Die kuriosen Hintergründe von Wolverhamptons Erfolgslauf: Portugal im Herzen von England

wolves-600
© getty
Cookie-Einstellungen

Ein Portugiese folgt auf den nächsten

Seit dem Besitzerwechsel 2016 importiert Wolverhampton bei GestiFute unter Vertrag stehende Portugiesen, wie es einst Kohle exportierte. In rauen Mengen. Ivan Cavaleiro war der erste. Er kostete acht Millionen Euro und war damit der bis dahin teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Bereits ein halbes Jahr später wurde dieser Rekord jedoch gebrochen: Helder Costa, Portugiese, von GestiFute beraten, 15 Millionen Euro Ablöse.

Im darauffolgenden Sommer: Ruben Neves, Portugiese, von GestiFute beraten, 18 Millionen Euro Ablöse. Dieser Transfer zeigte bestens, wie groß Mendes' Einfluss tatsächlich ist. Neves war damals 20 Jahre alt, Schlüsselspieler des FC Porto und galt als eines der größten Talente Europas. Etliche Top-Klubs sollen interessiert gewesen sein - doch er ging nach Wolverhampton. Seitdem schießt er mit Vorliebe Tore aus der Distanz.

Kurz bevor Neves kam, wurde der Trainer (und ehemalige BVB-Profi) Paul Lambert entlassen. Er hatte sich negativ über Mendes' Einfluss geäußert. Sein Nachfolger wurde einer, der das sicherlich niemals tun würde: Nuno Espirito Santo. Natürlich ist er Portugiese, natürlich wird auch er von GestiFute beraten. Espirito Santo war einst Mendes' erster großer Transfer. Die beiden hatten sich in einem Nachtclub kennengelernt, in dem Mendes als DJ arbeitete. 1996 transferierte er den Keeper für 2,5 Millionen Euro von Vitoria Guimaraes zu Deportivo La Coruna. Zwei Karrieren nahmen ihren Anfang.

Jorge Mendes schweigt und genießt

Nun tat Espirito Santo seinem alten Kumpel eben den Gefallen, Wolverhampton in die Premier League zu führen. Aktuell stehen sechs GestiFute-Spieler im Kader der Profimannschaft und einige weitere in der Reserve. Der Stimmung in der Mannschaft schadet dieser Umstand laut Ofosu-Ayeh jedoch nicht: "Die portugiesischen Spieler genießen keine Sonderstellung. Alleine durch ihre sportlichen Leistungen haben sie eine Daseinsberechtigung. Während ich dort war, war das Teamgefüge überragend."

Kommunikationsprobleme hätte es nicht gegeben: "Vor der Mannschaft und in der Öffentlichkeit spricht der Trainer nur Englisch, auf dem Platz aber natürlich mit seinen Landsleuten manchmal Portugiesisch." Mendes spricht dagegen vorzugsweise gar nicht. "Ich habe ihn und seine Mitarbeiter einige Male im Stadion gesehen", sagt Ofosu-Ayeh. "Mit öffentlichen Äußerungen hält er sich aber sehr zurück." Schweigen und genießen. "Seitdem er dort ist, läuft es für Wolverhampton überragend, deswegen sehen ihn alle positiv."

Die Entwicklung soll aber noch längst nicht zu Ende sein. Ofosu-Ayeh verließ den Klub im Sommer zunächst per Leihe zu Hansa Rostock, im Winter zog er weiter zu den Würzburger Kickers. Sein Ex-Klub rüstete unterdessen unaufhaltsam auf. In den beiden Transferperioden dieser Saison gab Wolverhampton insgesamt 112 Millionen Euro aus - und damit am viertmeisten aller Premier-League-Vereine. Unter anderem mehr als die beiden Manchester-Klubs United und City sowie der FC Arsenal. "Es gibt in Wolverhampton nur eine Richtung", sagt Ofosu-Ayeh. "Und das ist nach oben."

Inhalt: