Benfica Lissabon - FC Bayern München 4:0: Sane-Show in Lissabon! Bayern feiert spätes Schützenfest

Drehte das Spiel in Lissabon mit einem Doppelpack und einem Assist zu Bayerns Gunsten: Leroy Sane.
© imago images

Der FC Bayern hat auch das dritte Champions-League-Spiel dieser Saison gewonnen. In Abwesenheit des kranken Trainers Julian Nagelsmann setzten sich die Münchner dank einer starken Schlussoffensive bei Benfica Lissabon mit 4:0 (0:0) durch.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nagelsmann litt unter einem grippalen Infekt und wurde am Spielfeldrand von seinem Assistenten Dino Toppmöller ersetzt. Zunächst stand es lange 0:0, ehe Leroy Sane (70. und 84.), Everton (80., Eigentor) und Robert Lewandowski (82.) für ein deutliches 4:0 sorgten.

"Es hat sehr viel Spaß gemacht in ungewohnter Rolle", sagte Toppmöller, stellte aber auch klar: "Wenn Julian nicht da ist, ist es nicht so, dass ich der Chef bin und meine eigenhändigen Entscheidungen treffe. Ich habe nicht den großen Zampano gemacht."

Die Mannschaft habe es "sensationell gut gemacht", lobte der Assistent - vor allem nach dem Seitenwechsel. "Die zweite Halbzeit war überragend. Es war ein toller Abend für uns", sagte Kapitän Manuel Neuer, der die Münchner in seinem 100. Champions-League-Spiel mit zwei starken Paraden beim Stande von 0:0 vor einem Rückstand bewahrt hatte. "Manu", sagte Toppmöller, "hat mal wieder gezeigt, warum er der beste Keeper ist."

In der Champions-League-Gruppe E rangiert der FC Bayern damit verlustpunktfrei auf Platz eins, das zweitplatzierte Benfica hat bereits fünf Punkte Rückstand. Die Ausbeute von neun Punkten und plus zwölf Toren ist der beste Start in eine Champions-League-Saison der Klubgeschichte und der geteilt beste Start eines Klubs überhaupt im Wettbewerb.

Benfica Lissabon - FC Bayern München: Die Analyse

Nagelsmann ließ Toppmöller die Startelf auf drei Positionen ändern und brachte damit die bewährten Strukturen der vergangenen Wochen durcheinander. In Abwesenheit des verletzten Linksverteidigers Davies übernahm Pavard auf der rechten Seite die Aufgabe des stürmenden Außenverteidigers, tat das aber deutlich weniger durchschlagskräftig.

Gefährlich wurde es eher über links, wo der neu in die Mannschaft gerückte Coman mit überraschenden Aktionen immer wieder individuell glänzte. In der Mitte rochierten Startelfdebütant Sabitzer, Müller, Sane und Lewandowski auf engstem Raum und standen sich dabei gelegentlich im Weg. Generell war den Münchnern die fehlende Abstimmung in diesem asymmetrischen System mit neuer Besetzung anzumerken.

Anders als beim 5:1 am Sonntag in Leverkusen erspielte sich der FC Bayern trotz deutlich mehr Spielanteilen zunächst kaum zwingende Torchancen. Die beste der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber: Neuer parierte glänzend gegen den quirligen Nunez (38.), der bei Benficas schnellen Kontern wiederholt für Gefahr sorgte.

Nach zwei Aluminiumtreffern durch Pavard (47.) und Müller (49.) kurz nach der Pause ließ der FC Bayern wieder nach. Toppmöller reagierte erst in der 66. Minute und brachte mit Gnabry eine neue Offensivkraft. Anschließend ging es Schlag auf Schlag: Innerhalb von nur 14 Minuten schoss der FC Bayern vier Tore.

Benfica Lissabon - FC Bayern München: Die Aufstellungen

  • Benfica: Vlachodimos - Verissimo, Otamendi, Vertonghen - Joao Mario (81. Taarabt), Weigl - Almeida (40. Goncalves), Grimaldo - Rafa (81. Pizzi), Jaremtschuk (76. Everton), Nunez (81. Ramos)
  • Bayern: Neuer - Pavard (66. Gnabry), Süle, Upamecano, Hernandez (86. Richards) - Kimmich, Sabitzer (86. Tolisso) - Thomas Müller (76. Stanisic), Leroy Sane, Coman (85. Musiala) - Lewandowski

Benfica Lissabon - FC Bayern München: Die Daten des Spiels

Tore: 0:1 Sane (70.), 0:2 Everton (80., Eigentor), 0:3 Lewandowski (82.), 0:4 Sane (84.)

Der Star des Spiels: Leroy Sane (FC Bayern)

Sane hatte zunächst zwar Probleme in seiner etwas zentraleren Rolle, bemühte sich aber von Beginn an. In der Schlussphase belohnte er sich mit einem Doppelpack und einem Assist. Erwähnenswert ist sein traumhaftes Freistoßtor zum 1:0.

Der Flop des Spiels: Nicolas Otamendi (Benfica Lissabon)

Benficas Abwehrchef musste mitansehen, wie seine Defensive in der Schlussphase auseinanderfiel. Mit seinem Foul verursachte Otamendi den Freistoß, den Sane zum 1:0 verwandelte. Seine Passquote von nur knapp 67 Prozent war eine der schlechtesten aller eingesetzten Spieler.

Der Schiedsrichter: Ovidiu Hategan (Rumänien)

Mit einigen Zweikampfbewertungen provozierte Hategan zwar Pfiffe der Benfica-Fans, im Großen und Ganzen machte er aber ein ordentliches Spiel. Zurecht verwehrte er zwei vermeintlichen Bayern-Toren die Anerkennung: Lewandowskis wegen eines Handspiels, Müllers wegen einer Abseitsstellung.

Artikel und Videos zum Thema