PSG zittert um Neymar: Wieder nichts mit dem großen Wurf?

Neymar (r.) wird vom Platz geführt, im Hintergrund Trainer Thumas Tuchel.
© getty

Nachdem sich Neymar im französischen Pokal gegen Racing Straßburg am rechten Fuß verletzte, hält Paris Saint-Germain den Atem an: Noch ist nicht klar, wie schwer die Verletzung ist, die Spekulationen schießen ins Kraut. Am Horizont droht bereits das Champions-League-Duell mit Manchester United.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Wann genau sich Neymar im Spiel gegen Straßburg verletzte, ist unklar. Womöglich war es das mehrfache Einsteigen von Anthony Goncalves, der in Interview später ziemlich genau nullkommanull Mitgefühl für seinen Gegenspieler aufbringen konnte. Vielleicht war es auch eine augenscheinlich harmlosere Szene.

Aber als die Kameras den Superstar dabei einfingen, wie er zunächst seinen Socken herunterzog, auf seinen rechten Fuß zeigte und wenig später sichtlich erschüttert vom Platz humpelte, hatten die PSG-Fans und -Verantwortlichen einen flauen Magen. "Wenn Neymar ausgewechselt werden will, ist es immer etwas Schlimmeres", sagte Trainer Thomas Tuchel.

Womöglich sogar so schlimm wie vor ziemlich einem Jahr, als er sich einen Haarriss im fünften rechten Mittelfußknochen zuzog. Mehrere Monate fiel er aus, in letzter Sekunde wurde er für die WM in Russland fit.

Fest steht: Es ist der gleiche Fuß, in etwa die gleiche Stelle. Eine "neuerliche schmerzhafte Läsion" ergab die Diagnose, die PSG am Donnerstag öffentlich machte. Die Behandlung hänge "von der Entwicklung in den kommenden Tagen ab."

Neymar-Verletzung: Erst Pause, dann Diagnose

Was bedeutet das? Wie die brasilianische Globo Esporto im Anschluss meldete, ist die Schraube im Fuß nicht in Mitleidenschaft gezogen worden - ein erstes Glück im Unglück. Paris wolle den Fuß erst einmal ruhigstellen und bis zu zehn Tage warten, bevor entschieden wird, ob ein chirurgischer Eingriff nötig ist.

Das gehe Neymar, der bereits rund um die Uhr behandelt wird, aber nicht schnell genug - genau wie seinem Nationaltrainer. "Wir haben auch nicht mehr Informationen als das, was in der Presse veröffentlicht wurde", erklärte Tite bei Sportv am Rande der Copa-Auslosung. Das Wochenende wolle man abwarten und die Verletzung beobachten, "ich hoffe, dass wir dann eine positive Antwort haben."

Während es Tite vor allem um den Testspieltermin der Selecao Ende März geht, hat PSG ganz andere Duelle im Kopf: Schon am 12. Februar geht es ins Old Trafford, wo man im Champions-League-Achtelfinale auf das wiedererstarkte Manchester United trifft. Ein Neymar-Auftritt erscheint hier so gut wie aussichtslos, aber zumindest für das Rückspiel am 6. März im Prinzenpark sollte es reichen.

PSG in der Champions League: Wie weit geht es ohne Neymar?

Andernfalls droht der Klub erneut viel zu früh das große Ziel zu verpassen. In der Liga ist die Konkurrenz bereits hoffnungslos distanziert, im Pokal dürfte auch nichts schiefgehen - normalerweise. Bleibt - wie üblich - nur die Königsklasse.

Das Problem: Angesichts der bislang extrem vagen Informationen, die PSG herausgegeben hat, ist völlig unklar, wie die kommenden Wochen aussehen. Die Verletzung ist noch nicht einmal genau definiert. "Es sind nur Spekulationen. Von acht Tagen bis zu sechs Monaten ist alles möglich", zitiert die Equipe einen Experten.

Letzteres wäre ein harter Schlag, selbst wenn der Kader natürlich auch ohne Neymar mit Extraklasse gespickt ist. Julian Draxler könnte auf die linke Außenbahn rücken, auch Angel Di Maria hat dort schon gespielt.

Aber Neymar ist eben Neymar. Und mit Marco Verratti (Knöchelverletzung) droht bereits ein zweites wichtiges Puzzleteil Tuchels gegen die Red Devils auszufallen.

Artikel und Videos zum Thema