"Schande" von Nizza: Erste Festnahme - Fantribüne von OGC bleibt geschlossen

Von Jonas Rütten
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© getty

Der skandalöse Spielabbruch in Nizza beim Aufeinandertreffen von OGC und Olympique Marseille am Sonntag hat noch vor der Anhörung am Mittwoch erste Konsequenzen.

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"Angesichts der Schwere der Vorfälle" habe das Departement Alpes-Maritimes entschieden, die Südtribüne des Stadions von Nizza für die nächsten vier Heimspiele zu schließen. Das teilte Präfekt Bernard Gonzalez am Montagabend mit.

Außerdem gab es bereits eine erste Festnahme. Wie die Polizei gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP mitteilte, sei ein 28-jähriger Fan von OGC Nizza, der einen Olympique-Spieler geschlagen haben soll, in Gewahrsam genommen worden.

Der Ligaverband LFP hatte zuvor am Montag mitgeteilt, dass beide Klubs am Mittwoch von einer Disziplinarkommission treten werden und es Sanktionen geben werde.

Im Derby zwischen Marseille und Nizza war Dimitry Payet vor der Ausführung eines Eckballs in der 74. Minute von einer Flasche, geworfen aus dem Nizza-Fanblock, getroffen worden. Diese warf er wutentbrannt zurück in den Block. Anschließend eskalierte die Situation komplett.

"Schande" von Nizza "eine Beleidigung für den Fußball"

OGC-Fans stürmten den Platz und griffen die Marseille-Spieler tätlich an. Schon während der Partie waren immer wieder Gegenstände auf den Rasen geflogen. Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu forderte Sanktionen für die Übeltäter. Die Vorfälle seien "eine Beleidigung für den Fußball". Die L'Equipe sprach von einer "Schande" und titelte mit dem Wort "Unerträglich!" in Versalien. Das Spiel wurde anschließend abgebrochen.

Hinterher berichtete die AFP, dass sogar die beiden Klubpräsidenten Jean-Pierre Rivere von Nizza und Pablo Longoria von Marseille in der Loge aneinandergeraten waren. "Sie packten sich gegenseitig am Kragen, die Leibwächter mussten sie trennen", sagte ein Zeuge der Szene der Nachrichtenagentur.

Rivere war es auch, der nach dem Spielabbruch schwere Vorwürfe gegen Olympique erhob und die Gästespieler für die Eskalation verantwortlich machte: "Die Situation ist eskaliert. Das Sicherheitspersonal von Marseille hätte nicht intervenieren sollen und vor allem nicht unsere Spieler schlagen", sagte er.

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