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EM 2021, Österreich - David Alaba zeigt Kampfgeist: "Wir müssen bereit sein"

SID
David Alaba steht mit Österreich in der WM-Qualifikation vor einer schwierigen Aufgabe.
© getty

Ausgerechnet der einzige Starspieler David Alaba hat die österreichische Niederlage gegen die Niederlande mitverschuldet. Aber: Alles ist noch drin.

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Am Morgen nach dem Albtraum von Amsterdam packte David Alaba der Kampfgeist. "Sehr bitter" und "ein bissl blöd" sei es gewesen, dieses 0:2 (0:1) gegen die Niederlande, der Foulelfmeter gegen ihn sowieso. "Der geht auf meine Kappe." Aber, schrieb er am Freitag bei Twitter: "Wir müssen es hinter uns lassen, aufladen und dann bereit sein für Montag! Für ein hartes und wichtiges Match."

Das dritte Gruppenspiel gegen die punktgleiche Ukraine in Bukarest ist für Österreich das EM-Endspiel des kleinen Mannes. "Nun haben wir unser Finale, und da werden wir da sein - mit Marko Arnautovic", sagte Trainer Franco Foda. Der Schlawiner im Sturm war wegen der Beleidigung eines Gegenspielers im ersten Spiel gegen Nordmazedonien gesperrt.

Auch am Würstelstand und in der Trafik in der Heimat ist die Stimmung noch nicht gekippt. "Kopf hoch", titelte die Tageszeitung Krone. Es ist schließlich nichts verloren! "So schaffen wir den Aufstieg ins Achtelfinale", rechnete die Zeitung Österreich vor. Alaba versicherte: "Wir können das besser."

Mit einem Tritt auf den Fuß von Denzel Dumfries im Strafraum hatte der Star eines ansonsten biederen Teams den "Anfang vom Ende" (Kurier) eingeleitet. Dennoch war er am Ende "wirklich stolz auf die Mannschaft", sie wurde immerhin nicht überrannt.

Doch das einseitige Spiel in der Johan Cruyff Arena offenbarte auch, wie sehr Österreich eben immer wieder Österreich ist. Es ist irgendwie zu wenig Tischdecke für zu viel Tisch - nur dort, wo Alaba spielt, ist Team Austria wirklich stark. Gelegentliche Aussetzer bilden die Ausnahme von der Regel.

David Alaba steht mit Österreich in der WM-Qualifikation vor einer schwierigen Aufgabe.
© getty
David Alaba steht mit Österreich in der WM-Qualifikation vor einer schwierigen Aufgabe.

Österreich: Das Dilemma um Alabas Position

Ordnet Alaba in der Innenverteidigung, gibt es einen recht gepflegten Aufbau Richtung Mittelfeld, wo die Bälle dann aber versanden. Darf er weiter vorne ran, wie nach dem Rückstand, gibt er den vermissten Strippenzieher und wird torgefährlich - dann hapert es hinten gewaltig.

"Es ist ungewöhnlich, dass er so einen technischen Fehler macht", sagte der unvermeidliche Herbert Prohaska über Alaba. "Schneckerl" wurde am Donnerstagabend von Alaba eingeholt, beide haben jetzt 83 Länderspiele. Lothar Matthäus sah Alaba, der zu Real Madrid wechselt, als "überehrgeizig" an: "Er war derjenige, der die Niederlage eingeleitet hat. Auch am 2:0 war er ein bisschen beteiligt." Da hatte er einen wichtigen Zweikampf verloren.

Doch der Gegner war stark und außerhalb der begrenzten österreichischen Reichweite. "Wir müssen anerkennen, dass die Holländer besser waren. Das ist eine Mannschaft, die auf dem Weg ist, im Konzert der Großen mitzuspielen", analysierte Prohaska. "Wir müssen uns zusammenreißen."

Die Diskussion darüber, wo Alaba eingesetzt werden soll, wird Foda weiter eine treue Begleiterin sein. Denn der Wiener selbst wies seinen Trainer auf die Defizite hin: "Wir haben im letzten Angriffsdrittel nicht die Lösungen gefunden, die wir uns erhofft haben." Auch, weil Alaba (und Arnautovic) dort fehlten.

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