Julian Schuster hat ein gelungenes Debüt als Trainer des SC Freiburg gefeiert und ist mit dem Bundesligisten in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Mit dem Nachfolger des langjährigen Erfolgstrainers Christian Streich an der Seitenlinie gewann der Favorit beim Drittligisten VfL Osnabrück 4:0 (2:0), offenbarte aber eine Woche vor dem Ligaauftakt gegen Vizemeister VfB Stuttgart defensiv einige Nachlässigkeiten.
Freiburg benötigte eine gute halbe Stunde, um in Schwung zu kommen, sorgte dann aber mit zwei schnellen Treffern für klare Verhältnisse: Lucas Höler (30.) und Vincenzo Grifo (33.) brachten den Favoriten mit 2:0 in Führung. Junior Adamu (73., 90.+4) erhöhte später.
Vor dem Freiburger Doppelschlag hatten die Osnabrücker, die in der 3. Liga einen Fehlstart mit zwei Niederlagen ohne eigenen Treffer hingelegt hatten, einige gute Abschlüsse. Niklas Niehoff (1.) und Robert Tesche (7.) vergaben erste Möglichkeiten, Ba-Muaka Simakala (16.) traf sogar den Pfosten. Doch dann zog Freiburg das Tempo an und nutzte durch Höler gleich die erste Chance.
Nach Grifos Tor zum 2:0 schien Freiburg auf Kurs, doch Osnabrück wehrte sich: Tesches Kopfball (39.) flog an den Pfosten, den Nachschuss parierte SC-Torhüter Florian Müller.
Im zweiten Durchgang änderte sich wenig am Spielverlauf: Osnabrück mühte sich, war aber zu selten zwingend. Die individuell klar besseren Freiburger hätten schon früher erhöhen können, Ritsu Doan (64.) scheiterte aber an VfL-Torhüter David Richter. Wenig später war Adamu doppelt erfolgreich.
Bei Svensson-Debüt: Union müht sich in zweite Pokalrunde
Union Berlin hat sich beim Pflichtspieldebüt seines neuen Trainers Bo Svensson in die zweite Runde des DFB-Pokals gemüht. Beim tapferen Regionalligisten Greifswalder FC erkämpfte der Fußball-Bundesligist am Samstag in seinem Erstrundenspiel einen 1:0 (0:0)-Arbeitssieg. Die offensiv lange zu harmlosen Berliner taten sich gegen den Underdog zeitweise sehr schwer.
Der eingewechselte Yorbe Vertessen (67.) schoss Union in die nächste Runde. Auf Svensson, der als Nachfolger der in der Vorsaison entlassenen Urs Fischer und Nenad Bjelica den Neuanfang nach dem Fast-Abstieg bewerkstelligen soll, wartet nun eine emotionale Liga-Premiere. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) reist der Däne mit Union für den Bundesliga-Auftakt zu seinem Ex-Verein FSV Mainz 05.
In der Heimat von 2014er-Weltmeister Toni Kroos setzte Svensson unter anderem auf der linken Außenbahn auf Nationalspieler Robin Gosens, über dessen möglichen Abgang aktuell spekuliert wird. Die Anfangsphase gehörte jedoch Greifswald. Nach einem Missverständnis von Leopold Querfeld und Torhüter Frederik Rönnow hätte Johannes Manske (3.) zur Führung einschieben können, traf den Ball jedoch nicht richtig. Union wurde erst kurz vor der Pause durch Danilho Doekhi (44.) und Andras Schäfer (45.+2) gefährlicher.
Auch im zweiten Durchgang kam Union zu selten zwingend vor das gegnerische Tor, die Gäste kontrollierten den Ball und Greifswald verteidigte diszipliniert und kompakt. Es brauchte einen neuen Impuls - und den sollte Svensson setzen. Der 45-Jährige brachte unter anderem Vertessen, der seinen Treffer zwei Minuten nach seiner Einwechslung selbst einleitete. Nach Doppelpass mit Benedict Hollerbach zog der Belgier in den Strafraum und schoss sehenswert ein. Greifswald blieb jedoch weiter im Spiel, Soufian Benyamina (77.) traf aber nur die Latte.
Sieg in Aachen: Holstein dank Rosenboom in Pokalrunde zwei
Aufsteiger Holstein Kiel ist mit reichlich Mühe in die zweite Runde eingezogen. Beim leidenschaftlich kämpfenden Drittliga-Rückkehrer Alemannia Aachen gewann das Team von Trainer Marcel Rapp ein wildes Erstrundenspiel dank einer fulminanten Schlussoffensive noch mit 3:2 (1:1), der eingewechselte Verteidiger Lasse Rosenboom war mit zwei Treffern Holsteins Held des Tages. Durch den hart erkämpften Erfolg gehen die Schleswig-Holsteiner nun mit Rückenwind in die erste Bundesliga-Saison ihrer Vereinsgeschichte.
Dank der Tore von Shuto Machino (16.), und Rosenboom (82./90.+1) löste Holstein das Ticket für die nächste Runde, Rosenboom war erst in der 79. Minute eingewechselt worden. Für Aachen trafen Kapitän Mika Hanraths (28.) und Charlison Benschop (60.). Weiter geht es für die Kieler nun am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim historischen Liga-Auftakt bei der TSG Hoffenheim. Nach dem Aufstieg der Störche spielt erstmals eine Mannschaft aus dem nördlichsten Bundesland im Oberhaus.
Auf dem Tivoli hielten die Gastgeber von Beginn an gut mit. Als sie jedoch einmal schliefen, schlug Holstein zu. Nach Flanke von Finn Porath köpfte Machino unbedrängt ein. Danach war Aachen allerdings mindestens ebenbürtig. Anton Heinz schlug eine Ecke scharf vor das Kieler Tor, Hanraths hielt das Bein hin - und glich aus. Vor der Pause zielte Aachens Benschop (39.) nur knapp vorbei, ehe Heinz (44.) Holstein-Torwart Timon Weiner zur Parade zwang.
Nach der Halbzeit rangen beide Teams ums Spielkontrolle, wobei Aachen weiterhin seine Chancen bekam - und eiskalt nutzte. Bei seinem Abschluss zum 2:1 schoss Benschop sich selbst an sein Standbein, wodurch der Ball für Weiner unhaltbar wurde. In der Folge rannten die Kieler an, Kapitän Lewis Holtby scheiterte per Schlenzer an Alemannia-Keeper Marcel Johnen (62.), bevor Benedikt Pichler nur eine Minute später knapp verzog. Als Rosenboom nur drei Minuten nach seiner Einwechslung traf, drängte Holstein auf den Last-Minute-Erfolg - und auch der Schlussakt war dem 22-Jährigen vorbehalten.
DFB-Pokal: Hannover scheitert in Bielefeld
Zweitligist Hannover 96 ist erneut an seiner Auftakthürde gescheitert. Der Pokalsieger von 1992 verlor am Samstag bei Drittligist Arminia Bielefeld nach einer schwachen Anfangsphase mit 0:2 (0:2) und schied wie schon im Vorjahr in der ersten Runde aus.
Bielefelds Neuzugang Andre Becker (13.) hatte die Arminia früh auf Kurs gebracht, Louis Oppie (22.) erhöhte gegen gerade zu Beginn viel zu passive Hannoveraner nur wenig später per Traumtor. Während Bielefeld damit den dritten Sieg im dritten Pflichtspiel der neuen Saison feierte, musste 96 die erste Niederlage hinnehmen.
Die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl hatte den Fehlstart in die Partie vor allem sich selbst zuzuschreiben: Einen Fehler von Kapitän Marcel Halstenberg nutzte Becker umgehend zur Führung. Auch danach blieb die Arminia spielbestimmend, das 2:0 durch einen sehenswerten Distanzschuss von Oppie war auch zu diesem frühen Zeitpunkt verdient.
Leitl sah entsprechenden Handlungsbedarf - und wechselte schon in der 37. Minute doppelt. Tatsächlich setzte sich Hannover nun häufiger in der gegnerischen Hälfte fest, fand aber nur selten ein Durchkommen gegen sicher verteidigende Bielefelder, die nun am 1. September ihren Gegner für die zweite Runde zugelost bekommen. Ausgetragen werden die Partien dann am 29. und 30. Oktober.
Glücklich ohne VAR: Schalke gewinnt in Aalen
Zweitligist Schalke 04 hat ohne viel Glanz die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht - und davon profitiert, dass der Wettbewerb noch ein Stück Fußball-Vergangenheit bietet. Beim Fünftligisten VfR Aalen gewann Königsblau mit 2:0 (1:0), in der ersten Hälfte half dabei die Abwesenheit des Video-Assistenten enorm: Einen möglichen Handelfmeter bekamen die Aalener nicht (13.), wenig später erzielte Kenan Karaman (31.) die Schalker Führung aus Abseitsposition.
Den in der Liga längst üblichen VAR gibt es im DFB-Pokal erst ab dem Achtelfinale. Und so gab das Gespann um Schiedsrichter Felix Brych, für den es am Samstag das Comeback nach einem Kreuzbandriss im vergangenen Winter war, den Kopfball-Treffer durch Karaman. Später erhöhte Tobias Mohr (68.), zudem traf Karaman die Latte (82.). Für die Schalker wohlmöglich ein gutes Omen: Die Pokal-Saison 2010/11 begann für die Gelsenkirchener ebenfalls mit einem Sieg in Aalen, am Ende stand der bislang letzte Triumph des Klubs in diesem Wettbewerb.
Schalke lieferte einen weitgehend kontrollierten Auftritt ab, wusste spielerisch aber kaum an die gefälligen Zweitliga-Auftritte gegen Eintracht Braunschweig (5:1) und beim 1. FC Nürnberg (1:3) anzuknüpfen. Die Aalener, in der vergangenen Saison aus der Regionalliga Südwest in die Oberliga Baden-Württemberg abgestiegen, forderten mehrfach Elfmeter, besonders vehement in der 13. Minute: Eine Hereingabe von Benjamin Kindsvater landete am Arm des Schalker Neuzugangs Felipe Sanchez.
Im Tor der Gäste gab Ron-Thorben Hoffmann sein Pflichtspieldebüt für den neuen Klub. Er war ursprünglich als Nummer eins aus Braunschweig verpflichtet worden, Trainer Karel Geraerts gab dann jedoch überraschend Justin Heekeren den Vorzug.
Breunig trifft dreifach: Heidenheim souverän weiter
Der 1. FC Heidenheim hat seine Auftakthürde in der ersten Runde des DFB-Pokals souverän gemeistert und einen gelungenen Start in seine Premierensaison im Europapokal erwischt. Angeführt vom Dreifachtorschützen Maximilian Breunig gewannen die Heidenheimer beim Regionalliga-Aufsteiger FC 08 Villingen mit 4:0 (1:0) und sammelten vor dem historischen Play-off-Hinspiel in der Conference League beim BK Häcken noch einmal wichtiges Selbstvertrauen.
Am Donnerstag (19.00 Uhr) bestreitet die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt in Schweden ihr erstes internationales Pflichtspiel. Der starke Breunig (42., 48., 53.) und Bayern-Leihgabe Paul Wanner (52.) waren mit ihren Toren hauptverantwortlich für die gelungene Generalprobe, die nicht nur Schmidt zuversichtlich stimmen dürfte. Trotz der Fragezeichen rund um seine neu formierte Mannschaft.
In Jan-Niklas Beste (Benfica Lissabon), Eren Dinkci (SC Freiburg) und Tim Kleindienst (Gladbach) hatte Heidenheim in diesem Sommer schließlich drei Schlüsselspieler verloren, die in der abgelaufenen Saison maßgeblichen Anteil an dem sensationellen Lauf auf die internationalen Plätze hatten. In Villingen sollten die Abgänge von drei Neuzugängen kompensiert werden: Breunig, Wanner und Leonardo Scienza standen in der Startelf.
Die neu formierte Offensive hatte gegen mutige Gastgeber zunächst noch Schwierigkeiten, an das gute Zusammenspiel ihrer Vorgänger anzuknüpfen. Nach zahlreichen ungefährlichen Flanken nutzte Breunig einen gut ausgespielten Konter aber noch vor der Pause zur Führung, die der 24-Jährige in Zusammenarbeit mit Wanner direkt nach Wiederanpfiff ausbaute und so die schnelle Entscheidung herbeiführte.
Die zweite Pokalrunde, die am 29. und 30. Oktober stattfindet, wird am 1. September ausgelost. Das Finale in Berlin steigt am 24. Mai 2025. Die neue Bundesliga-Saison beginnt für Heidenheim am 25. August (17.30 Uhr/Dazn) mit einem Auswärtsspiel beim Aufsteiger FC St. Pauli.
Kaiserslauterns Mause mit Doppelpack gegen Ex-Team Ingolstadt
Vorjahresfinalist 1. FC Kaiserslautern ist trotz langer Unterzahl in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der Zweitligist gewann beim FC Ingolstadt 2:1 (2:0) und konnte sich auf Jannik Mause verlassen: Der 26-Jährige, der in der Vorsaison mit 18 Treffern für den FCI Top-Torschütze der 3. Liga gewesen war, traf gegen sein Ex-Team doppelt (3., 36.).
Nach der Gelb-Roten Karte gegen Jan Gyamerah (49.) wurde es nochmal spannend. Doch nur Ryan Malone (88.) traf noch für Ingolstadt.
Zuvor hatte Kaiserslauterns Torhüter Julian Krahl mit starken Paraden einen früheren Gegentreffer verhindert. Gegen David Kopacz (57., 59.) hielt er gleich zweimal herausragend. Auch bei Marcel Costlys Versuch (69.) war Krahl zur Stelle.
Kaiserslautern fand in Unterzahl kaum noch Entlastung. Ingolstadt drängte auf den Anschlusstreffer, der Zweitligist stemmte sich mit viel Einsatz dagegen. Malones Treffer kam zu spät aus Sicht des FCI.
Schöne Tore, guter Auftritt: Gladbach ringt Aue nieder
Neustart mit Traumtoren: Borussia Mönchengladbach hat trotz einiger Widerstände die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Fußball-Bundesligist gewann am Samstag beim Drittligisten Erzgebirge Aue mit 3:1 (1:1), damit meisterte der Klub zum elften Mal in Folge seine Auftakthürde - und durfte sich nach der schwierigen vergangenen Saison gleich zum Start über äußerst sehenswerte Treffer freuen.
Franck Honorat (35.) war per Fallrückzieher erfolgreich, Luca Netz (52.) traf ansatzlos in den Winkel. Später legte Alassane Plea (70.) nach, in der zweiten Hälfte war das Spiel damit gedreht. Aue hatte den Bundesligisten mit einem perfekten Angriff früh geschockt, Mika Clausen sorgte in der achten Minute für die Führung der Gastgeber. Unmittelbar vor der Pause scheiterte zudem Gladbachs Julian Weigl per Foulelfmeter (45.+5) an Aue-Kapitän Martin Männel.
Es war damit ein zeitweise durchaus komplizierter Start in die neue Spielzeit, die für die Borussia wieder bessere Zeiten bringen soll. Als Tabellen-14. hatte der Klub in der vergangenen Saison enttäuscht, Trainer Gerardo Seoane durfte dennoch bleiben, gewann dann in der Sommer-Vorbereitung jedes Spiel und bekam interessante Neuzugänge: Mittelfeldspieler Kevin Stöger (aus Bochum) und Stürmer Tim Kleindienst (aus Heidenheim) standen am Samstag gleich in der Startelf.
Aue war allerdings ein unangenehmes Los für das erste Pflichtspiel. Die Sachsen hatten bereits zwei Drittligaspiele bestritten und beide gewonnen, und ihr Selbstvertrauen zeigten sie schon in den ersten Minuten. Über Borys Tashchy kam der Ball zu Kilian Jakob, dessen perfekte Flanke Clausen per Volley verwertete. Nach etwa einer halben Stunde fand Gladbach aber seinen Rhythmus, nach Honorats Fallrückzieher aus neun Metern lief das Spiel hauptsächlich auf das Tor der Gastgeber.
DFB-Pokal, 1. Runde: Die Spiele am Samstag | ||
Heim | Gast | Endstand |
Erzgebirge Aue | Borussia Mönchengladbach | 1:3 |
TSV Schott Mainz | Greuther Fürth | 0:2 |
FC 08 Villingen | 1. FC Heidenheim | 0:4 |
Rot-Weiss Essen | RB Leipzig | 1:4 |
FC Ingolstadt 04 | 1. FC Kaiserslautern | 1:2 |
VfR Aalen | FC Schalke 04 | 0:2 |
VfL Osnabrück | SC Freiburg | 0:4 |
Greifswalder FC | 1. FC Union Berlin | 0:1 |
Arminia Bielefeld | Hannover 96 | 2:0 |
1. FC Phönix Lübeck | Borussia Dortmund | 1:4 |
Alemannia Aachen | Holstein Kiel | 2:3 |