Pep Guardiola offen für neuen WM-Rhythmus: "Ideen nicht kriminalisieren"

SID
Anders als sein Rivale Jürgen Klopp steht Teammanager Pep Guardiola vom englischen Meister Manchester City den FIFA-Plänen zur Austragung der Fußball-WM im Zwei-Jahres-Rhythmus offen gegenüber.
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Anders als sein Rivale Jürgen Klopp steht Teammanager Pep Guardiola vom englischen Meister Manchester City den FIFA-Plänen zur Austragung der Fußball-WM im Zwei-Jahres-Rhythmus offen gegenüber. "Ich freue mich immer, wenn neue Ideen auf den Tisch kommen", sagte der Spanier laut der Zeitung Guardian: "Man darf Ideen nicht kriminalisieren."

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Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann warnte beim US-Sender ESPN ebenfalls vor übereilter Ablehnung.

FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte angekündigt, möglichst "bis Ende des Jahres" über eine Änderung von vier auf zwei Jahre zu entscheiden. UEFA-Boss Aleksander Ceferin drohte bereits mit Boykott, auch die südamerikanische Konföderation CONMEBOL sprach sich am Freitag gegen das neue Modell aus.

"Wenn die Leute bei den Verbänden zusammensitzen, sollten sie sich mal Gedanken über das Spiel an sich machen - und nicht nur über ihren Profit", hatte Klopp am Freitag gesagt. "Am Ende geht es immer nur ums Geld", kritisierte der Trainer des FC Liverpool.

Guardiola nimmt eine andere Position ein. "Die Vereine und Ligen verteidigen ihre Position, die FIFA verteidigt ihre, und die UEFA verteidigt ihre", sagte der 50-Jährige. Jeder schaue "nur auf sich selbst. Die WM ist unglaublich. Es ist das größte Turnier, und als Zuschauer schaue ich es mir immer gerne an. Wenn ich es alle zwei Jahre sehen könnte, wäre das gut."

Es sei aber auch eine Realität, dass "die Top-Spieler nur zwei Wochen frei haben, nicht drei Monate zur körperlichen und geistigen Regeneration. Elf Monate lang gibt es Spiele, Spiele, Spiele", so Guardiola, man müsse das Programm reduzieren: "Es ist zu viel. Ich sage nicht, dass man Nationalmannschaften, die Champions League, die Premier League oder alle Pokalwettbewerbe abschaffen muss, aber wir müssen eine Lösung finden."

Klinsmann: FIFA hat ein andees Ziel

Eben eine solche Lösung bezeichnete Klinsmann, der unter der Woche an den Beratungen der FIFA über die künftige Taktung von WM-Endrunden teilgenommen hatte, als das eigentliche Ziel des FIFA-Vorstoßes.

"Der WM-Rhythmus wird nicht über Nacht verkürzt werden. Der Vorschlag wurde auf den Tisch gelegt, damit man darüber spricht und Für und Wider abwägt. Der wirkliche Plan hinter allem ist aber, einen Spielkalender zu entwickeln, der für alle - Spieler, Klubs, Nationalteams, alle - weniger Stress als derzeit bedeutet", sagte der Weltmeister von 1990.

 

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