Matchwinner fernab der Weltklasse

Andre Schürrle traf gegen Aserbaidschan doppelt
© getty

Das DFB-Team marschiert weiter durch die WM-Qualifikation und besiegt Aserbaidschan 4:1 (3:1). Matchwinner Andre Schürrle glänzte und ließ trotzdem etwas vermissen, während zwei andere weiter nach der Berechtigung ihrer Position suchen.

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Bernd Leno: Konnte sich im Kampf um die Nummer zwei hinter Manuel Neuer nicht wirklich auszeichnen. Dass er sein erstes Pflichtspiel für den DFB nicht mit einer Weißen Weste beendete, verschuldeten aber andere. Ohne Fehl und Tadel, aber eben auch ohne Parade. Note: 3,5

Joshua Kimmich: Selbe Problematik wie zuletzt: Nach vorne immer wieder mit guten Aktionen - zum Beispiel der Flanke zum 3:1 durch Mario Gomez -, nach hinten aber manchmal zu nachlässig. War beim Gegentor deutlich zu weit aufgerückt und kam entsprechend viel zu spät zurück. Seine Positionsfrage konnte er damit erneut nicht klären. Note: 3,5

Benedikt Höwedes: Nach seiner Pause im Spiel gegen England gab der Schalker ein etwas wackliges Comeback in der Startelf. In der ersten Hälfte schludrig im Passspiel, dazu mit dem einen oder anderen Stellungsfehler. Fand im DFB-Dress wieder nicht auf sein WM-Niveau von 2014 zurück und ist für Löw so ein einfacher Streichkandidat, wenn Boateng zurückkehrt. Note: 4

Mats Hummels: Wenig gefordert - und doch war er der Solidere des Innenverteidiger-Duos. Ließ rein gar nichts an seiner souveränen Stellung im Nationalteam rütteln. Nahm sich im Spielaufbau mehr zurück als sonst, spielte dennoch den einen oder anderen sehenswerten Außenristpass. Note: 3

Jonas Hector: "Licht und Schatten" scheint aktuell so ein Außenverteidiger-Ding beim DFB zu sein: Wirkte einerseits viel präsenter und selbstbewusster als zuletzt gegen England. Hector behauptete sich besser in den Zweikämpfen und beackerte die linke Seite deutlich aktiver. So fielen beide Schürrle-Treffer. Andererseits unterlief Hector der entscheidende Fehler vor dem 1:1. Seine fahrlässige Bogenlampe in die eigene Hälfte ermöglichte den aserbaidschanischen Konter, anschließend setzte er auch nicht mehr entschlossen genug nach. Geschwindigkeit ist nach wie vor sein großes Manko. Note: 3

Sami Khedira: Worten sollten manchmal besser auch Taten folgen: Hatte zuletzt selbstbewusst gesagt, dass es nicht viele bessere Spieler als ihn gebe. Zeigte das - zumindest über weite Strecken - nicht. In mehreren Situationen zu ungenau und ungestüm in seinen Aktionen, schon in der Anfangsphase mit unnötigen Fehlpässen. Note: 4

Toni Kroos: Kopflos gegen England, überlegen gegen Aserbaidschan. Dass der DFB nach unstrukturierten ersten zehn Minuten immer dominanter wurde, hatte viel mit ihm zu tun. Deutlich agiler und mit viel mehr Zug zum Tor als gegen die Three Lions. Suchte im Bereich von 15 bis 25 Metern vor dem Tor auch mal schnell die Schussposition und verlagerte mit guter Übersicht immer wieder auf die Flügel. Leitete das 4:1 mit einem starken Pass auf Hector ein. Note: 2,5

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Thomas Müller: Der Bayern-Müller ist und bleibt in dieser Saison eben kein Deutschland-Müller. Traf bereits zum fünften Mal in dieser WM-Quali und bewies dabei einmal mehr seinen in der Bundesliga etwas abhandengekommenen Torriecher. Note: 3

Julian Draxler: Gelungenes Revival: Draxler hatte zuletzt im Juni 2013 in der DFB-Auswahl auf der Zehnerposition gespielt. Brachte seine Euphorie aus Paris mit und machte am Ball in einigen Aktionen einen Unterschied im deutschen Team - allein schon, weil er direkt Tempo aufnahm und nach vorne marschierte. Leitete das 1:0 so mit starker Verlagerung auf die linke Seite ein. Note: 3

Andre Schürrle: Ein rustikales Einsteigen von Gegenspieler Mirzabekov stachelte den Dortmunder früh im Spiel an (7.). Anschließend war es Schürrle, der gut nachsetzte. Erkämpfte sich vor dem 2:1 ganz stark gegen Ismayilov die Kugel und bediente Müller perfekt in den Lauf. Krönte seine gute Leistung mit dem Doppelpack. Zeigte trotzdem, dass er nicht zur absoluten Weltklasse gehört: Nahm sich durch komplizierte Wege selbst die eine oder andere Abschlusschance. Note: 2

Mario Gomez: Seine Mittelstürmer-Qualitäten bewies er eindrucksvoll, allerdings zeigte Gomez ebenfalls, dass er das deutsche Team auch einschränkt: War der Spieler mit den mit Abstand wenigsten Ballaktionen auf dem Platz (17). Sein einziger Schuss aufs Tor jedoch saß. Gomez war der Inbegriff der deutschen Effizienz vor der Pause: Alle drei Torschüsse auf den Kasten zappelten im Netz. Im Kombinationsspiel war er jedoch komplett außen vor: Trat nur nach hohen Bällen in Erscheinung. Wurde nach einer Stunde durch Özil ersetzt. Note: 3,5

Mesut Özil: Kam in der 61. Minute für Gomez. Brachte sich mit seinen technischen Fähigkeiten fließend im deutschen Spiel ein, ohne dabei herauszuragen. Note: 3,5

Leroy Sane: Kam in der 84. Minute für Draxler. Ohne Bewertung

Sebastian Rudy: Löw schenkte ihm in der 89. Minute immerhin noch den Eintrag in die Statistik. Ohne Bewertung

Aserbaidschan - Deutschland: Daten zum Spiel