DFB-Team: Mesut Özil äußert sich erstmals zu seinem Foto mit Recep Tayyip Erdogan

Von SPOX
Mesut Özil erregte im Vorfeld der WM Aufsehen mit einem Foto mit dem türkischen Machthaber Recep Tayyip Erdogan.
© getty

Mesut Özil hat sich erstmals zu seinem umstrittenen Foto mit dem türkischen Machthaber Recep Tayyip Erdogan geäußert. Die Aufnahmen sorgten für wochenlange Diskussionen und begleiteten das DFB-Team während der WM in Russland.

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Özil schrieb in einem Beitrag auf seinen Profilen in den sozialen Netzwerken, dass er das Foto nicht bereut. Er versicherte aber, dass die Aufnahme keine politische Botschaft war und auch nicht als Wahlhilfe zu verstehen gewesen sein sollte.

"Ich habe zwei Herzen, das eine ist deutsch, das andere türkisch", schrieb Özil. Hätte er ein Treffen verweigert, hätte er seine türkischen Wurzeln verleugnet. Mit Erdogan habe er sich jedoch ausschließlich über Fußball ausgetauscht.

Die ganzen Stellungnahmen im Wortlaut gibt es hier.

Zu seiner Zukunft in der Nationalmannschaft äußerte sich Özil in der Stellungnahme nicht.

Mesut Özil unterstellt "rechte Propaganda"

Wenige Stunden später gab Özil eine weitere Erklärung ab und knöpfte sich die deutschen Medien vor: "Gewisse deutsche Zeitungen instrumentalisieren meinen Background und das Foto mit Präsident Erdogan als rechte Propaganda, um ihre politische Anschauung voranzutreiben. Warum sonst benutzen sie Bilder und Überschriften mit meinem Namen als direkte Erklärung für die Niederlage in Russland? Sie haben nicht meine Leistungen kritisiert, sie haben nicht die Leistungen der Mannschaft kritisiert, sie haben meine türkische Abstammung und meinen Respekt gegenüber meiner Herkunft kritisiert. Eine Linie wurde überschritten, die niemals überschritten werden sollte, indem Zeitungen versuchen, Deutschland gegen mich aufzubringen."

Özil attackierte außerdem den DFB. Der Verband habe nichts dagegen unternommen, dass einer seiner Sponsoren (Mercedes-Benz) ihn im Zuge der Erdogan-Affäre aus seiner WM-Kampagne genommen habe. Während DFB-Präsident Reinhard Grindel, den Özil namentlich nicht nannte, von ihm eine öffentliche Erklärung für das Foto gefordert habe, habe sich der Sponsor für Verfehlungen in der Abgas-Affäre nicht entschuldigen müssen.

"Warum?", fragte Özil, "was hat der DFB zu all dem zu sagen?" Außerdem kritisierte er den Verband dafür, auf öffentliche Kritik an Rekordnationalspieler Lothar Matthäus verzichtet zu haben, als dieser sich am Rande der WM mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat fotografieren lassen.

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