Manchester United - Wegen Interviewfrage an Cristiano Ronaldo: Als Sir Alex Ferguson einen Journalisten verprügeln wollte

Von Alex Frieling
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© getty

Sir Alex Ferguson: Er ist eine Trainer-Legende bei Manchester United. Einst hätte der Schotte aber fast einen Journalisten verprügelt - wegen CR7.

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Sir Alex Ferguson war 26 Jahre lang der Trainer von Manchester United und ist in die Geschichte als erfolgreichster Trainer der Red Devils eingegangen. Auf dem Platz glänzte seine Mannschaft - und auch die Pressekonferenzen und Interviews mit dem heute 80-Jährigen waren mehr als unterhaltsam.

Ferguson fiel mit seiner sachlichen Art auf, war sich aber auch nicht zu schade, die Journalisten regelmäßig in die Schranken zu weisen. Zum vermeintlichen Höhepunkt der Auseinandersetzungen mit den Medien kam es im Januar 2007, als der Schotte auf einen Sky-Sports-Journalisten nach einem CR7-Interview losging.

Alles begann mit dem FA-Cup-Spiel zwischen Manchester United und dem FC Middlesbrough. Der englische Rekordmeister konnte die Partie mit 1:0 für sich entscheiden - Cristiano Ronaldo erzielte dabei den Siegtreffer.

Das entscheidende Tor war ein Elfmeter. Im Nachgang wurde direkt thematisiert, ob Ronaldo zu schnell gefallen sei und ob der Schiedsrichter nicht das Spiel hätte weiterlaufen lassen müssen. Sky-Sports-Reporter Geoff Shreeves wollte dieses Thema in einem Interview mit Ronaldo nach dem Spiel aufgreifen.

In seinem Buch Cheers, Geoff! Tales from the Touchline berichtet der Journalist von den Szenen, die sich nach der Begegnung abspielten. The Sun zitiert Shreeves' Buch: "Ich habe Cristiano gefragt, ob er leicht zu Boden gegangen ist. Ronaldo bleibt ziemlich vage, sagt aber, dass es ein Elfmeter war. Ich war mir der bevorstehenden Explosion sicher nicht bewusst."

Manchester United: Sir Alex Ferguson geht nach Frage an CR7 auf Shreeves los

Die Situation eskalierte schnell. Sir Alex Ferguson stellte sich nämlich vor seinen Youngster - und konnte sich nicht mehr beruhigen.

Die Sun zitiert: "Sir Alex kommt aus der Umkleidekabine und stolziert direkt auf mich zu. 'Du und deine verdammten Fragen, du bist verdammt noch mal nicht in Ordnung', schimpfte er. 'Der Junge spricht kaum Englisch, du bist doch völlig daneben!' 'Rede nicht so mit mir', antwortete ich. 'Ich bin keiner Ihrer bescheuerten, jungen Spieler'."

Diese Aussage sollte für Shreeves Konsequenzen haben. Am Ende wurde er nämlich für eine gewisse Zeit von Fergusons Pressekonferenzen ausgeschlossen, und als Shreeves länger darüber nachdachte, erkannte er, dass er im Unrecht war.

Die Geschichte war aber noch nicht zu Ende: "Bei Ferguson ging alles auf Rot. Er stürzte sich auf mich, nur der Kommunikationschef von United, Di Law, sprang zwischen uns und verhinderte eine komplette Konfrontation."

"'Denk nicht einmal daran', sagte ich zu 'Fergie', woraufhin er sofort mit 'Verpiss dich, du hast Hausverbot' reagierte, als er entfernt wurde."

Ferguson und Shreeves: Trotz Konfrontation ein Happy End

Shreeves schaute sich also die Szene mit Cristiano Ronaldos nochmal an und kam tatsächlich zu dem Schluss, falsch gelegen zu haben. "Ich dachte, ich hätte gute Arbeit geleistet, aber als ich nach Hause kam, schaute ich mir die Szene an. Dann sah ich, dass ich es falsch eingeschätzt hatte."

Der Sky-Sports-Journalist wollte anschließend wieder eine gute Verbindung zum United-Coach aufbauen und den Streit aus der Welt schaffen - Ferguson blockte jedoch ab. "Ich schrieb Fergie eine E-Mail und gab zu, dass ich mich geirrt hatte. Keine Antwort", erzählt er in seinem Buch.

Die Probleme der beiden wurden offenbar aber noch aus der Welt geschafft, denn in Fergusons letztem Spiel sechs Jahre später haute er Shreeves scherzhaft auf die Schulter, als dieser versuchte, sich bei der Ehrung des legendären Trainers diesem anzuschließen und auch ein Geschenk einzuheimsen.

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