Deutschland - Russland 3:0: Starke erste Hälfte - DFB-Elf tankt Selbstvertrauen gegen Sbornaja

Die deutsche Mannschaft fuhr gegen Russland einen überzeugenden Sieg ein.
© getty

Die deutsche Mannschaft hat im vorletzten Länderspiel des Jahres 2018 den so ersehnten überzeugenden Sieg eingefahren. Vier Tage vor dem entscheidenden Nations-League-Spiel gegen die Niederlande gewann die Elf von Bundestrainer Joachim Löw gegen Russland aufgrund einer starken ersten Hälfte mit 3:0 (3:0).

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Wie schon gegen Frankreich setzte Löw auf ein 3-4-3, im Mittelfeld spielte Havertz zentral vor Kimmich, die Sturmreihe bildeten erneut Werner, Gnabry und Sane. Gegen ersatzgeschwächte Russen, die auf die verletzten Dzyuba, Fernandes, Cheryshev und Golovin verzichten mussten, übernahm die DFB-Elf sofort das Kommando gegen die auf Konter spielenden Gäste.

Dabei zeigten die Deutschen von Beginn an das so oft geforderte vertikale Spiel, die ausschwärmenden und in die Gassen startenden Offensiven wurden ein ums andere Mal per Steilpass gesucht. So fielen das 1:0 und das 3:0, dazu traf Süle nach einer Ecke. Die Russen hatten außer Bällen auf den eingebürgerten Stürmer Ari nicht viel zu bieten, präsentierten sich schwach im Zweikampf und ließen trotz massierter Abwehr viel zu viel Platz.

Russland nach dem Seitenwechsel mit etwas mehr Elan, erspielte sich in Gestalt von Ionov die erste Großchance, zudem musste Hector gegen den eigenen Mann auf der Linie retten. Die DFB-Elf mit nun weniger Ballbesitz, man ließ die Gäste kommen, ohne sich jedoch Konterchancen zu erspielen. Ballaktionen am und im russischen Strafraum gab es fast überhaupt nicht mehr, ebenso wurden die Steilpässe eingestellt.

Angesichts vieler Wechsel in der zweiten Halbzeit trudelte das Spiel am Ende nur noch aus, bei einem aussichtsreichen Konter verpasste Müller knapp (77.). Wermutstropfen: Hector musste nach dem einzigen harten Foul der Partie verletzt ausgewechselt werden.

Die Daten des Spiels Deutschland gegen Russland

Deutschland: Neuer - Ginter, Süle, Rüdiger - Kehrer, Kimmich, Havertz, Hector - Gnabry, Werner, Sane

Russland: Lunev - Nababkin, Neustädter, Dzhikiya, Rausch - Kuzyaev, Gazinksy, Erokhin, Ionov - Miranchuk, Ari

Tore: 1:0 Sane (8.), 2:0 Süle (25.), 3:0 Gnabry (40.)

  • Mit Leroy Sane und Niklas Süle erzielten gleich zwei Spieler ihr allererstes Länderspieltor.
  • Serge Gnabry traf in seinem vierten Länderspiel schon zum vierten Mal.
  • 3 Tore in Halbzeit eins gelangen zuletzt beim 6:0 gegen Norwegen in Stuttgart im September 2017 (4:0 zur Pause).
  • Thomas Müller kam zu seinem 99. Länderspiel und zog an Michael Ballack vorbei. Der nächste auf der Liste ist Ulf Kirsten auf Rang 14 mit 100 Länderspielen.

Der Star des Spiels: Serge Gnabry (Deutschland)

Leitete das 1:0 durch einen konsequenten Sprint in den freien Raum ein und hatte dann das Auge für den freien Sane, erzielte zudem seinen vierten Länderspieltreffer mit einem sehenswerten Schlenzer. Auch sonst fleißig, zog viele Sprints an und leistete sich kaum Ballverluste - was er machte, hatte Hand und Fuß.

Der Flop des Spiels: Yuri Ganzinsky (Russland)

Machte auf der Doppelsechs kaum einen Stich: Meiste Ballverluste aller Spieler, Zweikampfquote von 33 Prozent, dazu eine horrende Passquote von 54 Prozent.

Der Schiedsrichter: Sandro Schärer (Schweiz)

Erlebte einen weitgehend ereignislosen Abend. Konnte sich auf seine Linienrichter verlassen, die mehrere Situationen richtig auflösten. Gelb für Erokhin nach rüdem Einsteigen gegen Hector war korrekt.

Die Stimmen zu Deutschland - Russland

Joachim Löw (Bundestrainer): "Die erste Hälfte war gut, wir hatten eine gute Spielkontrolle. Wir haben in einigen Situationen in die Tiefe gehen können, Dynamik hergestellt und zwei Tore schön herausgespielt. Nach der Pause ging aber etwas der Spielfluss verloren. Wir hatten auch nicht mehr so die Raumaufteilung und weniger Ordnung. Da hatten wir auch wieder etwas Durcheinander."

Stanislaw Tschertschessow (Nationaltrainer Russland): "In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir gut spielen können. In der ersten Halbzeit waren wir nicht auf das Tempo der Deutschen vorbereitet. Deutschland hat aggressiver gespielt."

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