Länderspielkader für die Nations League: Löw verzichtet auf Bayern-Quartett

SID
Manuel Neuer (r.) und die übrigen Nationalspieler des FC Bayern werden Joachim Löw in den anstehenden Nations-League-Partien nicht zur Verfügung stehen.
© imago images / Moritz Müller

Bundestrainer Joachim Löw hat vor dem Start in die Nations League erste Personalentscheidungen getroffen. Die Vielspieler der Königsklasse bekommen eine Pause.

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Joachim Löw gönnt den deutschen Champions-League-Stars eine Ruhepause, der Bundestrainer ordnet schon jetzt der Europameisterschaft alles unter: Beim Start in die Nations League gegen Spanien und die Schweiz werden die Münchner Stammspieler Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Leon Goretzka genauso fehlen wie die Leipziger Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann. Nach dem Höhenflug in der Königsklasse darf das Sextett vor der kräftezehrenden kommenden Saison noch einmal durchatmen.

"Die Anforderungen gerade an die Topspieler sind extrem. Und unser Höhepunkt der Saison, die EURO, steht eben erst am Ende auf dem Programm. Dann brauchen wir Spieler, die noch in der Lage sind, Topleistungen abzurufen". sagte Löw auf dfb.de: "Mit Blick auf die Europameisterschaft im kommenden Sommer ist mir grundsätzlich wichtig, dass die Spieler ausgeruht, frisch und gut regeneriert - körperlich wie mental - mit ihren Vereinen in die neue Saison starten. Diese Spieler sollen jetzt mal ein paar Tage abschalten und zur Ruhe kommen."

Bereits am 3. September in Stuttgart gegen Spanien und drei Tage später in Basel gegen die Schweiz muss die DFB-Auswahl die ersten Pflichtspiele absolvieren. Ruhepause für die Vielspieler statt stärkstem Aufgebot heißt dann für Löw allerdings die Devise.

"Ich habe diese Entscheidung aus meiner Verantwortung den Spielern gegenüber getroffen. Das steht für mich an oberster Stelle", betonte er: "Bei der Nationalmannschaft ist es ja nichts Neues, dass wir uns mit der richtigen Balance zwischen Anspannung und Entspannung, Regeneration und der Gesundheit der Spieler ständig beschäftigen. Wir haben immer Rücksicht auf die individuelle Belastungssituation genommen, das hat sich nicht verändert."

DFB-Kader gegen Spanien: Torhüter im Blickpunkt

Das komplette Aufgebot wird am kommenden Dienstag verkündet. Zur Auswahl werden im Gegensatz zu dem Sextett allerdings Julian Draxler und Thilo Kehrer (Paris St. Germain) sowie Leroy Sane und Niklas Süle (München) stehen. Bei ihnen sei die Situation "ein wenig anders". "Jeder von ihnen hatte mit Verletzungsphasen zu tun. Alle hatten Phasen, in denen sie nicht regelmäßig gespielt haben. Sie müssen wieder in einen Trainings- und Wettkampfrhythmus kommen", sagte Löw.

So können nun einige andere Spieler auf der Bühne Nations League bestehen, auf der die DFB-Auswahl bisher keine so glanzvolle Figur abgab. Nur aufgrund der Aufstockung spielt die deutsche Mannschaft noch in der höchsten Liga. "Vielleicht öffnet sich durch eine solche Chance für den einen oder anderen ja auch mal eine Tür", betonte Löw.

Besonders im Blickpunkt: die Torhüter. Nach der Ruhepause für Neuer und der Knieoperation bei Marc-Andre ter Stegen muss Löw beide Stammkräfte ersetzen. Hoffnungen darf sich auch Abwehrspieler Robin Gosens machen, der in der Vergangenheit mit dem italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo auf sich aufmerksam machte.

"Wir hatten ohnehin gesagt, dass wir nach der WM 2018 grundsätzlich Räume für junge Spieler schaffen wollten, damit diese sich entwickeln können. Daran halten wir fest, davon sind wir überzeugt und werfen eine solche Planung auch nicht von heute auf morgen über Bord", sagte Löw: "Wir haben den jungen Spielern unser Vertrauen geschenkt, sie können sich auf uns verlassen. Wir haben noch Großes vor."