DFB-Pokal: RBL, Bayer und VfB ganz locker - Fürth und Bremen blamieren sich

Von SID
DFB-Pokal
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Die Bundesliga-Aufsteiger haben sich im DFB-Pokal schwer getan: Bochum musste nachsitzen, Greuther Fürth schied im Elfmeterschießen aus. Die etablierten Bundesligisten haben sich in den Samstags-Spielen der 1. Runde des DFB-Pokal (KONFERENZ-LIVETICKER zu den Samstagsspielen zum Nachlesen) dagegen schadlos gehalten. Absteiger Werder Bremen blamierte sich bei einem Drittligisten.

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RB Leipzig: Marsch feiert Debüt mit Schützenfest

Der dominante Auftritt seiner neuen Schützlinge hat Jesse Marsch ein stressfreies Pflichtspieldebüt als Trainer von RB Leipzig beschert. Der ambitionierte Vizemeister setzte sich in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals mühelos mit 4:0 (2:0) beim Zweitligisten SV Sandhausen durch.

Der ungarische Nationalspieler Willi Orban (19.), Amadou Haidara (45.), Christopher Nkunku (60.) und Dominik Szoboszlai (81.) trafen für den Pokalfinalisten des zurückliegenden Wettbewerbs, der sich damit rund 250.000 Euro Prämie für den Einzug in die nächste Runde sicherte.

Vor 4067 Zuschauern im Stadion am Hardtwald war die Mannschaft von Marsch, der den zum FC Bayern abgewanderten Julian Nagelsmann beerbt hat, zu Beginn gleich voll da. Der für 23 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt gekommene Torjäger Andre Silva vergab die erste große Chance schon in der 3. Minute.

Nach der Führung änderte sich nichts am Spielverlauf. Die überforderten Gastgeber verteidigten mit Mann und Maus, der zweite Treffer der drückend überlegenen Leipziger schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Mohamed Simakan traf nach einer Ecke den Pfosten (33.), Haidara machte es besser.

In den ersten Minuten des zweiten Durchgangs drängte Leipzig auf die Vorentscheidung. Nkunku scheiterte am starken SVS-Torwart Patrick Drewes (49.), der auch in der Folge dem dritten RB-Tor im Weg stand. Nach einer Stunde ließ Nkunku dem Keeper aber keine Chance.

DFB-Pokal, RB Leipzig
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Überraschung in der Filmstadt: Fürth scheitert in Babelsberg

Bundesliga-Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth ist nach einem Elfmeterkrimi überraschend schon in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Beim beherzt kämpfenden Regionalligisten SV Babelsberg 03 unterlag die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl am Samstag im Elfmeterschießen 4:5. Nach 120 Minuten hatte es 2:2 (2:2, 1:1) gestanden.

Die unerwartete Niederlage zum Pflichtspielauftakt versetzte den Fürthern vor dem Liga-Start am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim VfB Stuttgart einen herben Dämpfer.

David Danko verwandelte den entscheidenden Elfmeter für den Underdog, nachdem die Fürther Branimir Hrogota und Maximilian Bauer an Torhüter Marco Flügel gescheitert waren.

In der regulären Spielzeit hatten Marcel Rausch (37.) und Marcus Hoffmann (70.) für den Viertligisten getroffen. Kapitän Branimir Hrgota (22., Foulelfmeter) hatte Fürth zunächst in Führung gebracht, Julian Green (85.) gelang das 2:2.

 

VfB Stuttgart macht halbes Dutzend voll

Auch ersatzgeschwächt hat der VfB Stuttgart ohne Probleme die Auftakthürde im DFB-Pokal gemeistert. Das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo siegte beim Berliner Viertligisten BFC Dynamo mit 6:0 (2:0).

Die Tore für den überlegene Bundesligisten erzielten vor rund 3000 Zuschauern im Sportforum in Berlin-Hohenschönhausen Hamadi Al Ghaddioui (26.), Borna Sosa (45.+1), Konstantinos Mavropanos (53.), Mateo Klimowicz (68.), Mohamed Sankoh (82.) und Darko Churlinov (88.). Die Schwaben hatten den Rekordmeisters der ehemaligen DDR-Oberliga während des gesamten Spiels im Griff, ohne wirklich brillant aufzuspielen.

Bei den Stuttgartern fehlten zahlreiche Leistungsträger, insgesamt standen zwölf Profis nicht zur Verfügung. Torjäger Sasa Kalajdzic, Tanguy Coulibaly und Nikolas Nartey blieben nach positiven Coronatests zu Hause, andere sind verletzt, Waldemar Anton meldete sich kurzfristig wegen einer Erkrankung ab.

Die Berliner, die in der Regionalliga Nordost ihre ersten drei Saisonspiele alle gewonnen hatten, hielten zwar kämpferisch dagegen. Spielerisch waren sie dem VfB aber nicht gewachsen.

Vor allem die Flankenläufe der schnellen Außen Sosa und Roberto Massimo konnte Dynamo nicht immer konsequent genug verteidigen. Daraus resultierten auch die ersten beiden Gegentreffer. Selbst wurde der Traditionsklub nach Standardsituationen gefährlich, wo vor allem der 1,96 m große Stoßstürmer Christian Beck gesucht wurde. Doch die VfB-Innenverteidigung, in der Neuzugang Hiroki Ito einen gelungenen Einstand feierte, stand in der Regel sicher. In der 70. Minute verhinderte die Latte den Ehrentreffer durch Matthias Steinborn.

Ideenlose Bochumer wenden Blamage ab

Aufsteiger VfL Bochum hat eine Woche vor dem Bundesligastart einen heftigen Stimmungsdämpfer gerade noch abgewendet und die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis siegte beim Regionalligisten Wuppertaler SV durch einen Treffer von Robert Tesche (111.) erst in der Verlängerung mit 2:1 (1:1, 0:1).

Zuvor hatten die Bochumer große Probleme mit dem Außenseiter, den Semir Saric in der regulären Spielzeit in Führung gebracht hatte (23.). Simon Zoller hatte vor 4990 Zuschauern den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich besorgt(53.). Wuppertals Kevin Rodrigues Pires sah kurz vor Schluss die Gelb-Rote Karte.

Der WSV rettete sich in die Verlängerung, in der die Wuppertaler das Spiel offen halten konnten. Routinier Tesche traf dann aber zum umjubelten Sieg für den Favoriten (110.).

Uwe Seeler sieht lockeren 96-Sieg in Norderstedt

Unter den Augen von Hamburgs Fußball-Idol Uwe Seeler hat Zweitligist Hannover 96 mühelos die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Die Niedersachsen setzten sich vor 745 Zuschauern beim Regionalligisten Eintracht Norderstedt mit 4:0 (2:0) durch. DFB-Ehrenspielführer Seeler wohnt seit Jahrzehnten in der Gemeinde vor den Toren der Hansestadt.

Nur eine gute Viertelstunde waren die Schleswig-Holsteiner ein ebenbürtiger Gegner, dann sorgten Tore von Philipp Ochs in der 20. und Marvin Ducksch per Foulelfmeter in der 45. Minute schon vor dem Halbzeitpfiff für klare Verhältnisse.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten Ducksch mit seinem zweiten Tor in der 63. Minute sowie Florent Muslija 120 Sekunden später die 96-Führung in einer Partie, die mit zunehmender Spieldauer immer einseitiger verlief. Für die in der Liga noch sieglosen Gäste war er der erste Pflichtspielerfolg in der noch jungen Spielzeit.

Bremen blamiert sich an Bremer Brücke

Bundesliga-Absteiger Werder Bremen hat sich an der Bremer Brücke blamiert: Beim Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück unterlagen die Hanseaten in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 0:2 (0:1). Maurice Trapp (44.) köpfte die Gastgeber zum 1:0, mit einem Schuss von der Mittellinie sorgte Sven Köhler (90.+4) für die Entscheidung. Werder traf insgesamt dreimal Aluminum, zweimal war Nicolai Rapp der Pechvogel.

Osnabrück verlangte den Bremern alles ab, vor allem bei Standards waren die Hausherren immer gefährlich und brachten die Werderaner in Verlegenheit. Es war erst der dritte Pflichtspielvergleich beider Teams. Zuvor hatte es in der Saison 1980/81 zwei Vergleiche in der 2. Liga gegeben, die der SV Werder mit 3:1 und 4:1 für sich entschieden hatte.

DFB-Pokal: Alle Spiele am Samstag im Überblick

UhrzeitHeimErgebnisAuswärts
15.30 UhrSpVgg Bayreuth3:6Arminia Bielefeld
15.30 UhrSV Sandhausen0:4RB Leipzig
15.30 UhrETSV Weiche Flensburg2:4 n.V.Holstein Kiel
15.30 Uhr1. FC Lokomotive Leipzig0:3Bayer Leverkusen
15.30 UhrGreifswalder FC2:4FC Augsburg
15.30 UhrVfL Osnabrück2:0Werder Bremen
15.30 UhrWuppertaler SV1:2 n.V.VfL Bochum
15.30 UhrBFC Dynamo0:6VfB Stuttgart
15.30 UhrFC Eintracht Norderstedt0:4Hannover 96
18.30 UhrSSV Ulm0:11. FC Nürnberg
18.30 Uhr1. FC Magdeburg2:3FC St. Pauli
18.30 UhrBabelsberg 034:5 i.E.SpVgg Greuther Fürth
20.45 UhrSV Wehen Wiesbaden0:3Borussia Dortmund

Bayer Leverkusen ohne Mühe gegen Lok Leipzig

Bayer Leverkusen hat beim Pflichtspieldebüt von Trainer Gerardo Seoane die erste Hürde im DFB-Pokal souverän genommen. Der Bundesligist setzte sich dank einer effizienten ersten Hälfte beim Regionalligisten 1. FC Lok Leipzig mit 3:0 (2:0) durch und zog in die zweite Runde ein.

Vor 6185 Zuschauern brachte Kerem Demirbay (6.) im Bruno-Plache-Stadion Leverkusen per Foulelfmeter in Führung, Karim Bellarabi (14.) erhöhte. Für den Endstand sorgte erneut Demirbay (87.).

Dabei musste Seoane auf einige Spieler verzichten. Paulinho gewann am Samstag mit Brasilien das Olympia-Finale, Lucas Alario, Mitchel Bakker, Edmond Tapsoba, Timothy Fosu-Mensah fehlten verletzungsbedingt, hinzu kam die Sperre von Jonathan Tah und der kurzfristige Ausfall von Florian Wirtz (muskuläre Probleme).

Demirbay verwandelte sicher vom Punkt, nachdem Bellarabi im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Kurze Zeit später traf dieser selbst nach einem Freistoß, musste in der 36. Minute jedoch vom Feld. Bellarabis Oberschenkel wurde direkt behandelt, für ihn kam Wendell.

Der Viertligist spielte in einer umkämpften Partie dennoch weiter mutig nach vorne und eroberte immer wieder lautstark von den Fans unterstützt den Ball in der eigenen Hälfte. Die Konter nutzte Leipzig jedoch nicht effektiv und scheiterte an Leverkusens Abwehr.

Augsburg verhindert mit Mühe Blamage

Der FC Augsburg feierte beim Oberligisten Greifswalder FC nach einem frühen Rückstand einen 4:2 (1:1)-Erfolg und zog erwartungsgemäß in die zweite Runde ein. Vor zwei Jahren war der FCA überraschend beim damaligen Viertligisten SC Verl ausgeschieden.

Lukas Knechtel (2.) brachte den Außenseiter in Führung. Frederik Winther (41.), Florian Niederlechner (52.), Fredrik Jensen (68.) und Andre Hahn (80.) verhinderten mit ihren Toren aber eine Pleite des Bundesligisten, der zum Saisonstart am kommenden Samstag auf die TSG Hoffenheim trifft. Greifswald verkürzte zwischenzeitlich noch einmal durch Velimir Jovanovic (69.).

Augsburg wurde vor 4337 Zuschauern im Volksstadion kalt erwischt. Knechtel traf nach nur 94 Sekunden für den Fünftligisten, der erstmals seit 25 Jahren ein Spiel im DFB-Pokal bestritt. In der Saison 1996/97 unterlag der Heimatverein von Rio-Weltmeister Toni Kroos in der ersten Runde der SpVgg Unterhaching.

Vor der Partie hatte der zum RC Lens in die französische Ligue 1 gewechselte Kevin Danso heftige Kritik an seinem Ex-Klub geübt. "Der FCA hat sein Wort nicht gehalten. Das war für mich als Spieler schwer zu verstehen und eine schwere mentale Belastung", sagte der Innenverteidiger im kicker-Interview.

Die Augsburger hatten dem Österreicher vorgeworfen, seinen Abgang erzwingen zu wollen. "Ich bin keiner, der einfach sagt: Ich habe keine Lust mehr. Ich hatte dem FCA oft genug mitgeteilt, dass ich den Verein verlassen möchte, weil ich keine Perspektive sehe, regelmäßig zu spielen", sagte Danso.

Bielefeld gewinnt mit viel Mühe in Bayreuth

Die Bielefelder Mannschaft von Frank Kramer setzte sich beim tapferen Regionalligisten SpVgg Bayreuth mit 6:3 (2:1) durch und feierte eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den SC Freiburg (14.8.) das erhoffte Erfolgserlebnis.

Jakob Barrett Laursen brachte die Arminia in der 11. Minute in Führung. Ivan Knezevic glich nur drei Minuten später für den dritten der Regionalliga Bayern aus. Fabian Klos erzielte das 2:1 (28.).

Bryan Lasme (51.) erhöhte vor 5000 Zuschauern, doch Stefan Maderer (52.) verkürzte nur eine Minute später nach einem kapitalen Patzer von Bielefelds Torwart Stefan Ortega. Ein Eigentor von Joakim Nilsson (68.) sorgte für den umjubelten Ausgleich. Fünf Minuten später traf der Innenverteidiger dann aber auf der richtigen Seite. Fabian Kunze (79.) und Brian Lasme (85.) gelangen die weiteren Tore.

Kiel gewinnt Pokal-Landesderby in der Verlängerung

Holstein Kiel hat erst nach einer Zusatzschicht die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Das Zweitliga-Schlusslicht setzte sich mit 4:2 (0:0) nach Verlängerung im Landesderby bei der SG Weiche Flensburg 08 durch. Nach 90 Minuten ohne Spannung nahm die Partie erst in der Verlängerung richtig Fahrt auf. Fabian Reese (120.) und Fin Bartels (120.+2) verhinderten mit ihren späten Toren den nächsten Rückschlag des Favoriten.

Vor 1700 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion brachte Bayern-Leihgabe Jann-Fiete Arp die Gäste mit einem verwandelten Handelfmeter in der 94. Minute in Führung. Der Regionalligist konterte durch Patrick Herrmann (104.), ehe Philipp Sander nur 60 Sekunden später die Störche erneut in Front schoss. Der Ex-Kieler Herrmann traf jedoch erneut zum Ausgleich (110.). Für den KSV Holstein waren es die ersten Pflichtspieltore in der noch jungen Spielzeit.

Joker Duman erlöst Nürnberg

Zweitligist 1. FC Nürnberg ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und ohne Glanz in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der viermalige Pokalsieger setzte sich beim Regionalligisten SSV Ulm 1846 mit 1:0 (0:0) durch. Joker Taylan Duman (79.) erzielte den Treffer der Franken.

St. Pauli gewinnt packenden Pokalfight

Auf Guido Burgstaller kann sich der Zweitligist FC St. Pauli verlassen. Der österreichische Torjäger stellte mit einem Doppelpack die Weichen für den 3:2 (1:1)-Erfolg der Hamburger in einem umkämpften DFB-Pokalspiel beim Drittligisten 1. FC Magdeburg. Der 32-Jährige war in der 4. und 58. Minute für die Hamburger erfolgreich.

Der gebürtige Hamburger Sirlord Conteh (31.) erzielte in Halbzeit eins den Ausgleich. Jakov Medic (40.) brachte St. Pauli erneut in Führung, doch Conteh (54.) traf wie Burgstaller ebenfalls doppelt und schaffte das verdiente 2:2 für die aufopfernd kämpfenden Magdeburger. Trotzdem war Burgstaller der entscheidende Mann.

 

DFB-Pokal: Der Terminplan

TerminRunde
6. bis 9. August 20211. Runde
26./27. Oktober 20212. Runde
18./19. Januar 2022Achtelfinale
1./2. März 2022Viertelfinale
19./20. April 2022Halbfinale
21. Mai 2022Finale in Berlin