Reinhard Grindel droht Ärger mit Justiz - Rückkehr zum ZDF?

Von SPOX/SID
Reinhard Grindel ist vom Amt des DFB-Präsidenten zurückgetreten.
© getty

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main hat gegen den zurückgetretenen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel eine Verdachtsprüfung eingeleitet - allerdings nicht wegen der Einfuhr einer Luxusuhr. "Diese ist nach Auskunft der Fachabteilung nicht Gegenstand des hiesigen Prüfvorgangs", teilte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen am Freitag dem SID mit.

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Solange die Prüfung eines möglichen Anfangsverdachts andauert und noch keine Ermittlungen eingeleitet sind, "werden zu Stand und Inhalt des Prüfvorgangs keine Angaben gemacht", sagte Niesen weiter.

Grindel (57) war am Dienstag von seinem Amt beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) zurückgetreten. Er hatte sich bei seiner Erklärung vor allem auf die 6000 Euro teure Uhr bezogen, die ihm 2017 der ukrainische Funktionär Grigori Surkis geschenkt hatte.

Auf Flugreisen mitgebrachte Waren müssen ab einem Wert von 430 Euro versteuert werden. Sofern das nicht geschieht, drohen Bußgeld- oder Strafverfahren - es sei denn, die betroffene Person hat rechtzeitig eine Selbstanzeige gestellt.

Die DFB-Ethikkommission hatte bereits angekündigt, den "Fall Grindel" zu untersuchen. Da Grindel auch im Council des Weltverbands FIFA sowie dem Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) sitzt, drohen ihm auch hier Ermittlungen.

Reinhard Grindel strebt offenbar Rückkehr ins ZDF an

Der Ex-DFB-Präsident strebt unterdessen offenbar eine Rückkehr zum ZDF an, was ihm als ehemaliger Bundestagsabgeordneter der CDU gesetzlich zugesichert wäre. Von 1992 bis 2002 war er dort in verschiedenen Funktionen beschäftigt.

Der Bild zufolge soll Grindel entsprechenden Kontakt zu ZDF-Intendant Thomas Bellut aufgenommen haben. In welcher Rolle er zum ZDF zurückkehren könnte, ist aktuell noch nicht bekannt. Auf Nachfrage gab Grindel an, sich vorerst nicht öffentlich äußern zu wollen.

Derweil leiten Reinhard Rauball und Rainer Koch den DFB kommissarisch. Zuletzt wurde einige mögliche Kandidaten als Nachfolger gehandelt. Ex-Bundesminister Thomas de Maiziere hat nun abgesagt. "Das steht für mich aktuell nicht zur Debatte", sagte er der Augsburger Allgemeinen.