Champions League, FC Kopenhagen - BVB 1:1: Wacklige Dortmunder retten Remis und sorgen für Novum

Von Maximilian Lotz
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Borussia Dortmund hat zum Abschluss der Gruppenphase der Champions League im sportlich bedeutungslosen Gastspiel beim FC Kopenhagen ein Erfolgserlebnis verpasst. Die Dortmunder kamen beim dänischen Meister nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Das Achtelfinal-Ticket war dem BVB schon vor der Partie nicht mehr zu nehmen.

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  • Thorgan Hazard (23.) brachte den BVB mit seinem ersten Saisontor in Führung. Hakon Haraldsson (41.) glich für Kopenhagen aus.
  • Der BVB setzte damit seine Remis-Serie in der Königsklasse fort. Zum ersten Mal überhaupt spielten die Dortmunder in der Champions League zum dritten Mal in Folge unentschieden.
  • Nach gut einer halben Stunde sorgte ein Flitzer, der zum Boykott der WM in Katar aufrief, für eine kurze Spielunterbrechung. Hier geht's zur News.
  • Verteidiger Soumaïla Coulibaly (19) feierte fast eineinhalb Jahre nach seinem Wechsel von PSG zum BVB sein Profidebüt.
  • Der BVB zieht als Gruppenzweiter ins Achtelfinale ein, der Gegner in der ersten K.o.-Runde wird am Montag ausgelost.
  • Emre Can und Co. haderten nach dem Spiel mit der Leistung des BVB. Hier geht's zur News.

FC Kopenhagen - BVB: Die Analyse

BVB-Coach Edin Terzic nahm im Vergleich zum 2:1-Sieg in Frankfurt vier Veränderungen in der Startelf vor und gönnte einigen Stammkräften eine Verschnaufpause. So saßen etwa Bellingham und Süle nur auf der Bank. Für Letzteren erhielt Rechtsverteidiger Passlack mal wieder eine Bewährungschance, ebenso Modeste im Sturm. Terzic rückte von seiner gewohnten 4-2-3-1-Grundordnung ab, er ließ seine Elf in einem variablen 4-4-2 agieren, wobei Malen neben Stoßstürmer Modeste verstärkt ins Zentrum einrückte. Bei Ballbesitz standen zudem die Dortmunder Außenverteidiger sehr hoch.

Die Dortmunder übernahmen schnell die Spielkontrolle gegen tiefstehende Dänen, die in ihrer 4-3-3-Grundordung auf Konter lauerten. Kobel verhinderte nach einem solchen Vorstoß gegen Bardghij mit einer Glanztat einen frühen Rückstand (9.). Den mutiger agierenden Gastgebern verpasste Hazard per Direktabnahme nach starker Vorarbeit von Passlack zwar kurzzeitig einen Dämpfer (23.). Doch das frühe Pressing der Kopenhagener bereitete den Dortmundern auch in der Folge Probleme.

Es häuften sich die Fehlpässe auf Dortmunder Seite. Und ein solcher von Reyna auf dem rechten Flügel leitete den zu dem Zeitpunkt verdienten Ausgleich durch Haraldsson (41.) ein - und mit dem 1:1 zum Seitenwechsel waren die viel zu passiven Dortmunder zum Seitenwechsel noch gut bedient. Im Spiel nach vorne machte sich das Fehlen eines echten Zehners bemerkbar, zudem wurde der zuletzt so formstarke und offensiv denkende Bellingham im Zentrum vermisst.

Terzic tauschte zur Pause den Torhüter aus, zudem kam Süle für Hummels, an der Grundordnung ändert sich aber nichts. Der BVB agierte dennoch wieder energischer. Nach guter Vorarbeit von Adeyemi nahm allerdings Malen Modeste den Ball vom Fuß (53.). Das Dortmunder Spiel blieb weiterhin sehr fehlerhaft, die Kopenhagener wirkten wacher, suchten immer wieder schnell die Abschlüsse.

Mit der Hereinnahme von Brandt und Moukoko gab Terzic ein klares Signal Richtung Offensive - und wurde fast umgehend belohnt: Moukoko traf nach Brandts Hackenablage nur den Pfosten (64.). Doch der Effekt verpuffte schnell. In der Schlussphase war Kopenhagen dem Siegtreffer näher.

FC Kopenhagen - BVB: Die Stimmen

Edin Terzic: "Es ist ein gerechtes Ergebnis mit vielen Torchancen auf beiden Seiten. Wir haben ein bisschen gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Wir waren im Pressing nicht giftig genug. Im zweiten Durchgang haben wir es besser gemacht. Wir hatten mehr Tempo im Spiel und haben uns drei richtig gute Chancen erspielt. Trotzdem haben wir zu viel zugelassen."

FC Kopenhagen - BVB: Die Aufstellungen

Kopenhagen: Grabara - Diks (79. Jelert), Vavro, Lund Jensen, Sörensen (58. Kristiansen) - Lerager, Claesson (70. Falk), - Bardghji (70. Johannesson), Haraldsson, Daramy (79. Oskarsson)

Dortmund: Kobel (46. Meyer) - Passlack, Hummels (46. Süle), Schlotterbeck, Hazard (72. Coulibaly) - Can, Özcan (63. Moukoko) - Adeyemi, Reyna (63. Brandt), Malen - Modeste

FC Kopenhagen - BVB: Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Hazard (23.), 1:1 Haraldsson (41.)

Der Star des Spiels: Gregor Kobel (BVB)

Seit Wochen befindet sich der Schweizer in bestechender Form. Mit einigen starken Paraden verhinderte Kobel bis zu seiner Auswechslung zur Pause für den BVB Schlimmeres.

Der Flop des Spiels: Anthony Modeste (BVB)

Der Ex-Kölner bekam mal wieder eine Chance von Beginn an, fand aber überhaupt nicht ins Spiel. In der Offensive mangelte es zudem an der nötigen Abstimmung mit seinen Kollegen Adeyemi, Reyna und Malen. Modeste kam in den ersten 45 Minuten auf nur sieben Ballaktionen und holte sich für ein Frustfoul kurz vor der Pause die Gelbe Karte ab. Bezeichnend, dass ihn Teamkollege Malen um eine gute Einschussmöglichkeit brachte. Sein einziger Torschuss war harmlos (76.)

Der Schiedsrichter: Aliyar Agayev (Aserbaidschan)

Der 35 Jahre alte Unparteiische pfiff sein erstes Champions-League-Spiel und legte dabei eine recht großzügige Linie an den Tag. Das kam dem Spielfluss in einer insgesamt fairen Partie zugute. Hatte die Partie insgesamt souverän im Griff.

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