FC Bayern München: Hansi Flick trotz Gruppensieg angefressen wegen FCB-Leistung

SID
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© imago images / Poolfoto

"Lebensretter" Manuel Neuer hat den FC Bayern München vorzeitig ins Achtelfinale der Champions League geführt (die Highlights im Video). Doch große Freude wollte beim Titelverteidiger darüber nicht aufkommen - der Torwart steht Trainer Hansi Flick "zu viel" im Mittelpunkt.

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Manuel Neuer quittierte seine neuerlichen fußballerischen Heldentaten mit einem fast gelangweilten Schulterzucken, doch Hansi Flick brachten die Glanzparaden seines "Lebensretters" auf die Palme.

Zwar schwärmte auch der Trainer nach dem Achtelfinal-Einzug samt Gruppensieg des FC Bayern von seinem "Weltklassetorhüter". Neuer aber, betonte Flick sichtlich verärgert, habe beim 3:1 (1:0) des Titelverteidigers in der Champions League gegen RB Salzburg "zu viel" zu tun gehabt.

"Man tut halt, was man kann", sagte "Krake" Neuer mit derselben Selbstverständlichkeit, mit der er zuvor Salzburgs Stürmer hatte verzweifeln lassen. Flick sieht den Kapitän "in der Form seines Lebens", ist mit Neuers Rolle als "Retter vom Dienst" aber alles andere als glücklich.

Die anderen hätten den herausragenden Torwart mal wieder viel zu häufig im Stich gelassen. Flick schimpfte über "Leichtsinnigkeit" und "zu viele unnötige Ballverluste, die so nicht passieren dürfen".

Bayern-Trainer Flick: "Wir müssen unsere Fehler minimieren"

Auch der DFB-Kapitän würde sich über weniger Arbeit nicht beschweren. "Wir haben zuletzt zu viele Gegentore bekommen und zu viele Chancen zugelassen", monierte Neuer. Ist das nicht eine beunruhigende Tendenz? "Nein, wieso?", sagte er cool, "wir sind ja überall vorne. Sorgen mache ich mir keine."

Flick schon eher. Gerade gegen früh pressende Gegner, wie sie den Bayern häufiger begegnen, "müssen wir anders auf dem Platz stehen und bereit sein, richtig entgegenzugehen", forderte er und fügte leicht genervt hinzu: "Wir müssen unsere Fehler minimieren, das sind die Themen, die ich schon immer angesprochen habe."

Wie das überflüssige Remis gegen Bremen (1:1) war auch der Mittwochabend ein Beleg dafür, dass die Bayern Mittelfeldchef Joshua Kimmich nicht gleichwertig ersetzen können. Neuzugang Marc Roca verhagelte sich sein ordentliches Debüt in der Königsklasse mit der "unnötigen" (Flick) Gelb-Roten Karte (66.).

FCB: Boateng adelt Neuer

Seine Mannschaft mache sich das Leben "aktuell ein bisschen zu kompliziert", sagte Flick. Doch ihm fällt es mitunter schwer, mit Mahnungen zu seinen Seriensiegern durchzudringen, die mit dem 15. Champions-League-Erfolg hintereinander den Europacup-Rekord einstellten. "Ich bin 51 Spiele hier, wir haben 46 gewonnen. Was will ich da zur Mannschaft sagen?", meinte Flick fast hilflos.

Zumal sich seine Elf stets auf Neuer und Robert Lewandowski verlassen kann. Der Pole rückte mit seinem 71. Treffer in der Königsklasse zum wichtigen 1:0 (42.) auf Rang drei der "ewigen" Torjägerliste vor, doch die Lobeshymnen gebührten Tausendsassa Neuer.

"Manu spielt seit über einem Jahr sensationell. Wenn die Stürmer auf ihn zukommen, wird das Tor für sie immer kleiner", schwärmte Flick: "Er hat wahnsinnige Reflexe. Es ist wirklich sensationell, wie er Großchancen pariert, uns Gegentore erspart." Und Verteidiger Jerome Boateng meinte: "Redet nie wieder über einen anderen Torwart. Er ist der Beste ever!"

Nur Neuer selbst blieb kühl. Klar, all die verbal geflochtenen Lorbeerkränze machten ihn "stolz", aber: "Für mich ist das Wichtigste, Rückhalt für die Mannschaft zu sein."

FC Bayern München: Spielplan in den nächsten Wochen

DatumUhrzeitWettbewerbGegnerOrt
28.11.202015.30 UhrBundesligaVfB StuttgartAuswärts
01.12.202021 UhrChampions LeagueAtletico MadridAuswärts
05.12.202018.30 UhrBundesligaRB LeipzigHeim