FC Bayern - Ewald Lienen über Pokal-Aus: "Sind ja keine Maschinen"

Von Maximilian Lotz
Dayot Upamecano leistete sich bei der Pokal-Pleite in Gladbach einige Fehler.
© getty

Für Gladbach-Idol Ewald Lienen (67) ist das Pokal-Aus des FC Bayern München nicht unbedingt überraschend gekommen - im Gegensatz zu den Fehlern von Dayot Upamecano.

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"Die Bayern haben bisher eine Saison vom Allerfeinsten gespielt, das ist eine riesengroße Leistung, darauf kann man stolz sein. Das ist eine der besten, wenn nicht die beste Mannschaft der Welt. Es sind aber auch Menschen. Und du musst auch manchmal durchatmen", sagte Lienen im Podcast "Der Sechzehner". "Ich habe größtes Verständnis für diese Situation. Das sind ja keine Maschinen, sie spielen aber seit Monaten, wenn nicht sogar seit zwei Jahren, fast wie Maschinen."

Der FC Bayern kassierte beim 0:5 bei Borussia Mönchengladbach am Mittwoch die höchste Niederlage seit 1978. "Es war abzusehen, dass Gladbach alles in die Waagschale werfen wird", sagte Lienen und verwies auf den holprigen Saisonstart des Tabellenzwölften: "Es ist natürlich auch eine Drucksituation, auch wenn Mönchengladbach keine Weltstadt ist, in der hunderttausend Medien Alarm machen. Aber der eigene Anspruch ist natürlich ein anderer, egal ob du Verletzte hast oder nicht."

Überrascht reagierte Lienen auf die fehlerhafte Leistung des Bayern-Verteidigers Dayot Upamecano. "Die Szenen von Upamecano sind unglaublich. Sie haben es alle selbstkritisch auf sich genommen, aber in den entscheidenden Szenen war Upamecano immer beteiligt und er war null Komma null da. Es war unglaublich, was er für Fehler gemacht hat. Er hat jede Situation falsch eingeschätzt", meinte Lienen. "Da sind verschiedene Dinge zusammengekommen. Warum Upa an dem Tag komplett neben sich gestanden hat, werden sie sicherlich analysieren. Es war auf jeden Fall auffällig. Das hat natürlich teilweise den Unterschied gemacht."

Lienen über Nagelsmann-Fehlen: "Eine andere Situation"

Nicht ausschließen wollte Lienen, dass auch das Fehlen des an Corona erkrankten Bayern-Trainers Julian Nagelsmann eine Rolle gespielt hat. Der 34-Jährige wurde wie in den beiden Pflichtspielen zuvor von seinem Assistenten Dino Toppmöller vertreten. "Man kann das nicht Dino in die Schuhe schieben, aber es ist schon eine andere Situation, ob da ein gestandener Trainer steht, der das schon seit Jahren macht, auch wenn er noch sehr jung ist. Die Leistungen in dieser Saison sprechen für sich und für Julian und seine Präsenz vor der Mannschaft", sagte Lienen. "Es kann sein, dass der eine oder andere Spieler unbewusst die Konzentration sinken lässt."

Lienen spielte von 1977 bis 1981 und zwischen 1983 und 1987 für Borussia Mönchengladbach. 1979 gewann er mit den Fohlen den UEFA-Cup. "Gladbach gegen Bayern ist eine Paarung, die auch schon öfter für Gladbach ausgegangen ist. Das ist auch eine psychologische Komponente. Ich habe das selbst erlebt. Wir haben zuhause auch mal hoch verloren gegen Bayern, aber wir haben auch mal 4:2 gewonnen. In den letzten Jahren hat Gladbach gegen Bayern oft gut ausgesehen", sagte Lienen.

FC Bayern: Die kommenden Pflichtspiele im Überblick

DatumWettbewerbGegnerOrt
30. Oktober, 15.30 UhrBundesligaUnion BerlinGast
2. November, 21 UhrChampions LeagueBenfica LissabonHeim
6. November, 15.30 UhrBundesligaSC FreiburgHeim
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