Die kuriosesten Fußball-Wettbewerbe aller Zeiten - und die Geschichten dahinter

kuriose-wettbewerbe-600
Cookie-Einstellungen

Progress Cup (Sowjetunion, 1971 bis 1991)

Fortschritt war in der Sowjetunion bekanntlich alles, also musste er natürlich auch im Fußball entsprechend gewürdigt werden. Die revolutionäre Idee dafür hatte die Kiewer Zeitung Rabochaya Gazeta, die zwischen 1971 und dem Zerfall der Sowjetunion 1991 alljährlich den sogenannten Progress Cup verlieh.

Wie wurde man Fortschritts-Meister? Indem man in der ersten sowjetischen Liga im Vergleich zur vorangegangenen Saison den größten Tabellensprung verzeichnete. In der ersten Austragungssaison triumphierte Dynamo Kiew, mit insgesamt drei Titeln gleichzeitig Rekord-Progress-Cup-Gewinner (gemeinsam mit Dynamo Moskau und Tschornomorez Odessa). Dies spricht bei diesem Format jedoch vor allem für eines: Inkonstanz.

Um den Titel zu gewinnen, musste ein Klub nämlich zunächst einmal schlecht sein. Ansonsten ist großer Fortschritt schließlich kaum möglich. Somit verhinderte das ausgeklügelte System auch perfekt die Dominanz eines einzigen Vereins - keinem Klub gelang die Titelverteidigung. Fast jeder durfte mal jubeln, ganz den sozialistischen Idealen entsprechend.

Wie groß der Fortschritt für einen Titel sein musste, variierte aber von Saison zu Saison stark. ZSKA Moskau landete 1990 als Aufsteiger direkt auf Platz zwei (15 Plätze weiter oben) und gewann den Progress Cup somit am eindrucksvollsten. Sorja Luhansk reichte 1972 dagegen lediglich eine Verbesserung um drei Plätze.