FC Bayern München siegt knapp gegen den BVB und steht im Viertelfinale

Jerome Boateng brachte den FC Bayern gegen den BVB in Führung
© getty

Der FC Bayern München steht im Viertelfinale des DFB-Pokals. Der FCB gewann sein Heimspiel im Achtelfinale gegen Borussia Dortmund mit 2:1 (2:0). Die Runde der letzten Acht findet am 6./7. Februar 2018 statt.

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Eklatanter Klassenunterschied besonders in den Anfangsminuten: Die Bayern drückten den in einem 5-4-1 agierenden BVB tief in die eigene Hälfte und hatten am Ball kaum Gegnerdruck. Nach 15 Minuten hatte der FCB 8:0 Torschüsse (davon vier aufs Tor) angesammelt und zwei Mal die Latte getroffen. Besonders über die rechte Dortmunder Abwehrseite bauten die Bayern ihre Angriffe auf, wo Toljan und Bartra mehrfach das Nachsehen hatten.

Dortmund fand keinerlei Entlastung und bekam im Zentrum keinen Zugriff. Auch die zweiten Bälle landeten beim Rekordmeister, zudem gehörte den Hausherren in fast jedem Duell die Lufthoheit. Dennoch kam die Borussia aus dem Nichts durch Yarmolenko zur einzigen (Groß-)Chance, die Alaba von der Linie kratzte. Es war nach 35 Minuten Dortmunds erster Torschuss.

Zwischen den beiden Treffern und auch nach der Pause gingen die Bayern immer wieder vom Gas. So schafften es die Gäste, die nach der Hereinnahme Dahouds auf 4-2-3-1 umstellten, häufiger im Umschaltspiel strukturiert nach vorne zu kommen und bereits nach zehn Minuten im zweiten Abschnitt doppelt so viele Torabschlüsse zu verzeichnen wie in den 45 Minuten zuvor.

Die Bayern dagegen bauten weiter erstaunlich stark ab und schienen körperlich nicht mehr auf der Höhe. Dortmund profitierte von Fehlpässen sowie unvollständigen Aktionen der Hausherren und nistete sich in Münchens Hälfte ein. Vor dem Kasten fehlte es dem BVB allerdings am letzten Punch - und im Falle von Isaks Chance in der Nachspielzeit am Glück. Der FCB schleppte sich letztlich ins Ziel in einem Spiel mit zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Boateng (12.), 2:0 Müller (40.), 2:1 Yarmolenko (77.)

  • Für Boateng war es das erste Tor überhaupt im DFB-Pokal (im 38. Einsatz) und das erste Pflichtspieltor für den FCB seit dem 21. April 2015. Damals traf er in der Champions League gegen den FC Porto.
  • Müller war in 41 DFB-Pokalspielen an 39 Toren direkt beteiligt (24 Tore, 15 Assists).
  • In den letzten zwölf Pflichtspielen kassierte der BVB insgesamt 25 Gegentore.
  • In 23 DFB-Pokalspielen war Kagawa an 17 Toren direkt beteiligt (8 Tore, 9 Torvorlagen).

Der Star des Spiels: James Rodriguez

Sehr präsent und ballsicher im Mittelfeld. Dazu mit toller Übersicht: Starke Ballverlagerungen und Standards, unter anderem auch mit dem Freistoß vor der frühen Führung. Hatte die beste Passquote aller Spieler (95,7 Prozent), schoss zwei Mal aufs Tor und legte zwei weitere Torschüsse auf.

Der Flop des Spiels: Marc Bartra

Kam in der Liga unter Stöger noch überhaupt nicht zum Zug und sollte in München nun die Vierer- zu einer Fünferkette auffüllen. Das hat der Spanier getan, mehr allerdings nicht. Ließ sich viel zu leicht ausspielen, stand mehrfach schlecht zum Mann und im Raum und war gar nicht auf der Höhe. Stöger beendet das Experiment nach 34 Minuten und nahm Bartra runter.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann

Tadellose Leistung des Unparteiischen in einem Spiel ohne größere Aufreger. Korrekt, zu Beginn des zweiten Durchgangs keinen Elfmeter für Dortmund beim unabsichtlichen Handspiel von Kimmich zu geben. Lag auch bei den persönlichen Strafen richtig und nur bei Lewandowski falsch, der bei seiner Gelben Karte kein Foulspiel beging.

Die Reaktionen der Trainer

Jupp Heynckes (Trainer Bayern München): "Wenn man die 94 Minuten sieht, sind wir der hochverdiente Sieger. Wenn Thomas Müller das 3:0 macht, dann können wir das Spiel ganz ruhig nach Hause bringen. In der Endphase sind wir dann gegen eine gute Mannschaft noch unter Druck geraten und haben sicherlich auch etwas Glück gehabt."

Peter Stöger (Trainer Borussia Dortmund): "Ich bin zufrieden, dass wir eine Reaktion gezeigt haben. Aber so wie in der ersten Halbzeit darf man nicht spielen. Wir haben in der Pause klare Worte gefunden. Am Ende des Tages war das zu wenig."

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