1. FC Magdeburg will Saisonabbruch: Finanzielle und gesundheitliche Sorgen

SID
Beim 1. FC Magdeburg haben sich Spieler und Verantwortliche klar gegen eine Wiederaufnahme der wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen 3. Fußball-Liga ausgesprochen.
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Finanzielle Verluste, gesundheitliche Sorgen: Beim 1. FC Magdeburg haben sich Spieler und Verantwortliche klar gegen eine Wiederaufnahme der wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen 3. Liga ausgesprochen.

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Geschäftsführer Mario Kallnik rechnet bei einer Fortsetzung der Saison mit erheblichen Verlusten beim einzigen Europapokalsieger der DDR.

"Bei Geisterspielen müssen wir auf die ohnehin großen Verluste durch die Coronakrise noch 740.000 Euro obendrauf legen", sagte Kallnik im MDR-Interview. Am 26. Mai will der DFB nach einem Bericht der ARD-Sportschau den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Für Kallnik ein Unding. "Für uns fühlt sich das gerade so an, als wenn der Staat sagt, alle Bars und Restaurants müssen öffnen, müssen Bier zapfen, müssen Essen kochen, es darf aber kein Gast kommen", sagte er.

Für Offensivspieler Sören Bertram gehen die Sorgen noch über die reinen Wirtschaftszahlen hinaus. "Ich habe Angst davor, mich bei einem Spiel anzustecken. Die Gefahr ist bei vielen Zweikämpfen gegeben", sagte der 28-Jährige der Magdeburger Volksstimme und fügte an: "Wir sind alle im Kopf nicht frei, weil wir nach einer Infektion für den Rest unseres Lebens Lungenprobleme haben könnten."

Magdeburg-Chef kritisiert auch DFB

Kritik äußerte er daher auch am DFB. "Der DFB will unbedingt, dass es weitergeht. Die Spieler werden zu diesem Thema aber überhaupt nicht einbezogen. Wir sind nur Marionetten", sagte der ehemalige Junioren-Nationalspieler. Da seiner Ansicht nach auch eine höhere Verletzungsgefahr bestehe, befürwortet er einen Saisonabbruch.

"Wir haben acht Wochen nicht richtig trainiert, sollen dann aber innerhalb von fünf Wochen elf Saisonspiele und möglicherweise zwei Landespokalspiele absolvieren. Bei einer solchen Belastung sind Verletzungen vorprogrammiert", sagte Bertram.

 

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