Drei unbekannte Algerien-Helden: Ex-Arsenal-Wunderkind, irre Torquote, zweijährige Drogensperre

Algerien trifft im Afrika-Cup-Finale auf den Senegal.
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Youcef Belaili: Drogen, zwei Jahre nichts, zwei CL-Titel

Während Baghdad Bounedjah extrem viele Tore schoss und Ismael Bennacer zunächst Wunderkind wurde und dann Verein sowie Verband wechselte, durfte Youcef Belaili nicht Fußball spielen. Zwischen Herbst 2015 und Herbst 2017 saß er eine zweijährige Sperre wegen Drogenkonsums ab. Es war nach einem Spiel der afrikanischen Champions League mit seinem damaligen Klub USM Alger, als Belaili Kokainmissbrauch nachgewiesen wurde.

Mit 20 war der Linksaußen noch für zwei Millionen Euro zu Esperance Tunis gewechselt, mit 22 war er tunesischer Meister, mit 23 algerischer Nationalspieler - und nur wenige Monate später stand er dann mal eben vor dem Nichts.

Youcef Belaili saß eine zweijährige Drogensperre ab - und holte dann zweimal die afrikanische Champions League.
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Youcef Belaili saß eine zweijährige Drogensperre ab - und holte dann zweimal die afrikanische Champions League.

Unklar war zunächst jedoch, wie lange dieses Nichts dauern sollte. Mal war von acht Jahren die Rede, mal von vier oder zwei. Erschwerend hinzu kam, dass ein zweiter positiver Drogentest auftauchte und sich Belaili angeblich weigerte, vor der Disziplinarkommission des afrikanischen Verbandes zu erscheinen. Letztlich wurden es trotzdem "nur" zwei Jahre.

Was Belaili während des Nichts machte, ist nicht überliefert. Aber als es vorbei war, konnte er immer noch kicken. Beim französischen Erstligisten SCO Angers setzte er sich zunächst zwar nicht durch, nach seiner Rückkehr zu Esperance Tunis im Januar 2018 ging es aber aufwärts.

Seitdem gewann Belaili nicht nur zwei weitere tunesische Meistertitel, sondern auch zweimal den Wettbewerb, bei dem er einst des Drogenkonsums überführt worden war: 2018 und 2019 holte Belaili mit Esperance die afrikanische Champions League, in beiden Finals erzielte er ein Tor. Länderspiele hat er trotz seiner bereits 27 Jahre erst elf absolviert - und davon fast die Hälfte bei diesem Afrika-Cup. In der Gruppenphase erzielte er den 1:0-Siegtreffer gegen den Finalgegner Senegal.