Koch ist seit Monaten in einen Machtkampf an der Spitze des DFB mit Präsident Fritz Keller verwickelt. Unter anderem geht es um einen undurchsichtigen und hochdotierten Vertrag mit dem Kommunikationsberater Kurt Diekmann aus dem Jahr 2019. Koch, Generalsekretär Friedrich Curtius und Schatzmeister Stephan Osnabrügge sollen diesen Vertrag auf den Weg gebracht haben.
Außerdem war der Streit zwischen Koch und Christian Seifert, dem Geschäftsführer der DFL, eskaliert. Man löse "offenkundigen Probleme" des DFB "nicht durch den Aufbau imaginärer Feindbilder und abenteuerlicher Verschwörungstheorien, sondern durch seit Langem überfällige strukturelle und personelle Reformen", hieß es in einem Brief Seiferts an Koch, der dem DFL-Chef unter anderem "verbale Ausfälle" und "frei erfundene" Anschuldigungen vorwarf.
Koch betonte, die Landesverbände hätten ihm das Vertrauen ausgesprochen, deshalb werde er weitermachen. Es gehe jetzt um Sachthemen, um die bevorstehende EM, um "Finanzfragen" und "einen Grundlagenvertrag, damit der Amateurfußball besser da steht".
Zudem bestätigte Koch, dass er die Entschuldigung Kellers nach dem Nazi-Vergleich nicht angenommen habe. "Ich bin seit 32 Jahren Berufsrichter und habe eine ganz persönliche Betroffenheit", sagte er, "deswegen habe ich die Entschuldigung entgegengenommen, aber es ist nicht meine Aufgabe, darüber zu befinden, wie das insgesamt mit Blick auf den DFB zu sehen ist."
Keller hatte Koch mit dem Nazi-Richter Roland Freisler verglichen. Keller hat dafür mittlerweile mehrfach um Entschuldigung gebeten, einen Rücktritt aber ausgeschlossen.