Kommentar zum DFB-Team: Hansi Flick löst die Handbremse

Hansi Flick feierte in seinem fünften Länderspiel seinen fünften Sieg.
© getty

Fünf Spiele, fünf Siege, 18:1 Tore. Auch wenn die deutsche Nationalelf unter Hansi Flick noch keine Kontrahenten auf Augenhöhe gegen sich hatte, ist die Handschrift des neuen Bundestrainers schon jetzt zu erkennen. Geht diese positive Entwicklung weiter, ist nächstes Jahr in Katar viel möglich. Ein Kommentar.

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Mit dem 4:0-Sieg am Montagabend in Nordmazedonien hat Deutschland als weltweit erste Nation nach dem bereits qualifizierten Gastgeber Katar das Ticket für die WM 2022 gelöst. Ein Ausrufezeichen, obwohl Nordmazedonien ebenso wenig wie die restlichen Gegner in der Qualifikationsgruppe J ein echter Gradmesser war. Denn: Unter der Regie von Joachim Löw erwies sich zuletzt allerdings auch jeder noch so kleine Underdog als Stolperstein. Ein biederer Auftritt folgte dem nächsten. Damit ist endlich Schluss. Dank Hansi Flick.

Mit seinem Amtsantritt hat der Sextuple-Coach des FC Bayern die angezogene Handbremse gelöst. Die Mannschaft wirkt befreit, sie spielt auch unangenehme Spiele mit bescheidenen Wetterbedingungen wie das am Montagabend in Skopje erfrischend problemlos herunter und zeigt, dass sie will - indem sie hoch presst, gierig auf Zweikämpfe ist, große Ballsicherheit an den Tag legt und auch in schwierigen Phasen wie beim 2:1 gegen Rumänien nicht aufsteckt, als einzig die letzte Konzentration im Abschluss fehlte. In puncto Taktik, aber auch Einstellung stimmt schon sehr früh sehr viel.

"Die Mentalität der Mannschaft", hielt Flick nach der perfekt gemachten Qualifikation fest, "ist großartig". Er und sein Trainerstab seien "sehr zufrieden", das Team müsse bis zum Turnier im Winter 2022 aber "sicher noch ein paar Schritte gehen". Und Leon Goretzka sagte: "Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt noch viele Dinge, die wir besser machen können und besser machen müssen."

DFB-Team: Mit diesem Repertoire können nur wenige Nationen mithalten

Klingt wie eine Drohung, wenn man sich das Potenzial des Kaders vor Augen führt. Höchstens auf den Außenverteidigerpositionen und im Sturmzentrum muss Flick noch ein wenig nachjustieren, der Rest vereint schon jetzt Qualität und Konstanz auf allerhöchstem Niveau.

Eine weitere wichtige Erkenntnis dieser Qualifikation: Neben den arrivierten Akteuren machen auch die jungen Wilden - Jamal Musiala, Florian Wirtz und Karim Adeyemi - Hoffnung auf erfolgreiche Zeiten. Sie bringen alles mit, um schon in Katar zum erweiterten Stammpersonal zu gehören. Mit diesem Repertoire an Spielern können nur wenige Nationen mithalten.

Und deshalb wird sich Flicks Deutschland gewiss nicht vor den Italienern, Franzosen, Spaniern, Engländern, Belgiern und Südamerikanern verstecken müssen, wenn es in etwas mehr als einem Jahr nach Katar geht. Im Gegenteil: Baut der viermalige Weltmeister in den kommenden Monaten auf den positiven Start unter dem Löw-Nachfolger auf, zählt er zu den Mitfavoriten.

WM-Qualifikation: Der restliche Spielplan des DFB-Teams

DatumAnpfiffGegnerSpielort
11. November20.45 UhrLiechtensteinWolfsburg
14. November18.00 UhrArmeniennoch offen
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