst unpopulär, also zogen beide Klubs 2006 ins anlässlich der Winter-Olympia komplett modernisierte Stadio Comunale um. Juve übersiedelte 2011 ins neugebaute Allianz Stadium.

Stadio Artemio Franchi in Florenz (damals 41.300 Plätze): Bereits 1931 bezog die AC Florenz das damalige Stadio Giovanni Berta. Zur WM 1990 wurde die Leichtathletikanlage durch zusätzliche Sitzplätze ersetzt.
© imago images / WEREK

Stadio Artemio Franchi in Florenz (damals 41.300 Plätze): Bereits 1931 bezog die AC Florenz das damalige Stadio Giovanni Berta. Zur WM 1990 wurde die Leichtathletikanlage durch zusätzliche Sitzplätze ersetzt.

2013 wurde das Stadion zwar etwas renoviert, trotzdem wünscht sich der Klub einen Neubau. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder konkrete Pläne, umgesetzt wurde aber noch nichts.
© getty

2013 wurde das Stadion zwar etwas renoviert, trotzdem wünscht sich der Klub einen Neubau. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder konkrete Pläne, umgesetzt wurde aber noch nichts.

Stadio Friuli in Udine (damals 38.685 Plätze): Der lokale Klub Udinese Calcio spielte bereits seit 1971 in dem Stadion mit dem markanten Bogen über der Haupttribüne, als es für drei Gruppenspiele der WM 1990 renoviert wurde.
© getty

Stadio Friuli in Udine (damals 38.685 Plätze): Der lokale Klub Udinese Calcio spielte bereits seit 1971 in dem Stadion mit dem markanten Bogen über der Haupttribüne, als es für drei Gruppenspiele der WM 1990 renoviert wurde.

Zwischen 2013 und 2015 wurden die vier Tribünen während laufendem Spielbetrieb neugebaut. Aktuell passen 25.144 Fans ins Stadion, das als Austragungsstätte des U21-EM-Finals 2019 diente. Damals schlug Spanien Deutschland 2:1.
© getty

Zwischen 2013 und 2015 wurden die vier Tribünen während laufendem Spielbetrieb neugebaut. Aktuell passen 25.144 Fans ins Stadion, das als Austragungsstätte des U21-EM-Finals 2019 diente. Damals schlug Spanien Deutschland 2:1.

Stadio Luigi Ferraris in Genua (damals 35.921 Plätze): Bereits seit 1911 spielen Sampdoria und der CFC Genua in diesem Stadion, das als eines der wenigen in Italien von Beginn an über keine Laufbahn verfügte.
© imago images / Stellan Danielsson

Stadio Luigi Ferraris in Genua (damals 35.921 Plätze): Bereits seit 1911 spielen Sampdoria und der CFC Genua in diesem Stadion, das als eines der wenigen in Italien von Beginn an über keine Laufbahn verfügte.

Zur WM 1990 wurde es genau wie 2015 renoviert, trotzdem entspricht es nicht mehr modernsten Standards. Zuletzt wurde über einen möglichen Neubau spekuliert.
© getty

Zur WM 1990 wurde es genau wie 2015 renoviert, trotzdem entspricht es nicht mehr modernsten Standards. Zuletzt wurde über einen möglichen Neubau spekuliert.

Stadio Diego Armando Maradona in Neapel (damals 74.090 Plätze): Den Namen der Neapel-Legende Maradona trägt das Stadion erst seit dessen Tod 2020, zuvor unter dem Namen Stadio San Paolo bekannt. Der Bauprozess dauerte etwas länger: von 1948 bis 1959.
© imago images / Stellan Danielsson

Stadio Diego Armando Maradona in Neapel (damals 74.090 Plätze): Den Namen der Neapel-Legende Maradona trägt das Stadion erst seit dessen Tod 2020, zuvor unter dem Namen Stadio San Paolo bekannt. Der Bauprozess dauerte etwas länger: von 1948 bis 1959.

Renoviert wurde es insgesamt viermal (1979, 1989, 2010 und 2019). Zuletzt wurde unter anderem die komplett Bestuhlung ersetzt. Namensgeber Maradona spielte übrigens auch bei der WM 1990 im Stadion – im Halbfinale gewann er mit Argentinien gegen Italien.
© getty

Renoviert wurde es insgesamt viermal (1979, 1989, 2010 und 2019). Zuletzt wurde unter anderem die komplett Bestuhlung ersetzt. Namensgeber Maradona spielte übrigens auch bei der WM 1990 im Stadion – im Halbfinale gewann er mit Argentinien gegen Italien.

Stadio Giuseppe Meazza in Mailand (damals 76.398 Plätze): Eröffnet wurde das Stadion 1926, seitdem dient es dem AC und Inter Mailand als Heimstätte. Seit 1980 trägt es den Namen der kurz zuvor verstorbenen Mailänder Fußballlegende Giuseppe Meazza.
© imago images / WEREK

Stadio Giuseppe Meazza in Mailand (damals 76.398 Plätze): Eröffnet wurde das Stadion 1926, seitdem dient es dem AC und Inter Mailand als Heimstätte. Seit 1980 trägt es den Namen der kurz zuvor verstorbenen Mailänder Fußballlegende Giuseppe Meazza.

Zur WM 1990 bekam das Stadion einen dritten Rang und die markanten Türme an den Ecken. 2019 verkündeten die Vorsitzenden beider Vereine, gemeinsam ein neues Stadion neben der bisherigen Spielstätte bauen zu wollen. 2022 soll es fertig sein.
© getty

Zur WM 1990 bekam das Stadion einen dritten Rang und die markanten Türme an den Ecken. 2019 verkündeten die Vorsitzenden beider Vereine, gemeinsam ein neues Stadion neben der bisherigen Spielstätte bauen zu wollen. 2022 soll es fertig sein.

Stadio Marcantonio Bentegodi in Verona (damals 40.976 Plätze): Die Heimstätte von Hellas und Chievo Verona wurde 1963 eröffnet, zur WM 1990 renoviert – und blieb seitdem relativ unverändert.
© imago images / Stellan Danielsson

Stadio Marcantonio Bentegodi in Verona (damals 40.976 Plätze): Die Heimstätte von Hellas und Chievo Verona wurde 1963 eröffnet, zur WM 1990 renoviert – und blieb seitdem relativ unverändert.

Wie bei etlichen anderen WM-Stadien ist auch die Zukunft des Bentegodi unklar. Angeblich soll demnächst ein neues Stadion mit 27.000 Plätzen entstehen.
© getty

Wie bei etlichen anderen WM-Stadien ist auch die Zukunft des Bentegodi unklar. Angeblich soll demnächst ein neues Stadion mit 27.000 Plätzen entstehen.

Stadio Olimpico in Rom (damals 73.603 Plätze): Der Ort, an dem sich Deutschland zum Weltmeister kürte und Teamchef Franz Beckenbauer gedankenverloren über den Platz spazierte.
© imago images / Ferdi Hartung

Stadio Olimpico in Rom (damals 73.603 Plätze): Der Ort, an dem sich Deutschland zum Weltmeister kürte und Teamchef Franz Beckenbauer gedankenverloren über den Platz spazierte.

Eröffnet wurde es 1932, seit 1953 spielen die AS und Lazio Rom im Olimpico, das seit den Olympischen Spielen von 1960 diesen Namen trägt. Letztmals renoviert wurde es 2008 im Vorfeld des Champions-League-Finals. Beide Klubs planen neue Arenen.
© getty

Eröffnet wurde es 1932, seit 1953 spielen die AS und Lazio Rom im Olimpico, das seit den Olympischen Spielen von 1960 diesen Namen trägt. Letztmals renoviert wurde es 2008 im Vorfeld des Champions-League-Finals. Beide Klubs planen neue Arenen.

Stadio Renato Dall’Ara in Bologna (damals 37.825 Plätze): Eröffnet wurde das Heimstadion des FC Bologna 1927, ehe es bei der WM 1934 als Austragungsort fungierte – neben Florenz, Genua und Mailand als eines von vier Stadien der WM 1990.
© imago images / Stellan Danielsson

Stadio Renato Dall’Ara in Bologna (damals 37.825 Plätze): Eröffnet wurde das Heimstadion des FC Bologna 1927, ehe es bei der WM 1934 als Austragungsort fungierte – neben Florenz, Genua und Mailand als eines von vier Stadien der WM 1990.

Bologna spielt bis heute in dem Stadion mit dem markanten Turm auf der Gegentribüne. 2015 wurde es renoviert, 2019 diente es bei der U21-EM als Austragungsort.
© getty

Bologna spielt bis heute in dem Stadion mit dem markanten Turm auf der Gegentribüne. 2015 wurde es renoviert, 2019 diente es bei der U21-EM als Austragungsort.

Stadio Renzo Barbera in Palermo (damals 36.982 Plätze): Seit 1932 spielt Palermo in dem Stadion, das für die WM 1990 renoviert und ausgebaut wurde. Zunächst trug es den Namen des Kriegshelden Michele Morrones.
© imago images / Fassbender

Stadio Renzo Barbera in Palermo (damals 36.982 Plätze): Seit 1932 spielt Palermo in dem Stadion, das für die WM 1990 renoviert und ausgebaut wurde. Zunächst trug es den Namen des Kriegshelden Michele Morrones.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es in Stadio La Favorita umbenannt. Seit 2002 heißt es zu Ehren des langjährigen Klubpräsidenten Stadio Renzo Barbera.
© getty

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es in Stadio La Favorita umbenannt. Seit 2002 heißt es zu Ehren des langjährigen Klubpräsidenten Stadio Renzo Barbera.

Stadio San Nicola in Bari (damals 56.875 Plätze): Wurde zur WM 1990 gebaut und bekam ob seines futuristischen Aussehens den Spitznamen "L'astronave" (deutsch: "Das Raumschiff"). Markant ist der in 26 Teile gegliederte Oberrang.
© imago images / Kicker/Liedel

Stadio San Nicola in Bari (damals 56.875 Plätze): Wurde zur WM 1990 gebaut und bekam ob seines futuristischen Aussehens den Spitznamen "L'astronave" (deutsch: "Das Raumschiff"). Markant ist der in 26 Teile gegliederte Oberrang.

Für eine ordentliche Instandhaltung fühlte sich niemand verantwortlich und so zeigte sich das Stadion in den vergangenen Jahren in einem teils desolaten Zustand. Zuletzt gab es immerhin kleinere Sanierungen.
© getty

Für eine ordentliche Instandhaltung fühlte sich niemand verantwortlich und so zeigte sich das Stadion in den vergangenen Jahren in einem teils desolaten Zustand. Zuletzt gab es immerhin kleinere Sanierungen.

Stadio Sant’Elia in Cagliari (damals 40.117 Plätze): Nach dem einzigen Meistertitel Cagliaris 1970 eröffnet, wurde es zur WM 1990 saniert, ehe es kurios wurde: 2017 baute Cagliari mit der Sardegna Arena auf dem Parkplatz ein neues Stadion, …
© imago images / WEREK

Stadio Sant’Elia in Cagliari (damals 40.117 Plätze): Nach dem einzigen Meistertitel Cagliaris 1970 eröffnet, wurde es zur WM 1990 saniert, ehe es kurios wurde: 2017 baute Cagliari mit der Sardegna Arena auf dem Parkplatz ein neues Stadion, …

… das jedoch nur als provisorische Heimstätte dienen soll. Das Sant’Elia wurde unterdessen abgerissen, aktuell wird an selber Stelle ein neues Stadion gebaut. Sobald es fertig ist, soll die Sardegna Arena selbst wieder abgerissen werden.
© getty

… das jedoch nur als provisorische Heimstätte dienen soll. Das Sant’Elia wurde unterdessen abgerissen, aktuell wird an selber Stelle ein neues Stadion gebaut. Sobald es fertig ist, soll die Sardegna Arena selbst wieder abgerissen werden.