Die kuriosesten Fußball-Wettbewerbe aller Zeiten - und die Geschichten dahinter

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1871 wurde mit dem englischen FA Cup der erste regelmäßig ausgetragene Fußball-Wettbewerb eingeführt - es folgten nationale Meisterschaften und internationale Cup-Wettbewerbe. Und der eine oder andere Pokal mit erhöhtem Kuriositätsfaktor. Eine (sicherlich unvollständige) Auswahl.

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Flutlichtpokal (Deutschland, 1957 bis 1958)

Mitte der 1950er Jahre war das sogenannte Flutlicht das im wahrsten und übertragenen Sinne des Wortes ganz heiße Ding im Weltfußball. Auf einmal konnten Spiele nicht mehr nur unter der langweiligen Sonne ausgetragen werden, sondern auch dann, wenn es normalerweise dunkel ist: abends.

Die besten Vereine des Kontinents duellierten sich ab 1955 unter Flutlicht im neugeschaffenen Europapokal der Landesmeister. Die Offenbacher Kickers verfügten mit dem Bieberer Berg zwar über ein Stadion mit Flutlicht, waren aber nicht erfolgreich genug, um am Europapokal teilnehmen zu dürfen. Also stiftete Präsident Hans Winter 1957 den Flutlichtpokal. Zulassungskriterium zur Teilnahme: ein Stadion mit Flutlicht.

Abgesehen von den Kickers meldeten sich sieben weitere Vereine an: Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt, FC Schalke 04, TSV 1860 München, Preußen Münster, Fortuna Düsseldorf und Viktoria 89 Berlin. Im K.o.-System ging es bis zum Finale, in dem Eintracht Frankfurt gegen Schalke gewann. Auf ein 3:3 im Hinspiel folgte ein 0:0 im Rückspiel. Entschieden wurde das Duell - eine einmalige Eigenart des Flutlichtpokals - durch das bessere Eckballverhältnis. 8:6 für die Eintracht!

In der darauffolgenden Saison durften Stifter Winter und seine Offenbacher nach einem 5:3-Finalsieg gegen Eintracht Braunschweig schließlich selbst jubeln. Damit reichte es ihnen aber auch schon wieder: die zweite Austragung war gleichzeitig die letzte. Und der Gewinn für Offenbach abgesehen von einem DFB-Pokalsieg 1970 einer von nur zwei nationalen Titeln der Vereinsgeschichte.