Premier League: Historischer Doppelpack bei ManUnited-Schützenfest - Frohes Fest für Klopp

Jürgen Klopp freute sich wie ein kleines Kind über die vorgezogene Bescherung, dem Teammanager des FC Liverpool wich sein typisches Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Erst am Donnerstag die überraschende Wahl zum Welttrainer, dann die "Weihnachtsmeisterschaft" in der Premier League - und ganz nebenbei lagen noch zwei Klubrekorde unter dem Baum. "Wir werden schöne Weihnachten haben", stellte der deutsche Coach rundum zufrieden fest.

Zuvor hatte sich seine Mannschaft beim 7:0 (3:0)-Erfolg beim Mittelfeldteam Crystal Palace in einen vorweihnachtlichen Rausch gespielt. Der höchste Auswärtssieg der Vereinsgeschichte hievte Klopp vereinsintern nochmal auf eine neue Stufe. Mit nun 127 Premier-League-Siegen hat er mehr als jeder andere Liverpool-Trainer zuvor. Dafür brauchte er nur 196 Spiele, satte 32 weniger als der bisherige Spitzenreiter Rafael Benitez.

Nach den Treffern von Takumi Minamino (3.), Sadio Mane (35.), Roberto Firmino (44./68.), Jordan Henderson (52.) und Mohamed Salah (81./84.) grüßt Klopp über die Weihnachtsfeiertage von Platz eins.

Der Vorsprung auf den ungeliebten Nachbarn FC Everton und den am Mittwoch bezwungenen Jose-Mourinho-Klub Tottenham Hotspur, der am Sonntag 0:2 (0:1) gegen Leicester City verlor, ist groß genug, das Polster auf den vermeintlichen Hauptrivalen Manchester City ohnehin komfortabel.

Premier League: Vardy schockt Mourinhos Spurs

Für Leicester verwandelte Nationalspieler Jamie Vardy (45.+4) einen Foulelfmeter nach Videobeweis zur Führung. Am zweiten Tor war Vardy ebenfalls beteiligt: Nach einem Kopfball des Stürmers sprang Spurs-Routinier Toby Alderweireld der Ball an den Oberschenkel und von dort ins Tor (59.).

Im Old Trafford geschah beim 6:2 (4:1) von ManUnited dagegen Historisches: Scott McTominay brachte die Hausherren mit zwei Treffern innerhalb der ersten drei Spielminuten bereits mit zwei Minuten in Führung - ein solch schneller Doppelpack gelang zuvor niemandem in der Geschichte der Premier League.

Das erste Liga-Duell mit Leeds seit 16 Jahren geriet in der Folge zum Torfestival. Auch Bruno Fernandes (20./70., Foulelfmeter) traf für United jeweils doppelt, die Spurs wurden dadurch noch weiter durchgereicht.

Klopp: "Einmal 7:0 zu gewinnen, ist auch schön"

"Die Saison ist leider noch nicht vorbei", meinte Klopp und wollte die schöne Zwischenbilanz nicht überbewerten. Über die Tabellenführung denke er nicht groß nach. "Ich fühle keine Zufriedenheit oder so", sagte der zweimalige Welttrainer: "Es macht keinen Sinn, über etwas überglücklich zu sein, denn die Herausforderungen werden nicht kleiner."

Vor allem angesichts der weiter angespannten Personallage. Leistungsträger wie Abwehrchef Virgil van Dijk oder Thiago fehlen schon seit Monaten, deshalb hätten die verbliebenen Spieler "80, 90 Prozent" der Begegnungen absolvieren müssen, beklagte Klopp die enorme Belastung: "Das hört nicht auf. Es ist einfach hart." Deshalb sei "noch lang nicht entschieden", ob "wir es wieder (die Meisterschaft) schaffen werden".

Doch wenn seine Spieler wie am Samstag die "Torjägerstiefel anziehen", dann werde es "für jeden Gegner knifflig", das weiß auch Klopp. "In Deutschland sagen wir: Es ist besser, siebenmal 1:0 zu gewinnen als einmal 7:0. Aber ich kann sagen: Einmal 7:0 zu gewinnen, ist auch schön." Doch der generelle Maßstab könne das nicht sein.

"Die Jungs sind dazu in der Lage", sagte Klopp: "Es wird nicht jede Woche passieren, aber es kann passieren" - vielleicht ja schon wieder im nächsten Ligaspiel am 27. Dezember gegen den Tabellenvorletzten West Bromwich Albion.

Premier League: Die aktuelle Tabelle